von Daniel

Der Stubaier Höhenweg in 7 Tagen – Etappen, Höhepunkte und wertvolle Erfahrungen

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Der Stubaier Höhenweg gilt als einer der schönsten Höhenwege der Alpen und ist alles andere als eine einfache Mehrtagestour. Davon wollte ich mich selbst überzeugen, sodass ich die beliebte Höhenwanderung im Stubaital an sieben Tagen gemacht habe. In diesem Beitrag verrate ich dir, was ihn so besonders macht, welche Highlights auf dich warten und wo potenzielle Gefahren lauern.

Im vergangenen Jahr stand der Stubaier Höhenweg bereits bei meiner Partnerin und mir auf dem Programm. Alle Hütten waren gebucht, doch mit dem spontanen Wintereinbruch rechneten weder wir noch die Hüttenbetreiber, die ihre Unterkunft kurzerhand schlossen. 

Das macht bereits deutlich: die Tour erfordert Erfahrung. Es handelt es sich um Wanderungen im alpinen und hochalpinen Gelände. Selbst im Juli können vereinzelte Schneefelder auftreten.

Laut offiziellen Angaben ist der beliebte Höhenwanderweg 80 Kilometer lang. Dabei sind knapp 6.000 Höhenmeter zu meistern. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass gewisse Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um die faszinierende Landschaft des Stubais zu Fuß zu erkunden. 

Voraussetzungen für den Stubaier Höhenweg

Bei der Hüttentour im Stubai handelt es sich um einen schwarzen Höhenweg durch alpines Gelände. Meldungen über schwere Unfälle, teils mit Todesfolge, sind keine Seltenheit. Daher solltest du den Weg nur antreten, wenn du über eine gute Fitness verfügst, Erfahrung im alpinen Gelände hast, trittsicher und schwindelfrei bist sowie über eine einwandfreie Ausrüstung verfügst.

Darum sollte der Stubaier Höhenweg auf deiner Bucketlist stehen

Erfüllst du die Kriterien für die Mehrtagestour, kannst du dich auf unvergessliche Momente freuen. Du blickst auf die mächtigen Gletscher und bist ihnen teilweise auch ganz nah. Zudem passierst du Bergseen mit beeindruckenden Farbtönen, tief herabfallende Wasserfälle und erfrischende Flüsse, die sich ihren Weg ins Tal suchen. 

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Herausfordernd, spektakulär, malerisch, gefährlich, abwechslungsreich – all das macht die Faszination Stubaier Höhenweg aus

Auch die Tierwelt kommt nicht zu kurz. Auf unserer Tour haben wir zahlreiche Murmeltiere und Steinböcke aus nächster Nähe gesehen und sogar einen in der Ferne kreisenden Adler. 

In den gut ausgestatteten Alpenvereinshütten kannst du dich entspannen oder dank regionaler Spezialitäten und teils sogar nepalesischer Küche zu neuen Kräften kommen. Die Qualität des Essens ist sehr hoch, sodass die Hütten schnell ausgebucht sind. Auf dem Höhenweg selbst geht es jedoch ruhiger zu, da sich die Wanderer gut verteilen und du oft alleine in der Natur unterwegs sein wirst.

Praktisch ist auch, dass du von jeder der acht Hütten sowohl ab- als auch einsteigen kannst. Zudem gibt es auf manchen Etappen Alternativrouten mit weniger kniffligen und technischen Passagen. 

Ebenfalls hervorzuheben sind die gut gepflegten Wege im Stubaital. Die Markierungen sind ausgezeichnet. Sollten Muren oder Steinschläge den Weg doch einmal versperren, werden umgehend Hinweisschilder angebracht. Das zeigt, wie wichtig den Einheimischen der Höhenweg ist.

7 Tage Stubaier Höhenweg mit 5 statt 7 Etappen

Start und Ziel der alpinen Mehrtagestour ist entweder die Starkenburger Hütte oder die Innsbrucker Hütte. Ich empfehle dir die Runde gegen den Uhrzeigersinn, da du die kniffligen Steilstellen, zum Beispiel aufs Grawagrubennieder oder Simmingjöchl bergauf und nicht bergab gehen musst. Vor allem an verregneten Tagen ist die Gefahr abzurutschen sehr groß.

Auf dem Stubaier Höhenweg gibt es insgesamt sieben Etappen, die zwischen 4 und 15 Kilometern lang sind. Schneefelder können auf der Tour vorhanden sein, Gletscher werden jedoch nicht betreten, auch wenn sie manchmal ganz nah erscheinen. 

