Maenam Beach in Thailand – dein perfekter Tag auf Ko Samui

Gastbeitrag von Corinna Hiss

Ko Samui, Paradies im Golf von Thailand. Aber auch: Massentourismus, Pauschalhochburg und Partymeile. Die Meinungen zur beliebten Reisedestination gehen auseinander. Daher wollte ich mir selbst ein Bild machen und verrate euch, wo du das Insel-Feeling noch spüren kannst.

Es riecht nach Salz und Benzin, als sich die Fähre am Donsak Pier schwerfällig in Bewegung setzt. An Bord: Touristen mit großen Rollkoffern aus Hartschale. Familien. Aber auch junge Paare mit Backpacks.

Anders als ihre Schwester, Ko Phangan, hat Ko Samui eher den Ruf, die Massen anzuziehen. Bequeme Pauschalurlauber, die am thailändischen Traumstrand am liebsten ihr Schnitzel mit Jägersoße verdrücken und den Abend auf der Partymeile am Chaweng Beach mit knapp begleideten jungen Thailänderinnen ausklingen lassen. Begünstigt wird das durch den eigenen Flughafen auf der Insel, der die Ankunft aus Bangkok oder Phuket noch einfacher macht.

Doch das gemischte Publikum auf der Fähre gibt mir Hoffnung. Überhaupt, als ich die grüne, bergige Insel vor mir sehe und lang gezogene, palmenumsäumte Sandstrände an der Westküste nahe des Nathon Pier, da ist egal, wie andere ihre Reise verbringen. Die Insel ist groß genug für unterschiedliche Bedürfnisse.

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Direkt hinter der Hauptstraße beginnt in Maenam die Idylle.

Im Westen befinden sich eher luxuriösere Unterkünfte, das touristische Zentrum spielt sich im Osten ab, im berüchtigten Chaweng oder im trubeligen Lamai. Mich zieht es in den Norden, nach Maenam.

Das Sammeltaxi schmeißt mich an der Hauptstraße raus. Es ist viel Verkehr, Roller zwängen sich an der Autokolonne vorbei. Ein 7/11-Supermarkt und diverse Bankautomaten werden die nächsten Tage sichern. Ansonsten ist die Hauptstraße wenig einladend.

Doch nur einhundert Meter dahinter beginnt der Strand. Und was für einer! Keine hohen Hotelbauten. Nur hier und da verschiedene Bungalows, die unter den riesigen Palmen verschwinden. Wer früh bucht, der hat das Glück, einen solchen Strandbungalow zu ergattern. Hier ist der Lärm und Dreck der Hauptstraße weit weg. Gegenüber grüßt im Dunst Ko Phangan.

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Wer kann, der sollte einen Bungalow am Strand buchen, mit toller Aussicht aufs Meer und auf Ko Phangan.

Der Maenam Beach eignet sich perfekt für lange Strandwanderungen. Sein Sand ist etwas körniger und gelber, als man es von thailändischen Stränden gewohnt ist. Aber seine Besonderheit sind die riesengroßen Palmen, die gen Himmel ragen.

In der wenig befahrenen Soi 4 finde ich Cafés, Studios und kleine Restaurants, praktisch alles, was man zum Leben braucht. Im Nan Maenam Massagestudio kostet die einstündige Thai-Oil-Massage 300 Baht, umgerechnet rund 8,30 Euro.

Mir werden zuerst draußen die Füße gewaschen und drinnen darf ich es mir auf einer Liege bequem machen. Die professionellen Berührungen zu Meditationsmusik versetzen mich in eine Tiefenentspannung. Danach setzt der Hunger ein.

Im Ma Yom Restaurant nur ein Steinwurf entfernt werden traditionelle thailändische Speisen serviert: Pad Thai, Massaman Curry oder scharfe Hühnersuppe mit Reisbandnudeln. Alle Gerichte kosten unter fünf Euro.

Ich sitze auf Plastikschemeln und bin im Food-Himmel. Wer hervorragend zubereiteten frischen Fisch genießen will, der ist im „The Fish“ an der Hauptstraße richtig. Dort sind die Preise etwas höher, aber die gegrillte Dorade ist es wert.

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In der ruhigen Soi 4 in Maenam findest du alles, was dein Reiseherz begehrt.

In wenigen Schritten bin ich wieder am Strand. Das Wasser fällt hier schneller tiefer ab, sodass richtiges Baden und Schwimmen möglich ist. Dabei ist der Blick immer auf die herrlichen Palmen vor mir gerichtet.

