Fünf Gründe, wieso du Phuket in Thailand eine Chance geben solltest

Gastbeitrag von Corinna Hiss

Um den Ballermann zu bekommen, brauche ich nicht 13 Stunden um dem Globus zu fliegen. Doch am Ende war meine Neugierde zu groß: Wie ist Phuket wirklich? Wenigstens einmal wollte ich es erleben, um anschließend sagen zu können: „So, ich war da, und brauche es nicht mehr!“. Tja, weit gefehlt: Ich komme wieder. Und dafür gibt es fünf gute Gründe.

1. Der spektakuläre Landeanflug über die Phang Nga Bucht

Okay, nur um eine nette Flugstunde zu erleben, würde ich tatsächlich nicht auf Thailands größte Insel reisen. Aber dass Phuket einen internationalen Flughafen hat, ist einer der Gründe, wieso die Region so beliebt ist. Je nach Jahreszeit und Abflugort gibt bzw. gab es sogar Direktflüge von Deutschland aus, ansonsten einige Airlines, mit denen man mit nur einem Zwischenstopp nach Phuket gelangt.

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Beim Landeanflug auf Phuket hast du die Phang Nga Bucht voll im Blick.

Ich bin im Februar mit Oman Air geflogen und hatte meinen Aufenthalt in Muskat in den Emiraten. Von dort war es dann nur noch ein fünfeinhalbstündiger Flug bis nach Phuket – ohne Umweg über Bangkok. Die Immigration erfolgte also am entspannten kleinen Flughafen, eine einfachere Anreise für Thailands Süden gibt es also wohl kaum.

Doch zurück zum Landeanflug: Nachdem du im kalten und kahlen Winter ins Flugzeug gestiegen bist, dir womöglich in der engen Economy-Class die Nacht um die Ohren geschlagen hast, deine Beine steif sind und du zum Umfallen müde bist, geht am Ende deiner Reise langsam die Sonne auf – und unter dir liegt die tiefblaue Andamenensee und die Phang Nga Bucht mit seinen unzähligen markanten Felsformationen. Mehr Thailand geht nicht!

2. Das entspannte Strandleben am Bang Tao Beach

Mit einer Länge von etwa 50 Kilometern und einer Breite von etwa 22 Kilometern ist Phuket ganz schön groß. Zum Ankommen und Überwinden des Jetlags suchte ich bewusst einen Ort, an dem es weniger trubelig zugeht.

Kleiner Tipp: Es ist nicht Patong – denn dort findest du den oben genannten Ballermann.

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Der Bang Tao Beach eignet sich für lange, einsame Strandwanderungen und wunderschöne Sonnenuntergänge.

Ich entschied mich für den Bang Tao Beach im Norden der Insel. Ein weiterer Vorteil: Der Transfer vom Flughafen ist nicht sonderlich lang. Vom Airport aus fahren diverse Minivans über die ganze Insel.

Noch einmal eine Nummer entspannter und nur unwesentlich teurer als ein Taxi ist es, wenn du dir vorab einen privaten Transfer über „Boss“ buchst. Du findest Ihn leicht auf Facebook über die Suche „Boss Khao lak“ und kannst ihn im Messenger anschreiben.

Der Fahrer wartet am Flughafen mit einem Namensschild auf dich. Bezahlt wird dann vor Ort in bar. Nach der Anreise ist der Bang Tao Beach genau das, was du brauchst: Am kilometerlangen Strand verlaufen sich die Menschen sofort und du findest garantiert ein ruhiges Plätzchen.

Mietliegen suchst du (zum Glück) vergeblich – stattdessen kannst du dich mit eiskalten Kokosnüssen im Sand verwöhnen. Es gibt eine professionelle Massage am Strand und ein paar Beach-Restaurants, die für Thailand-Verhältnisse preislich etwas teurer sind, dafür lecker und bei Dunkelheit unfassbar romantisch.