Je nach Fitnesslevel und Erfahrung kannst du den Höhenweg auch individuell anpassen. So haben wir es gemacht, indem wir nicht auf der Nürnberger und Dresdner Hütte übernachtet haben. Daraus ergaben sich folgende Abschnitte: 

  • Etappe 1: Starkenburger Hütte zur Franz-Senn-Hütte
  • Etappe 2: Franz-Senn-Hütte zur Neue Regensburger Hütte
  • Etappe 3: Neue Regensburger Hütte über Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte
  • Etappe 4: Sulzenauhütte über Nürnberger Hütte zur Bremer Hütte
  • Etappe 5: Bremer Hütte zur Innsbrücker Hütte

Sieben Tage solltest du dir dennoch einplanen. Du musst nämlich nicht nur zur Starkenburger Hütte aufsteigen, sondern auch von der Innsbrucker Hütte wieder zurück ins Tal marschieren, zumindest teilweise, denn am Anfang und Ende kannst du einige Höhenmeter dank der Gondelbahnen in Fulpmes und Neustift sparen.

Insgesamt sind wir laut meiner Garmin Forerunner 745 auf der 7-Tages-Tour im Stubaital auf folgende Zahlen gekommen: 

78
Kilometer

5.375
Höhenmeter

35
Stunden

Damit du besser nachvollziehen kannst, wie der Stubaier Höhenweg verläuft, habe ich dir eine Übersichtskarte mit den Tagestouren erstellt: 

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Mehr Informationen

Die GPX-Daten sowie viele weitere Informationen zur Mehrtagestour im Stubaital bekommst du auf der offiziellen Website. Aktuelle Meldungen sowie den Zustandsbericht der Wege kannst du der Facebook-Seite entnehmen. 

1. Tag: Von Fulpmes zur Starkenburger Hütte

➤ Länge: 4,3 Kilometer
➤ Aufstieg: 286 Höhenmeter
➤ Dauer: 1:30 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2,311 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 2.098 Meter
➤ Schwierigkeit: ★★✩✩✩
➤ Übernachtung: Starkenburger Hütte

Am ersten Tag kannst du entweder von Neustift oder Fulpmes vom Tal aus zur Starkenburger Hütte wandern oder du bezwingst die ersten Höhenmeter mit der Kreuzjochbahn von Fulpmes aus. Aus Zeitgründen nahmen wir die Gondel – ein bequemer Start in die Tour.

Mit der Gondel in die Schlick 2000

Im Wandergebiet Schlick 2000 angekommen türmen sich die mächtigen Bergriesen der Ochsenwand (2.700 Meter), Riepenwand (2.774 Meter), Schlicker Seespitze (2.804 Meter) und Hoher Burgstall (2.611 Meter) auf. Nach einem kurzen Panoramablick geht es weiter Richtung Sennjochhütte, von der ein Pfad hinauf auf das Sennjoch führt.

Unterhalb des Niedrigen Burgstalls wird es nun teils exponiert, sodass erstmals deine Trittsicherheit gefragt ist. An einer Abzweigung hast du die Möglichkeit auf den Gletscherblick aufzusteigen oder links zur Hütte zu gehen. So viel vorweg: Auf dem Stubaier Höhenweg werden noch weitaus bessere Gletscherblicke folgen.

Sir Edmund Hillary wusste die Vorzüge der Stubaier Alpen zu schätzen

Vier Jahre vor der Erstbesteigung des Mount Everests (1953) mit Sherpa Tenzing Norgay war Sir Edmund Hillary zu Trainingszwecken im Stubai. Er erklomm mit dem Hohen Burgstall seinen ersten Gipfel in den Alpen und war begeistert von den guten Bedingungen.

Starkenburger Hütte – der Einstieg in den Stubaier Höhenweg

Die Starkenburger Hütte liegt auf 2.237 Metern Höhe und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Gletscher sowie grobe Strecken des Stubaier Höhenwegs, unter anderem zur Franz-Senn-Hütte.

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Die erste Übernachtung findet auf der Starkenburger Hütte statt – Traumblicke garantiert

Dazu werden die 7 Summits des Stubais auf einer kleinen Plattform, die mich an ein modernes Stonehenge in Miniaturform erinnerte, bestens in Szene gesetzt. Jeder der prägnanten Gipfel ist durch ein kleines Fenster sichtbar.

Einchecken kannst du direkt vom kleinen Kiosk an der Sonnenterrasse. Urig sind die Hüttenschuhe, Holzpantoffeln im Alpenvereins-Style. Aber Vorsicht: Beim Tragen ist die Umknickgefahr für die Sprunggelenke fast größer als im exponierten Gelände.

2. Tag: Von der Starkenburger Hütte zur Franz-Senn-Hütte

➤ Länge: 15,5 Kilometer
➤ Aufstieg: 747 Höhenmeter
➤ Dauer: 6 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2.561 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 2.137 Meter
➤ Schwierigkeit: ★★★★✩
➤ Übernachtung: Franz-Senn-Hütte

Trotz der gut 15 Kilometer Wegstrecke und den 747 Höhenmetern ist auf der zweiten Etappe nicht die Fitness entscheident – vielmehr ist sie mental sehr kräftezehrend. Auf vielen Abschnitten geht es steil nach unten, sodass hohe Konzentration gefordert ist. Immer wieder liest man von schlimmen Unfällen.

