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Triathlon-Jahr 2021: Drei absolvierte Sprint-Distanzen und angefixter denn je

Als ich 2019 am Langener Waldsee stand und dem Startschuss meines ersten Triathlons entgegenfieberte wusste ich noch nicht, welch großen Einfluss die Teilnahme auf mich haben würde. Das Schwimmen, das anschließende Radfahren nach Frankfurt und die Laufrunde durch die Innenstadt sorgten dafür, dass ich beim Zieleinlauf endgültig mit dem Triathlon-Virus infiziert wurde. Ich finishte die kleinste Distanz des Frankfurt City Triathlons und wollte mehr.

Im vergangenen Jahr hielt das Triathlon-Fieber an, was zur Folge hatte, dass ich mich bei Veranstaltungen in Würzburg, Frankfurt und Hannover anmeldete. Beim Maschsee wollte ich meine erste Olympische Distanz absolvieren. Doch leider kam die Pandemie dazwischen, sodass sämtliche Events ersatzlos gestrichen wurden. Aus Wettkampfperspektive ein Jahr zum Vergessen und ich als begeisterter Triathlon-Neuling hatte nach einem Jahr lediglich einen Start vorzuweisen.

Das war mein Triathlon-Jahr 2021

2021 sollte alles anders werden. Meine Motivation die Umfänge des Trainings und der Wettkampfdistanzen langsam zu steigern, war ungebrochen. Sogar die Teilnahme an einer Mitteldistanz, also 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21 Kilometer Laufen, stand im Raum. Ein ambitioniertes Ziel, für das ich jedoch im Schwimmbad Unmengen an Kacheln hätte zählen müssen. Und ja, auch dazu kam es leider nicht wirklich, da die Schwimmbäder erst spät in die Badesaison starten konnten. Der Grund ist bekannt.

So setzte ich mir in meinem dritten Jahr als “Triathlet” realistische Ziele und meldete mich für verschiedene Sprint-Distanzen an. Einerseits, um mich nicht von spontanen Event-Absagen demotivieren zu lassen, andererseits um die Steigerung der Umfänge etwas gesünder anzugehen. Zudem gab es in der näheren Umgebung eine größere Auswahl an kleineren Veranstaltungen, die ich mit einem guten Freund oder teilweise alleine abklappern konnte.

Der Frankfurt City Triathlon Anfang August war natürlich Pflicht, zumal ich noch aus dem Vorjahr angemeldet war. Umso glücklicher war ich daher, dass die Veranstaltung tatsächlich durchgeführt werden konnte. Relativ spontan nahm ich noch am Triathlon Obernzenn sowie am Triathlon Alzenau teil. Zwei familiäre Wettkämpfe, die mir jedoch ähnlich großen Spaß bereiteten wie der große Bruder in Hessens Bankenmetropole.

Frankfurt City Triathlon am 1. August 2021

Der Frankfurt City Triathlon war vor zwei Jahren nicht nur mein erster Triathlon überhaupt, sondern aufgrund der Event-Absagen im vergangenen und diesem Jahr auch gleich der zweite in meinem Dasein als Triathlet. Anders als vor zwei Jahren stand jedoch nicht die Jedermann-Distanz auf dem Programm, sondern die Sprint-Distanz. Das bedeute 750 Meter im wunderschönen Langener Waldsee zu schwimmen, 28 Kilometer Richtung Frankfurt und durch die Innenstadt zu radeln und anschließend in Laufschuhen fünf Kilometer durch das Zentrum zu laufen.

Bei der Sprint-Distanz sprangen 181 Teilnehmer ins kühle Nass. Über sämtliche Distanzen von der Jedermann-Distanz bis zur Mitteldistanz gingen sogar 2.500 Teilnehmer an den Start, weshalb es nach dem Zieleinlauf und bis zur Ausgabe der Räder keinesfalls langweilig wurde. Vom absoluten Anfänger mit dem einfachen Klapprad bis zum Profi mit der futuristischen Zeitfahrmaschine waren sämtliche Triathlon-Typen vertreten.

Zwar fehlen mir als Rookie die Vergleiche zu anderen Triathlon-Veranstaltungen, aber ich gehe stark davon aus, dass der Frankfurt City Triathlon eines der Highlights in Deutschland ist. Nicht nur der wunderschöne Langener Waldsee und das Auftauchen der Wolkenkratzer beim Radeln versprühen ihren Charme – es sind vor allem die Zuschauer in der Innenstadt, die aus dem Anfeuern gar nicht mehr rauskommen.

Mir imponierte zudem der enorme Aufwand, den die Organisatoren für die 2.500 Teilnehmer betreiben. Rad-Check-In, Wechsel-Beutel von A nach B bringen, die Zuschauer bei Laune halten und ein DJ, der beim Lauf durch eine Shopping-Mall die Teilnehmer mit ordentlichen Bässen versorgt.

Nur Honig ums Maul schmieren will ich dir allerdings nicht, denn die Teilnahme in Frankfurt ist für die Athleten durchaus mit einem großen logistischen Aufwand verbunden. So mussten wir bereits samstags zum Check-In kommen, obwohl das Rennen erst am Sonntag stattfand. Beim Check-Out nach dem Rennen musst du je nach Distanz zudem lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Rennräder können erst abgeholt werden, sobald der Großteil der Teilnehmer im Ziel ist.