Du stehst da, saugst nach dem Winter in Deutschland die Wärme auf, lauschst dem Rauschen des Meeres, blickst in meterhohe, grüne Palmen und findest diese Art von Ruhe, die du vermutlich nur an thailändischen Traumstränden erlebst. Der Bang Tao Beach ist definitiv einer dieser Traumstrände, zu denen ich jeder Zeit gerne zurückkehren werde.

3. Die abendlichen Sonnenuntergänge an der Westküste

Während du auf den Inseln Ko Samui oder Ko Phangan im Golf von Thailand je nach Lage deiner Unterkunft einen Sonnenuntergang suchen musst, wird er dir auf Phuket auf dem Silbertablett serviert – und das jeden Abend. Denn die meisten Unterkünfte und eigentlich alle bekannten Strände befinden sich im Westen der Insel mit Blick aufs Wasser und auf jenen Feuerball, der sich Tag für Tag dem Horizont nähert und die Welt für einige Minuten stillstehen lässt.

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Am Kata Beach verschwindet die Sonne hinter Fischerbooten.

Ohne Zweifel: Sonnenuntergänge auf Phuket sind magisch. Egal wo du bist, sie finden sich an deinem Hausstrand, du kannst sie einfach genießen, ohne dir anschließend Gedanken darüber zu machen, wie du im Dunkeln wieder zurück zu deiner Unterkunft kommst.

Am Bang Tao Beach verschwindet die Sonne im offenen Meer, am Kata Beach im Süden der Insel hinter angetauten Fischerbooten. Ein ganz besonderes Erlebnis ist auch der Sonnenuntergang am Big Buddha.

4. Die Atmosphäre am Big Buddha

Zweifelsohne gibt es auf der Welt die ein oder andere Sehenswürdigkeit, die du (völlig subjektiv) mitnimmst, weil man es einfach „muss“, nicht, weil sie dich besonders umhaut. In meinem Fall sind das beispielsweise die Vatikanischen Museen in Rom oder aber auch der Königspalast in Bangkok.

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Die Atmosphäre am Big Buddha ist ruhig und magisch.
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Das gute Essen in Restaurants und auf Nachtmärkten

Ganz nach dem Motto „been there, done that“ würde ich hierfür kein zweites Mal Geld ausgeben. Ähnlich dachte ich auch beim Big Buddha auf Phuket. Touristenabzocke und Gedränge schwebten mir vor.

Ich fuhr zum Sonnenuntergang mit dem Roller hoch. Die Steigung ist, entgegen einiger Aussagen, die ich vorab im Netz gefunden hatte, auch mit einem kleineren Roller problemlos machbar.

Nichtsdestotrotz ist die Fahrt dorthin von Kata Beach aus nicht ohne, da du die stark befahrene 4028 und die noch stärker befahrene 4024 inklusive eines staubelasteten großen Kreisels meistern musst. Gute Nerven, Ruhe und vor allem Erfahrung beim Rollerfahren sind hier wichtig.

Wenn du all das gemeistert hast, ist die kleine Soi Yot Sane 1 durch Felder und den Berg hinauf ein Genuss. Den großen Buddha siehst du dabei schon von Weitem. Oben angelangt, kannst du deinen Roller kostenfrei parken. Nimm unbedingt lange Kleidung mit – auch Männer sollten lange Hosen tragen – sonst wird dir der Einlass nicht gewährt.

Obwohl ich zur Hauptreisezeit im Februar zum Sonnenuntergang kam, war es nicht voll. Der Blick auf die Bucht von Phuket Stadt ist schon beeindruckend, noch besser wird es aber, wenn du die weißen Stufen hoch zur Statue hinaufläufst. Der Buddha ist wirklich big!

Sein Namensvetter auf Ko Samui kann hier definitiv nicht mithalten. Oben begegnest du zahmen (und frechen) Äffchen, Mönche sind im Gebet vertieft. Dieser heilige Ort strahlt einfach eine Ruhe aus. Wenn dann die Sonne links hinterm Buddha untergeht, ist das ein perfekter Moment, und zwar völlig umsonst ohne Eintrittsgeld.      