Vorsicht geboten auf dem Weg zur Franz-Senn-Hütte

Nachdem du die Starkenburger verlassen hast, läufst du links unterhalb vom Hohen Burgstall entlang, wo du einen grandiosen Blick auf die Schlicker Seespitze hast. Du passierst den Schlicker See und steigst über gute Wege durch Geröll auf das 2.477 Meter hohe Sendersjöchl hinauf.

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Bis zum Sendersjöchl ist der Weg entspannt
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Knifflige Stellen an der Roten Wand sind mit Seilen gesichert

Oben angekommen ist eine kurze Pause mit Blick auf die Kalkkögel, das Hoadl und die Innsbrucker Nordkette empfehlenswert. Eine kurze Rast ist auch deshalb ratsam, da der folgende Abstieg über die Rote Wand trotz Sicherung recht anspruchsvoll ist.

Unterhalb des Schwarzhorns, der Wildkopfscharte und der Hohen Schöne läufst du auf reizvollen Wegen bis zur Seducker Alm. Eine kleine Stärkung zu fairen Preisen zahlt sich aus. Übrigens: Auf Anfrage sind laut Hüttenwirtin sogar Übernachtungen möglich.

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Nach der Seducker Alm könnte die Landschaft kaum schöner sein, aber gerade hier gilt es aufzupassen

Das letzte Drittel der Etappe von der Starkenburger Hütte zur Franz-Senn-Hütte ist der schwierigste Teil. Bei Regen und mangelnder Konzentration wird es hier sehr gefährlich. Die Pfade sind zwar gut ausgebaut, gehen aber steil bergauf und bergab – und der Abgrund zur linken Seite verzeiht keine Fehler.

Die letzten Meter zur Franz-Senn-Hütte, die sich mit den im Hintergrund auftürmenden Gletschern präsentiert, ist dagegen wieder der pure Genuss. Sind deine Füße heißgelaufen, zahlt sich eine kurze Abkühlung im Gebirgsbach unterhalb der Hütte aus.

Alternativroute: Dreht das Wetter, sind die Wege durchgenässt oder bist du im ersten Abschnitt bereits an deine Grenzen gegangen, bietet sich dir ab der Seducker Alm die Möglichkeit zum Parkplatz Seduck abzusteigen und über den Talweg an der Oberrißalm vorbei aufzustiegen. Mehr Kilometer, aber auch mehr Sicherheit.

Franz-Senn-Hütte: Das Basecamp für viele weitere Touren

Nach sechs Stunden Wanderung ist die Franz-Senn-Hütte ein guter Ort, um Energie zu tanken. Die Hütte bietet viel Platz in den Zimmern, die Duschen sind kostenlos und es gibt sogar WLAN. Auch die Auswahl an vegetarischen Gerichten ist groß.

Die Franz-Senn-Hütte ist ein guter Ausgangspunkt für weitere Wanderungen, wie zum Beispiel auf

  • das Rinnennieder inklusive Rinnensee,
  • den Schafgrübler,
  • die Horntalspitze oder
  • den Aperer Turm.

3. Tag: Von der Franz-Senn-Hütte zur Regensburger Hütte

➤ Länge: 9,3 Kilometer
➤ Aufstieg: 691 Höhenmeter
➤ Dauer: 4:15 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2.735 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 2.143 Meter
➤ Schwierigkeit: ★★★✩✩
➤ Übernachtung: Neue Regensburger Hütte

Die dritte Etappe ist aus meiner Sicht die leichteste Tour auf dem Stubaier Höhenweg. Unterschätzen solltest du sie keineswegs, denn sämtliche Wanderwege während der sieben Tage sind als schwarz eingestuft.

Durch grüne Wiesen und über ein Meer aus Steinen zum Schrimmennieder

Ein gutes Warm-up sind die ersten zweieinhalb Kilometer über einen Wiesenpfad. Hier musst du lediglich 60 Höhenmeter überwinden bis sich der Pfad nach und nach in einen Weg über Geröll und über große Steine verwandelt.

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Ein Meer aus Steinen und teils alpine Abschnitte gibt es beim Aufstieg zum Schrimmennieder

Felsen und Geröll prägen den Aufstieg auf den 2.714 Meter hohen Schrimmennieder, der gegen Ende entlang einer langgezogenen Rechtskurve verläuft. Oben angekommen hast du die Option weiter zum Basslerjoch (2.829 Meter) aufzusteigen oder eine kurze Pause einzulegen.

Vom Schrimmennieder blickst du auf den Lüsener Ferner auf der einen und dem Zuckerhütl auf der anderen Seite. Das Zuckerhütl mit dem mächtigen vorgelagerten Gletscher ist übrigens der höchste Berg der Stubaier Alpen.