Alles in allem war der Frankfurt City Triathlon erneut eine großartige Veranstaltung. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich mit meinem Ergebnis überaus zufrieden war. Nach 1:36:20 Stunden überquerte ich freudestrahlend die Ziellinie. Völlig überraschend landete ich in meiner Altersklasse auf dem vierten Platz und insgesamt auf dem 25. Rang.

Mein Learning vom Frankfurt City Triathlon: Öfter mal auf das eigene Körpergefühl hören. Meine Pulsuhr überlebte das Schwimmen nicht und so musste ich im Anschluss auf die Signale meines Körpers hören. Das funktionierte überraschend gut, sodass ich am Ende wahrscheinlich sogar schneller unterwegs war, als es mir meine Uhr vorgegeben hätte.

Triathlon Obernzenn am 29. August 2021

Familiärer als in Frankfurt ging es vier Wochen später beim Triathlon im beschaulichen Obernzenn in Mittelfranken zur Sache. Der Ausrichter beschränkte sich auf die Distanzen Super-Sprint, Sprint sowie die Olympische Distanz. Erneut fand ich mich beim Rolling-Start der Sprint-Distanz wieder und freute mich auf meinen ersten Triathlon, bei dem ich einen Neoprenanzug tragen durfte. Bei 17,8 Grad Wassertemperatur und absolutem Sauwetter war dieser auch bitter nötig.

Die Schwimmstrecke teilte sich auf zwei Runden mit Landgang auf. Auf der bergigen Radstrecke, die um den schön gelegenen Badesee führte, mussten sogar vier Runden á 5,5 Kilometer absolviert werden. Im Anschluss ging es in Laufschuhen einmal um den See, wobei zwei Wendepunkte passiert werden mussten, um die fünf Kilometer voll zu machen. Hier spulten nicht nur die 73 Teilnehmer der Sprint-Distanz ihre Kilometer ab, sondern sämtliche 180 Athleten, weshalb einiges los war.

Der Triathlon Obernzenn bestach vor allem durch eine sehr gute Organisation. Die Strecken zu Wasser, auf dem Rad und zu Fuß machten Spaß und waren abwechslungsreich. Hätte es nicht so stark geregnet, hätte ich sicherlich auch die schöne Umgebung auf der Radstrecke noch mehr zu schätzen gewusst.

Für mich war der Triathlon in Mittelfranken aufgrund seiner Größe das krasse Gegenteil zu meinen vorherigen Teilnahmen in Frankfurt. In Obernzenn ist alles etwas familiärer und persönlicher. Zudem ist der organisatorische Aufwand als Athlet geringer, da zwischen Check-In und Siegerehrung nur wenige Stunden vergehen.

Natürlich war es auch in Obernzenn mein Ziel, alles zu geben und erneut mit einem fetten Grinsen durch den aufgeblasenen Zielbogen zu laufen. So überquerte ich mit einem angestrengten, aber glücklichen Lächeln nach 1:24:48 Stunden die Ziellinie und freute mich über den zweiten Platz in meiner Altersklasse und einen 18. Platz insgesamt.

Wieder ein toller Erfolg, denn mit den widrigen Wetterbedingungen hatte ich durchaus zu kämpfen. Auf dem Rad fiel mir zwischenzeitlich sogar meine Sonnenbrille auf den Asphalt, weshalb ich kurz umdrehen musst, um sie wieder aufzusammeln. Gebraucht habe ich die Brille nicht wirklich, zumal meine Gläser chronisch beschlagen oder mit dicken Regentropfen dekoriert waren.

Mein Learning vom Triathlon Obernzenn: Die Wechsel weniger hektisch angehen und mir mehr Zeit lassen. So habe ich in T1 weder mein Asthmaspray in meinem Trisuit verstaut noch ein zweites Gel eingepackt. Zeit muss sein, sonst wartet irgendwann der Mann mit dem Hammer auf mich.

Triathlon Alzenau am 19. September 2021

Da ich unbedingt das Sprint-Triple im Jahr 2021 perfekt machen wollte, meldete ich mich relativ spontan für den Triathlon im unterfränkischen Alzenau an. Ein großer Vorteil: die Anfahrt begrenzte sich auf eine Stunde, sodass sich der zeitliche Aufwand in Grenzen hielt. Anders als in Frankfurt und in Obernzenn war der Sprint mit 550 Metern Schwimmen, einer Radstrecke von 19,8 Kilometern und einem abschließenden 5-Kilometer-Lauf die einzige Distanz.

Der Start erfolgte bei bestem Wetter am Meerhofsee. Ein idyllisch gelegener Badesee, den 242 Teilnehmer binnen kurzer Zeit jedoch zum Schäumen brachten. Im Anschluss ging es für zwei Runden aufs Rad. Dort warteten kleinere Anstiege auf mich, die Fahrt durch ein Wohngebiet und entlang der Bundesstraße. Das Highlight war jedoch der Lauf.