Mittlerweile steht die Sonne schon tiefer. Am Maenam Beach gibt es keinen klassischen Meer-Sonnenuntergang. Stattdessen werden die Palmen im Westen in magisches violettes Licht getaucht. Während ich am Strand entlang spaziere, begegnen mir vereinzelt andere Reisende. Voll ist es aber nie.

An der Bar „Nana Beach“ schallt chillige Loungemusik aus dem Lautsprecher. Die sunset happy hour ist von 17 bis 19 Uhr. Jeder Cocktail kostet 100 Baht (2,80 Euro). Und wieder kann ich meinen Blick nicht von den Palmen wenden. Eine ragt besonders schräg Richtung Strand und bietet ein tolles Fotomotiv. Die Sonne versinkt, der Cocktail schmeckt und vor uns beginnen Fischer mit ihrem Abendgeschäft. Es hat 27 Grad – im Februar.

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Sonnenuntergangsstimmung an der Bar „Nana Beach“ in Maenam.

Der Abend ist noch jung. Montag, Mittwoch und Freitag ist im Fisherman’s Village in Bophut Nachtmarkt. Das Village wird jeden Abend zur Fußgängerzone und lockt mit schicken Boutiquen und stylishen Strandbars, dafür auch mit beinahe europäischen Preisen.

Doch der Nachtmarkt an der Wharf, der dreimal die Woche stattfindet, ist noch Thai-Authentizität pur: Am kostenlosen Parkplatz ist ein Gewusel von Rollern (meiner eingeschlossen). An den Ständen werden Taschen, Sonnenbrillen, Unterwäsche, Kleider, Gewürze und vieles mehr angeboten.

Das Herzstück ist jedoch der food court. Eine Band spielt leicht schräg Coversongs. Für kleines Geld probiere ich mich durch alles Mögliche: gegrillte Garnelen, Rinderspießchen, Maiskolben mit Butter, süßer Roti mit Banane und Nutella, gerolltes Eis und dazu ein kühles Chang. Das ist das unbeschwerte Thailand-Leben.

Nach dem Trubel ist es herrlich, die fünf Kilometer zurück nach Maenam zu fahren. Mittlerweile ist kein Verkehr mehr und der Fahrtwind lässt meine Haare um den Helm flattern. Angekommen auf meiner Bungalow-Terrasse ist nichts zu hören als das Rauschen des Meeres.

Die Palme vor meiner Tür wird vom Mondlicht und einer schwachen Beleuchtung magisch angeschienen. Darauf kommt es immer zurück. Meer, Sand und Palmen. Nicht umsonst ist es die Kokosnussinsel. Und hier, am Maenam Beach, herrscht ein Stückchen Paradies.

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Nächtliche Ruhe am Maenam Beach.

Nützliche Tipps für den Norden der Insel

Ich habe im Baahnfah Resort gewohnt und jeden Tag die Aussicht vom Strandbungalow genossen. Einen Roller konnte ich mir am Hotel für 250 Baht pro Tag (knapp 7 Euro) mieten.

Der Big Buddha und der Plai Laem Tempel sind leicht und schnell zu erreichen. Auch der wunderschöne Choengmon Beach ist einen Ausflug wert. Dort kannst du hervorragend im Restaurant Akbar indisch essen.

Ganz im Norden lädt auch der Thongson Beach zum Entspannen ein.

Tipps für die restliche Insel

Gerade wenn du das erste Mal auf Ko Samui bist, empfehle ich dir, neben Maenam noch eine zweite Unterkunft im Osten der Insel zu buchen. So kannst du dir alles ansehen und für deinen nächsten Besuch entscheiden, wo du es am schönsten gefunden hast.

Ich habe im Three Tree Hotel südlich des Lamai Beach gewohnt. Der Privatstrand dort lud zwar aufgrund der starken Gezeiten nicht immer zum Schwimmen ein, war aber eine herrliche Ruheoase.

Von dort konnte ich die Umgebung erkunden. Sehenswert ist der Heart Shape Mountain Seaview, zu dem du durch Palmenplantagen hinauffährst und einen grandiosen Blick über Chaweng hast.

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Aussicht auf Ko Samui vom Heart Shape Mountain Seaview.