Der Abstieg verläuft seilversichert auf der rechten Seite. Im Anschluss geht es auf angenehm zu laufenden Serpentinen nach unten bis du auf eine Kreuzung stößt, wo der Wanderweg rechts abzweigt.

Immer wieder taucht auf dem letzten Abschnitt die moderne Neue Regensburger Hütte sowie der imposante Wasserfall unterhalb der Hütte auf und verschwindet wieder hinter den Hügeln einer malerischen Landschaft.

Neue Regensburger Hütte – Tradition trifft auf Moderne

Die Neue Regensburger Hütte liegt auf 2.286 Metern. 2018/19 wurde sie mit einem modernen Ersatzbau mit hochwertigen Zimmern und sogar Seminarräumen ausgestattet. Hinzu kommt, dass die Neue Regensburger Hütte die erste fleischlose Hütte ist – hier werden ausschließlich vegetarische Speisen serviert.

Trotz der Fortschrittlichkeit – sie hat sogar ein eigenes Wasserkraftwerk – musst du auf der Hütte auf jegliche Internetverbindung verzichten. Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen, wäre fast schade – schließlich lohnt sich der Blick auf den Wasserfall und das wunderschöne Plateau mit Moorfläche hinter der Hütte.

Das große Flussbett des Falbesoner Bachs mit dem sandigen Boden sorgt für Strandfeeling in den Bergen. Klar, dass wir unseren müden Beinen in der überdimensional großen Eistonne mit Traumblick zu etwas Abkühlung verhalfen und wenig später am Yoga-Platz unsere müden Muskeln durchdehnten.

4. Tag: Von der Regensburger Hütte über die Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte

➤ Länge: 18,5 Kilometer
➤ Aufstieg: 1.398 Höhenmeter
➤ Dauer: 8:25 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2.893 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 2.202 Meter
➤ Schwierigkeit: ★★★★★
➤ Übernachtung: Sulzenauhütte

Richtig knackig war bei uns der vierte Tag der Wanderung über den Stubaier Höhenweg. Der Grund: Mit der Dresdner Hütte haben wir eine Unterkunft übersprungen, da diese mitten im Ski- und Wandergebiet liegt, sie eher an ein Hotel als eine urige Berghütte erinnert und in der näheren Umgebung zu viel los ist. Das Abenteuerfeeling lässt dort zu wünschen übrig.

Die Dresdner Hütte ist trotzdem ein offizieller Stopp auf dem Stubaier Höhenweg. Willst du von der Regensburger Hütte bis zur Sulzenauhütte keine 18,5 Kilometer wandern oder traust du dir die Distanz nicht zu, solltest du hier unbedingt dein Nachtlager aufschlagen: Safety first!

Mit dem Sonnenaufgang zu den Gletschern des Stubaital

Überspringst du die Dresdner Hütte, solltest du mit Sonnenaufgang starten, schließlich steht dir nicht nur eine lange Wanderung bevor, sondern es gilt auch 1.398 Höhenmeter zu bewältigen.

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Bei Sonnenaufgang über das Hohe Moos zum Grawagrubennieder, dessen Scharte links oben erkennbar ist

Wir sind um 5:30 Uhr mit der aufgehenden Sonne im Rücken aufgebrochen. Die ersten Meter am Hohen Moos und dem Flussbett entlang Richtung Falbesoner See waren ein Traum. Nach einer Weile endet der angenehm zu gehende Pfad unterhalb des Falbesoner Sees und es geht auf einem Meer aus Steinen weiter, wobei rot-weiße Pfosten den Weg weisen.

Spätestens hier solltest du den Schlaf aus deinen Augen gerieben haben, denn der Aufstieg zum Grawagrubennieder (2.881 Meter) hat es in sich. Die großen Steine werden zu Schotter und es geht an einem freihängenden Seil bergauf – Handschuhe nicht vergessen anzuziehen.

Auf den letzten Metern ist auf dem schmalen Pfad noch einmal Trittsicherheit gefragt, bevor sich dir zwischen Nockwand und Grawand traumhafte Gletscherblicke auf den Sulzenauferner – und etwas weiter unten sogar den Grawa-Wasserfall – eröffnen.

Der Aufstieg zum Grawagrubennieder ist von der Regensburger Hütte kommend sehr anspruchsvoll. Läufst du den Stubaier Höhenweg im Uhrzeigersinn, solltest du beim Abstieg überaus vorsichtig sein, denn in diesem Teil wirst du bereits müde sein, obwohl höchste Konzentration und Trittsicherheit verlangt werden.

Der Abstieg sowie die Wanderung unterhalb der Schafspitze entlang sind sehr angenehm. Immer wieder hast du die Dresdner Hütte im Blick, dahinter den mächtigen Stubaier Gletscher und leider auch die vielen Masten der Gondeln und Liftanlagen.