Die Strecke begann nach dem Ablegen des Rennrads und dem Suchen nach den Laufschuhen am Städtischen Stadion. Sie führte direkt in ein Waldstück hinein. Auf einem angenehm zu laufenden Forstweg ging es zurück zum Stadion, wo die letzte Runde unter Beifall der Zuschauer auf der 400-Meter-Bahn gedreht wurde. Ein toller Moment, der nochmal ordentlich pushte, bevor ich die Ziellinie überquerte.

In Alzenau kommen auch die Zuschauer voll auf ihre Kosten, da die Streckenführung auf sie ausgelegt ist. Am Meerhofsee können sie den Start und den Ausstieg von der Liegewiese aus beobachten. Bis zum Stadion, wo auch die Radstrecke vorbeiführt, sind es nur wenige hundert Meter, sodass alles gut zu Fuß erreichbar ist. Für die Teilnehmer natürlich ein großes Plus, da das Stimmungsbarometer während des Wettkampfs recht hoch ist und die Athleten regelmäßig im Blickfeld sind.

Kleine Anmerkung: Danke nochmal an den kleinen Fanclub aus der Heimat, der mich unterstützt hat. Das war großes Kino! 

Was die Organisation betrifft, hat es mich ein wenig gewundert, dass es in Alzenau weder eine Badekappe zum Start gab noch eine Medaille am Ende des Triathlons. Auch die Zeitnahme erfolgte manuell und ohne Chip. Kein Muss und um ehrlich zu sein, ist die Kritik eher in die Kategorie “Motzen auf hohem Niveau” einzuordnen. Alles in allem war der Triathlon Alzenau nämlich ein klasse organisierter und rundum gelungener Wettkampf mit einer tollen Atmosphäre.

Mit meiner persönlichen Leistung war ich ebenfalls zufrieden. In meiner Altersklasse kam ich nach 1:14:44 Stunden ins Ziel und durfte mich über einen fünften Platz freuen. Im Gesamtranking landete ich auf dem 66. Platz. Aber viel wichtiger: Das Grinsen auf den letzten Metern war bei der Stadionrunde kaum zu übersehen. Ich hatte trotz aller Anstrengung enorm viel Spaß und das zählt.

Mein Learning vom Triathlon Alzenau: Es ist wichtig sich nicht mit anderen zu vergleichen und stets das eigene Ziel im Blick zu behalten. Dennoch war es überaus beeindruckend, mit welch einem Tempo manch ein Profi oder hochambitionierter Triathlet auf dem Rad oder mit schnellen Schritten an mir vorbeigezogen ist.

Nach der Triathlon-Saison ist vor der Triathlon-Saison

Zwei Jahre nach meinem ersten Triathlon fühle ich mich durchaus in der spannenden Triathlon-Welt angekommen. Der Sport hat mich fest in seinen Bann gezogen. Nicht nur, dass ich fleißig Triathlon-Bücher lese und regelmäßig sämtliche Medien, wie zum Beispiel Podcasts und Magazine, aufsauge – es kommt nicht selten vor, dass ich mir eine Langdistanz auf dem flackernden Bildschirm anschaue. Verrückt, oder?

Auch mein Sportprogramm ist mittlerweile recht stark auf drei bestimmte Sportarten ausgerichtet: Schwimmen, Radfahren und Laufen. Darf ich mich deshalb eigentlich schon als Triathlet bezeichnen? Gar nicht so leicht diese Frage zu beantworten.

Was auch immer die Kriterien dafür sind, um in die Riege der Triathleten aufgenommen zu werden – fest steht, dass die Planungen für spannende Triathlon-Events im kommenden Jahr auf Hochtouren laufen. Der Frankfurt City Triathlon – wie sollte es anders sein – gehört bei mir zum Pflichtprogramm. Nach einer Jedermann-Distanz und einem Sprint gehe ich den nächsten Schritt und werde im August 2022 bei der Olympischen Distanz an den Start gehen.

Natürlich kommen auch Obernzenn und Alzenau wieder in die nähere Auswahl. In Würzburg bin ich nach Absagen in den vergangenen beiden Jahren weiterhin angemeldet. Und dann wäre da noch das Projekt Mitteldistanz, das mich nicht so richtig loslassen will. Aber mir ist durchaus bewusst, dass bis dahin noch ein weiter Weg vor mir liegt, ich nichts überstürzen möchte und überlegt an dieses Ziel rangehen werde. Ich halte dich diesbezüglich gerne auf dem Laufenden.

Mich würde abschließend noch interessieren, wie du eigentlich zum Triathlon stehst. Was sind deine Ambitionen, wie bist du zum Triathlon gekommen und wo fand dein bisher schönster Wettkampf statt? Hinterlasse gerne einen Kommentar. Ich freue mich auf den Austausch mit dir, denn mein überschaubares Triathlon-Netzwerk darf gerne ausgebaut werden.

Über den Autor
Hey, ich bin Daniel - Outdoor-Fan, Sportfreak und der Kopf hinter Rucksackträger. Meine Mission: Dich zu unvergesslichen Abenteuern zu inspirieren, bei denen der Sport und die Natur im Einklang sind.

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