5. Das gute Essen in Restaurants und auf Nachtmärkten

Neben der Möglichkeit, jederzeit eine Kokosnuss schlürfen zu können und ins Meer zu hüpfen, gehört zum perfekten Thailand-Aufenthalt auch das unfassbar leckere Thai-Food. Und ich muss zugeben:

Ich habe bislang kaum besser gegessen als auf Phuket!

An vielen Ecken der Insel kannst du authentische Nachtmärkte entdecken. Im Norden in Bang Tao spielt sich das trubelige Leben jeden Freitagabend an der Boat Avenue ab, wo ein Stand neben dem anderen aufgereiht ist und köstliche Leckereien aus der ganzen Welt angeboten werden. Vor unseren Augen wurde zartes Rinderfilet in Streifen flambiert, koreanische Eiscreme geglättet und gerollt, Maiskolben gegrillt und Hühnchen- oder Garnelen-Spieße zubereitet.

Am Kata Beach im Süden wird aus einer Not eine Tugend gemacht. Im Ort entstehen in den kommenden Jahren neue Luxushotels und bis dahin wird die Baustelle am Abend zum Treffpunkt gemacht und zwischen Betonpfeilern und Lichtergirlanden jeden Abend Nachtmarkt gefeiert.

Das vermutlich beste Pineapple-Curry und die vermutlich beste spicy chicken soup zu unfassbar günstigen Preisen habe ich im „Red Corner“ in Kata Beach gegessen – so gut, dass ich gleich an zwei Abenden hintereinander wiederkam.   

Was du sonst noch wissen solltest

Tolle Sonnenuntergänge, leckeres Essen, lange Strände und die Kultur: All das hat mich an Phuket fasziniert. Doch Phuket ist immer noch die vollste und infrastrukturell erschlossenste thailändische Insel.

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Strandtag am Yanui Beach.

Bungalows, die sich diskret in die Natur einfügen, findest du hier weniger. Stattdessen größere Hotelkomplexe, viele Strände, auf denen Mietliege an Mietliege klebt, sehr viele Russen (ohne Wertung, sollte man aber wissen) und „Sexy sexy“-Bars.

Meine Erfahrung ist jedoch, dass man immer ein ruhiges Plätzchen und einen authentischen Ort findet, wenn man nur ein paar Schritte weiter geht als die Masse. Phuket eignet sich einfach wunderbar, um am Anfang einer Thailand-Reise anzukommen, dort ein paar Tage zu verbringen und dann weiter in die Region Krabi, Ko Lanta oder per Bus und Fähre zum Golf von Thailand zu gelangen.

Der langgezogene Bang Tao Beach ist Entspannung pur. Zwischen Bang Tao und Kamala befindet sich mit dem Laem Sing Viewpoint ein Aussichtspunkt direkt an der Straße auf den wohl schönsten tropischen und urtümlichen Strand der Insel.

Am südlichen Ende des Kamala Beach haben im Tsunami Memorial Park die Einheimischen ihre Stände unter Palmen aufgebaut. Der Kamala Beach selbst besticht mit puderfeinem weißem Sand und türkisblauem Wasser aus dem Bilderbuch. Vom Karon Viewpoint überblickst du gleich drei schöne Buchten:

  • Kata Noi,
  • Kata
  • und Karon.

Ganz im Süden ist der Yanui Beach zwar sehr klein und daher auch recht überlaufen, versprüht aber dennoch mit seinem Surfer-Style und den hängenden Palmen einen entspannten Vibe. Außerdem kannst du ein bisschen Schnorcheln.

Die Insel endet am Promthep Kap, das wie eine Landzunge ins wilde Meer ragt. Und was gibt es über Patong zu sagen, der Party-Hochburg auf Phuket? Ich weiß es nicht – diese Gegend habe ich gekonnt ausgelassen!


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Über die Autorin Corinna Hiss

Hallo, ich bin Corinna, schön, dass du meinen Gastbeitrag gelesen hast! Ich habe Publizistik studiert und war einige Jahre als Reiseredakteurin unterwegs. Aktuell arbeite ich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Beim Rucksackträger teile ich regelmäßig Erfahrungen meiner Reisen. Mehr Impressionen findest du auch bei Instagram unter rinni_auf_reisen.

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