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Das Zuckerhütl und der überwältigende Sulzenauferner zu Beginn des langen Abstiegs zur Wilden Grube

Auch die Anzahl der Wanderer steigt je näher du dem Stubaier Gletscher kommst, denn auf dem Stubaier Höhenweg kannst du einen 20-minütigen Abstecher zum Mutterberger See machen, der äußerst beliebt bei Tagesgästen ist. Aus Zeitgründen und um uns nicht hetzen zu müssen, haben wir ihn ausgelassen.

Du läufst weiter entspannt zur Wilden Grube hinab, überquerst sie und wanderst entweder auf dem Forstweg oder dem offiziellen Wanderpfad (meine Empfehlung) in Richtung Egesen Nieder (2.506 Meter), wo du direkt auf dem Rundwanderweg der Dresdner Hütte landest.

Behalte die Uhr im Blick

Von der Regensburger Hütte bis zur Dresdner Hütte waren es 13,5 Kilometer mit 978 Höhenmetern, für die wir 5:40 Stunden benötigten, da wir keine Pausen einlegten. Die offizielle Zeitangabe beträgt sieben bis acht Stunden. Überlege dir daher gründlich, ob du dein Nachtlager nicht doch im Zentrum des Gletscherskigebiets aufschlägst.

Von der Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte – die vielleicht spektakulärste Etappe

Frisch gestärkt mit allem, was wir in die Hände bekommen konnten, haben wir uns nach einer ausgiebigen Mittagspause auf den Weg zur Sulzenauerhütte gemacht. Der Einstieg ist unterhalb der Dresdner Hütte in Richtung Fernaubach, wo du eine Brücke über eine kleine Schlucht überquerst.

Im Anschluss gibt es zwei Optionen, um zur Sulzenauer Hütte zu gelangen:

  1. über das Peiljoch (2.672 Meter)
  2. über den Großen Trögler (2.902 Meter)

Nach der nicht zu unterschätzenden Etappe zuvor, sollte das Peiljoch auch deine bevorzugte Wahl sein. Der Weg hinauf ist dank hervorragender Sicherungen und Stufen, die von der Natur und dem Alpenverein angelegt wurden, gut zu gehen.

Vom Peiljoch bis zur Sulzenauhütte jagt ein Naturschauspiel das nächste:

Ein ganzes Heer von Steinmännchen auf dem Peiljoch

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Das Farbspiel des Sulzenausees mit den Wasserspielen des Sulzenauferners

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Bunte Felsen, ähnlich wie Rainbow Mountain in Peru, am Fuß des Großen Tröglers

Mit dem See Blaue Lacke gibt es ein weiteres Highlight auf dem Stubaier Höhenweg, das du mit einem kurzen Abstecher besuchen kannst. Da uns der vierte Tag des Stubaier Höhenwegs jedoch einiges abverlangte, entschieden wir uns für den direkten Weg zur Sulzenauhütte mit ihrem modernen Design und den freundlichen Hüttenwirten.

5. Tag: Von der Sulzenauhütte zur Bremer Hütte

➤ Länge: 10,5 Kilometer
➤ Aufstieg: 1.096 Höhenmeter
➤ Dauer: 6:11 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2.725 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 2.182 Meter
➤ Schwierigkeit: ★★★★✩
➤ Übernachtung: Bremer Hütte

Am fünften Tag haben wir ebenfalls zwei Etappen zusammengefasst, diesmal allerdings deutlich entspannter als am Vortag. So geht die erste Etappe von der Sulzenauhütte zur Nürnberger Hütte und von dort nach kurzer Pause weiter zur Bremer Hütte.

Mit dem Niederl (2.629 Meter) und dem Simmingjöchl (2.754 Meter) müssen zwei Übergänge passiert werden, sodass du trotz der 10,5 Kilometer auf ordentliche 1.096 Höhenmeter kommst.

Zwischenstopp auf der Nürnberger Hütte

Die erste Etappe des fünften Tages hat ein bisschen was von einer Almwanderung. Nach dem Überqueren einer Brücke geht es immer leicht bergauf an Wiesen vorbei und an einem Fluss unterhalb des mächtigen Wilder Freigers (3.417 Meter) entlang.

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Der Grünausee mit dem Wilden Freiger im Hintergrund
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Vom Niederl hinab zur Nürnberger Hütte

Bis zum Grünausee ist der Wanderweg als rot gekennzeichnet. Der größte See der Stubaier Alpen mit dem Wilder-Freiger-Ferner bietet ein spektakuläres Landschaftsbild. Eine Szenerie, die dich noch eine Weile begleitet.

Der letzte Aufstieg auf das Niederl sieht aus der Ferne aus wie eine unüberwindbare Wand, ist aufgrund einer ausgezeichneten Sicherung durch die DAV-Sektion Sulzenau problemlos überwindbar.

Der Weg vom Niederl zur Nürnberger Hütte ist dagegen fordernder. Im Zickzack geht es auf steinigem Terrain nach unten. Fast unscheinbar wirkt die Unterkunft, wären da nicht die rot-weißen Fensterläden, die Farbtupfer ins graue Landschaftsbild setzen.