Der Coral Cove Beach erinnert mit seinen großen runden Felsformationen an die Seychellen, ebenso wie der sehr beliebte Silver Beach, der in der Hochsaison schnell voll werden kann. Am grandmother and grandfather rock in Lamai herrscht eine besondere Atmosphäre, die Felsformation soll männliche und weibliche Geschlechtsteile widerspiegeln und ein Ort der Fruchtbarkeit sein.

Der Süden der Insel ist wenig touristisch und bietet schöne Strandabschnitte und Aussichten, außerdem die Laem So Pagode direkt am Meer. Einfach auf den Roller setzen und los düsen. Im Landesinneren kannst du den Na Muang Wasserfall besichtigen oder einen mumifizierten Mönch im Tempel Wat Khunaram.

Der Abend findet im gemütlichen Lamai night market Ausklang, wo es jeden Abend Live-Musik gibt – und einen leckeren Pizzastand, wenn du doch mal Abwechslung vom Thai-Essen brauchst.

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Nachtmarkt in Lamai mit Live-Musik.

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Über die Autorin Corinna Hiss

Hallo, ich bin Corinna, schön, dass du meinen Gastbeitrag gelesen hast! Ich habe Publizistik studiert und war einige Jahre als Reiseredakteurin unterwegs. Aktuell arbeite ich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Beim Rucksackträger teile ich regelmäßig Erfahrungen meiner Reisen. Mehr Impressionen findest du auch bei Instagram unter rinni_auf_reisen.

Bilder: Corinna Hiss

15 Gedanken zu „Maenam Beach in Thailand – dein perfekter Tag auf Ko Samui“

  1. Muss denn in jedem blöden Blog ein Beitrag über noch nicht touristische Flecken dieser Welt veröffentlicht werden???
    Wenn dann der letzte ursprüngliche Spot auch noch völlig überlaufen ist, jammern alle rum, dass man nirgends mehr hinfahren kann, weil zu viele Leute sich auf der Pelle liegen.
    Einfach mal Klappe halten, sich nicht mit irgendwelchen Super-Geheimtipps wichtig machen und das genießen, was man vorgefunden hat!
    Langsam echt zum Kotzen, diese Wichtigtuer

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    • Hallo liebe Sabine,

      ich danke dir für deinen ehrlichen und ziemlich direkten Kommentar. Ich verstehe deine Aufregung jedoch nicht ganz, da der Maenam Beach längst kein Geheimtipp oder ein “nicht touristischer Fleck” ist. Das wird unter anderem an der Anzahl der dort angesiedelten Hotels und Unterkünfte deutlich. Eine Entwicklung, die schade ist und an der sicherlich auch einige Blogger ihren Teil dazu beitragen. Ich auch. Sorry dafür.

      Ob du es mir glaubst oder nicht, aber mit so einem Blog kann man dem Übertourismus auch entgegenwirken, indem man darüber berichtet, die wahren Hotspots gar nicht erst erwähnt oder sich für nachhaltiges Reisen ausspricht – und darüber informiert. Hier handelt jeder Blogger anders, aber alle über einen Kamm zu scheren finde ich falsch.

      Meine ausführliche Meinung dazu findest du zum Beispiel hier: https://rucksacktraeger.com/overtourism-in-den-bergen-ursachen-folgen-loesungen/

      Ich bin gewiss kein Fan von Beleidigungen. Deinen Beitrag habe ich dennoch veröffentlicht, da das Thema eine große Bedeutung hat. Lass uns gerne weiter darüber diskutieren, aber bitte in einem anderen Ton.

      Beste Grüße, Daniel.

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  2. Hallo, ich heiße Peter und, bereise Thailand seit 2004 und auf KoSamui war ich 2010 das erste Mal. Seit dem halte ich mich auch die meiste Zeit von meinen zweimonatigen Urlaub dort auf. Zum Aufenthalt bevorzuge ich Lamai. Ich kann eure Meinungen nur teilen. MaeNam ist sicherlich einer der schönsten Strände. Aber auch den erwähntenTongSongBeach suche ich immer wieder auf. Ebenso genieße ich auch die Ruhe am LipaNoi Beach. Ich bekomme auch immer fernweh, wenn Reiseberichte von anderen lese. Lg Peter.

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    • Hallo Peter,

      dank dir vielmals für deinen Kommentar und deinen Tipp , was den TongTongBeach anbelangt. Wie es scheint bist du ein großer Thailand-Fan, was ich absolut nachvollziehen kann. Ein traumhaft schönes Land mit wirklich tollen Menschen.