Nach weniger als fünf Kilometern, 490 Höhenmetern und knapp drei Stunden erreichst du die Nürnberger Hütte . Für eine Übernachtung ist es jedoch noch zu früh – aber einen Kaffee und den überaus leckeren Kuchen solltest du dir unbedingt gönnen.

Der Weg über das Simmingjöchl ist technisch heikel, vor allem bei Regen

Unser Aufenthalt an der Nürnberger Hütte war recht kurz, da eine Schlechtwetterfront heranzog und wir das Simmingjöchl möglichst trocken überqueren wollten. Leider erfolglos, denn es regnete fast durchgehend, was die Wanderung zur Bremer Hütte erschwerte.

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Wie aus dem Nichts taucht auf dem Weg zum Simmingjöchl ein grünes Plateau auf: das Paradies auf dem Stubaier Höhenweg

Umso besser, dass schwierige Passagen auch hier bestens präpariert waren. Gut zwei Kilometer nach der Pause gibt es auch etwas fürs Auge, denn du marschierst durch das “Paradies”, das seinem Namen alle Ehre macht: ein sich durch eine grüne Landschaft windender Gletscherbach.

Es folgt ein steiler Aufstieg. Aus der Ferne ist der Weg hinauf zum Zollhaus schwer einsehbar, allerdings sind die Markierungen – wie auf dem gesamten Stubaier Höhenweg – einwandfrei.

Tückisch wird es auf den letzten Metern zum Joch und dem Zollhaus. Der schwerste Abschnitt ist mit Seilen versichert. Trittsicherheit ist an den Platten besonders wichtig, vor allem, wenn es – wie bei uns – in Strömen regnet.

Selbst vereinzelte Schneefelder gab es noch beim Aufstieg aufs Simmingjöchl, von wo du einen großartigen Blick auf den Simmingferner haben wirst. Bei gutem Wetter eignet sich eine Pause auf 2.754 Metern zum Gletschersightseeing.

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Der letzte Abschnitt aufs Simmingjöchl ist bei Regen gefährlich
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Schneefelder im Juli kurz vor dem Zollhaus

Laut einem Schild dauert der Abstieg zur Bremer Hütte unterhalb der Inneren Wetterspitze 1:15 Stunden. Nachdem der gesicherte Teil vorüber ist, taucht die Bremer Hütte auf.

Auch wenn sie so nah erscheint, zieht sich der letzte Abschnitt. Zum Schluss geht es an großen Steinen einen letzten Anstieg hinauf zur Bremer Hütte mit dem vorgelagerten See.

Tolles Ambiente und gute Stimmung auf der Bremer Hütte

Auf der Bremer Hütte wird direkt klar, dass das Hüttenteam gut funktioniert. Die Stimmung ist sehr gut und der Hüttenwirt sorgt sich nicht nur um seine Gäste und gibt hilfreiche Tipps, sondern hat auch immer einen flotten Spruch auf Lager.

Wenn du bis dahin größtenteils auf Internet verzichten musstest, gibt es hier Wlan und ein großes Angebot an Steckdosen. Solltest du völlig verdreckt und durchnässt ankommen, hast du sogar die Möglichkeit, die Waschmaschine zu nutzen.

Noch viel wichtiger sind jedoch die kulinarischen Angebote. Abends gibt es deftige Schmankerl und morgens ein abwechslungsreiches und ausgewogenes Frühstücksbuffet.

6. Tag: Von der Bremer Hütte zur Innsbrucker Hütte

➤ Länge: 11,5 Kilometer
➤ Aufstieg: 899 Höhenmeter
➤ Dauer: 6 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2.528 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 2.219 Meter
➤ Schwierigkeit: ★★★★★
➤ Übernachtung: Innsbrucker Hütte

Die Strecke von der Bremer Hütte zur Innsbrucker Hütte gilt als Königsetappe des Stubaier Höhenwegs. Auf 11,5 Kilometern musst du drei fordernde Anstiege bewältigen. Zwar sind es weniger als 1.000 Höhenmeter, aber das Auf und Ab verlangt dir nach fünf Tagen Wandern einiges ab, zumal es einige alpine Abschnitte gibt.

Lauterer See als sehenswerte Option

Mit dem Verlassen der Bremer Hütte, solltest du dir im Klaren sein, welchen Weg du einschlägst: entweder die einfache Variante unterhalb der Materialseilbahn oder den Umweg über den Lauterer See, der Klettersteig ähnliche Verhältnisse hat und alpine Erfahrung voraussetzt.

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Kein Muss und nicht ganz so leicht zu erreichen, aber ein schöner Zusatz: der Lauterer See

Entscheidest du dich wie wir für den Lauterer See, kannst du deine Trekkingstöcke getrost am Rucksack lassen. Die ersten hundert Meter geht es an Seilversicherungen bergab und bergauf bis du nach rund 30 Minuten am Zwischenziel ankommst. Im Lauterer See spiegelt sich bei gutem Wetter die Wetterspitze.

Im Anschluss führt ein Pfad bergab, der sich mit dem Weg unter der Materialseilbahn trifft. Von da an gibt es keine weiteren Optionen mehr bis zur Innsbrucker Hütte.

Grandioses Bergpanorama auf anspruchsvoller Strecke

Der schwarze Wanderweg führt oberhalb des Gschnitztals entlang. Immer im Blick hast du die malerischen Formen des Gschnitzer Tribulauns (2.946 Meter) sowie des Pflerscher Tribulauns (3.097 Meter). Im Hintergrund spitzen die schneebedeckten Hochfeiler und Olperer hindurch.

Den Habicht, einen der Seven Summits des Stubais, bekommst du dagegen nur selten in voller Pracht zu Gesicht, obwohl du unterhalb von ihm entlangläufst und ihm ganz nah bist.

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Die Bergkette um den Pflerscher Tribulaun ist viele Fotos wert
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Auf der Königsetappe ist Aufmerksamkeit gefragt

Drei Aufstiege bis zur Innsbrucker Hütte

Mit dem Traujöchl, der Pramarnspitze und dem Sendesgrat stehen dir drei fordernde Aufstiege bevor. Wie gefährlich die Königsetappe ist, wird an fünf Gedenktafeln auf nur wenigen hundert Metern deutlich.

Zwar sind schwierige Stellen mit Seilen und Tritten gesichert, jedoch ist auf der kompletten Strecke besondere Vorsicht geboten. Vor allem auch die vermeintlich einfachen Abschnitte solltest du fokussiert angehen, denn ähnlich wie auf der Etappe zur Franz-Senn-Hütte kann ein falscher Schritt zu gefährlichen Stürzen führen.

Abwechslungsreiches Terrain

Die Wanderung von der Bremer Hütte zur Innsbrucker Hütte fasst nochmals alle Untergründe zusammen, auf denen du an den Tagen zuvor unterwegs warst: Almböden, Moränen, größere Steine, seilversicherte Auf- und Abstiege sowie winzige Schneefelder.

Nach dem Sendesgrat zeigt sich dann endlich auch die Innsbrucker Hütte, hinter der die Kalkwand (2.564 Meter) steil emporragt. Ein Anblick, der mich – mit ihren Felsformationen – stark an die Dolomiten erinnerte.

Innsbrucker Hütte als Ziel des Stubaier Höhenwegs

Mit deiner Ankunft an der Innsbrucker Hütte endet der Stubaier Höhenweg offiziell. Als Belohnung gibt es nicht nur einen leckeren Burger, Kaiserschmarrn oder Kuchen von der herzlichen Hüttenwirtin Marlene, sondern ein grandioses Panorama mit den folgenden Protagonisten:

  • Hohes Tor (2.636 m),
  • Obernberger Tribulaun (2.780m)
  • Schwarze Wand (2.917m),
  • Gschnitzer Tribulaun (2.946m),
  • Pflerscher Tribulaun (3.097m).

Hast du noch nicht genug vom Stubaital, kannst du noch einen Tag länger auf der 2.369 Meter gelegenen Hütte bleiben. Lohnenswert ist zum Beispiel der Aufstieg auf den Habicht (3.277 Meter) oder der Klettersteig Ilmspitze. In unmittelbarer Nähe findest du zudem einige Übungsklettersteige.

7. Tag: Von der Innsbrucker Hütte zurück nach Neustift

➤ Länge: 8,5 Kilometer
➤ Aufstieg: 258 Höhenmeter
➤ Dauer: 2:17 Stunden
➤ Höchster Punkt: 2.404 Meter
➤ Niedrigster Punkt: 1.621 Meter
➤ Schwierigkeit: ★✩✩✩✩
➤ Übernachtung: Sepp und Hanni´s

Nachdem du die sieben offiziellen Etappen des Stubaier Höhenwegs geschafft hast, geht es am siebten Tag zurück ins Tal. Schon beim ersten Schritt spürst du den Unterschied zwischen Höhenweg und den stark frequentierten Wanderwegen, denn die 811 Höhenmeter bergab – an der Karalm vorbei zur Pinnisalm – verlaufen ohne Stolpergefahr und tiefe Abgründe.

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Der einfachste Abstieg der 7-tägigen Hüttentour ist von der Innsbrucker Hütte zu den Elferbahnen

Aber keine Sorge: Die Wanderung ist dennoch ein Genuss, zumal es ab der Pinnisalm doch nochmal steil bergauf zu den Elferbahnen geht. Dort angekommen haben wir den bequemen Weg gewählt und die Gondel ins Tal genommen.

Alternativ zur Gondel kannst du von der Pinnisalm direkt nach Neder absteigen. Noch bequemer ist es mit dem Pinnisshuttle, das täglich um 10 und 16 Uhr von der Karalm über die Pinnisalm ins Tal bis zum Gemeindeamt in Neustift fährt.