      Dir wünsche ich weiterhin viel Spaß beim Durchstöbern des Rucksackträgers und natürlich bei deiner nächsten Thailand-Reise,
      Daniel.

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  3. Hallo Corinna,
    Ich war vom 25.02. für 3 Wochen zum achten mal auf Samui, vielleicht haben wir uns sogar irgendwo getroffen 😉
    Danke für deinen Beitrag, du hast die Insel super gut beschrieben und habe mich beim Lesen wieder wie in unserem Paradies gefühlt.
    Michael

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    • Hallo Michael,

      ich bin zwar nicht Corinna, sondern der Gründer dieses Blogs, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ihr euch tatsächlich mal über den Weg gelaufen seid. Und was den Beitrag betrifft, kann ich dir nur zustimmen. Als Thailand-Fan hat mich beim Lesen direkt das Fernweh gepackt.

      Beste Grüße, Daniel.

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  4. Danke für den Beitrag👍 Ich war 1990 das erste Mal auf Samui,als es noch keine Handys und Internet gab.Da standen die Leute mit einem Fotoalbum in Nathon um uns in die Anlagen zu locken.Es gab auch nur das Postoffice mit Overseecall in Nathon. Wir sind damals im Home Bay Resort in Mae Nam gelandet. Genau da ausgestiegen wo du das Foto reingestellt hast. Erstmal durch den Dschungel ca 1,5 km zum Homebay und heute ? Seid dem Zunamie 2004 ist alles explodiert und dann die ganzen Russen (meine Freunde🤬) Die Zeiten sind leider vorbei.
    Und trotzdem im Dezember geht es wieder für 3 Monate nach Hause😉Habe viele Freunde in Thailand. Und ja,kann ich nur bestätigen Mae Nam ist noch recht Ruhig.
    Wer absolut Ruhe haben will Koh Phangan Golden Beach,oder auch Koh Tao,wenn man sich gut auskennt.
    Schön der Bericht hier ! Gruß Oliver

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    • Hallo Oliver,

      1990 war auf Ko Samui sicherlich alles noch sehr ursprünglich und sicherlich komplett anders als es heute ist. Ich war 2007 auf Ko Samui und durfte damals ebenfalls die Fotoalben durchblättern, um die passende Unterkunft zu finden. Da war es noch etwas abenteuerlicher als es heutzutage durch das Internet geworden ist.

      Dir wünsche ich schon jetzt viel Spaß in den drei Monaten in Thailand ab Dezember.

      Viele Grüße, Daniel.

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  5. Wie waren 3 Wochen im Naeman Strand in Pinnacle Resort Personal war sehr zu vorkommenden in der Rezeption hat uns die. Nette Dame Naomi bei Fragen geholfen der Strand war sehr sauber durch das Personal die immer für Sauberkeit gesorgt hatten Problem ist der Stand ist nicht für Kinder geeignet und auch nicht für Ältere Personen es geht gleich zu tief ins Wasser auch Strandspazirgange sind sehr mühsam ansonsten alles okay

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    • War der Kakadu Moc nach da? Ihr habt sicher auch mal eine Thaimassage bei Mem, der Betrügerin unweit des Horels genossen. Doch beim Phillip war es sicher ganz angenehm. Tja…, paar Wochen Traumurlaub!!!

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    • Lieber Michael,

      das klingt nach einem sehr schönen Urlaub. Dank dir auch für den Zusatz mit dem Einstieg ins tiefe Wasser, der für Familien in der Tat nicht ganz unwichtig ist.

      Beste Grüße, Daniel.

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  6. Einfach auf den Roller setzen und losduesen?
    Das hat schon viele Touristen ins Hospital gebracht.
    Und da die Roller zum Teil mehr als 50ccm haben ist ein Motorradführerschein notwendig.
    Ansonsten kann es ganz teuer werden.

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    • Ja, auf den Roller setzen und einfach losdüsen. Über 50ccm wird ein internationaler Motorrad Führerschein erforderlich. Natürlich ist eine gewisse Voraussicht im Verkehr erforderlich, wie im Heimatland auch.

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    • Hallo Bojanowski,

      die Unfälle sind leider wirklich keine Seltenheit. Vor allem auf den Wegen abseits der Hauptstraßen kann es tückisch werden (Kies, Schlaglöcher,…).

      An einigen Orten, wie zum Beispiel in Chiang Mai, wird regelmäßig der Führerschein kontrolliert. Das mag manch einen Abenteurer nerven, ist aber nur gut.

      Beste Grüße, Daniel.

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