Wellness-Tipp für müde Bergsteigerbeine

Der Stubaier Höhenweg ist eine echte Belastung für Gelenke, Muskeln und Sehnen. Daher malten wir uns täglich aus, wie gut uns ein Saunagang, ein weiches Bett und ein ausgiebiges Frühstück tun würden. Die Sehnsucht wurde so groß, dass wir unsere Tour spontan um einen Wellnesstag im Stubaier Hof verlängerten – und im dazugehörigen Apartmenthaus Sepp & Hanni´s übernachteten. Absolute Empfehlung!

Der Stubaier Höhenweg ist ein tierisches Abenteuer, aber…

Nach unserer 7-tägigen Tour kann ich bestätigen, dass der Stubaier Höhenweg zu den schönsten Mehrtagestouren in den Alpen gehört. Aber: Die sieben Etappen sind herausfordernd, vor allem bei schlechtem Wetter und wenig alpiner Erfahrung.

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Auch den Steinböcken gefällt der Stubaier Höhenweg – aufgenommen auf dem Weg zur Innsbrucker Hütte

Positiv hervorzuheben sind die hervorragenden Markierungen und Beschilderungen sowie die Möglichkeit von jeder Hütte ins Tal absteigen zu können. Bei einzelnen Etappen gibt es zudem einfachere Alternativwege.

Manche Hütten bieten sogar Rucksacktransporte an, was sich beispielsweise zwischen Neue Regensburger zur Dresdner Hütte lohnt.

Tipps zur Planung für den Stubaier Höhenweg

Da sich der Stubaier Höhenweg an großer Beliebtheit erfreut, solltest du die Alpenvereinshütten einige Monate vor deiner geplanten Tour buchen. Eine Mitgliedschaft im Alpenverein ist ein Muss – nicht nur für Ermäßigungen auf den Hütten, sondern im Notfall bist du in bestimmten Fällen versichert.

Was das Packen deines Rucksacks betrifft, solltest du das Gewicht möglichst gering halten. Bei mir sind auf Hüttentouren beispielsweise die folgenden Gegenstände immer mit dabei:

Meine Ausrüstung: 6 unverzichtbare Dinge auf jeder Mehrtagestour
Trekkingrucksack Osprey Exos 48
Erste-Hilfe-Set Ortovox First Aid Roll Doc
Stirnlampe Petzl Siwft RL 1100
Trekkingstöcke Leki Sherpa FX.One Carbon
Trinkblase Source Widepac 2L

Auch nicht ganz unwichtig: eine Wanderkarte von den Stubaier Alpen. Gleiches gilt für Bargeld. Ich kam mit 100 Euro pro Tag sehr gut zurecht und gönnte mir mit dem restlichen Geld einen entspannten Wellnesstag.

Für den Notfall solltest du dir die 140 der Bergrettung abspeichern und die SOS-EU-Alp App runterladen, bei der deine Standortdaten direkt an die zuständige Leitstelle weitergeleitet werden.

Halte stets das Wetter im Blick und frage beim Hüttenwirt nach den aktuellen Bedingungen. Weiche gegebenenfalls auf Alternativrouten aus.

Hinsichtlich der Anreise nach Fulpmes oder Neustift, den jeweiligen Ausgangs- oder Endpunkten, empfehle ich dir die öffentlichen Verkehrsmittel. Nach Innsbruck kommst du bequem mit der Bahn und von dort verkehren regelmäßige Busse ins Stubaital.

7 Etappen des Stubaier Höhenwegs warten auf dich

Ich bin mir sicher, dass du als erfahrener Wanderer große Freude am Stubaier Höhenweg haben wirst. Schätze deine Fähigkeiten bei der Planung realistisch ein, ob du jede der Etappen läufst und an jeder der acht Hütten übernachtest oder – wie wir – die Dresdner Hütte und die Nürnberger Hütte auslässt.

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Der Spaß wird auf dem Stubaier Höhenweg ganz sicher nicht zu kurz kommen

Freuen darfst du dich schon jetzt auf die faszinierenden Gletscher des Stubais, wunderschöne Bergseen, fordernde Aufstiege und Abstiege sowie abenteuerliche Pfade zwischen 2.000 und 3.000 Metern Höhe.

Bis auf die Wege nahe der Dresdner Hütte genießt du die Landschaft fast für dich. Abends kannst du dich mit anderen Bergwanderern austauschen, die du vielleicht schon auf früheren Hütten kennengelernt hast.

Die Hüttentour im Stubai hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen

Wenn ich meine Augen schließe und an den Stubaier Höhenweg denke, schießen mir sofort die Anblicke des Zuckerhütls – mit dem (zum Glück noch) riesigen Sulzenauferner in den Kopf, der imposante Wasserfall vor der Regensburger Hütte, der hellblaue Sulzenausee und der wie gemalte Anblick der Tribulaune in den Kopf – nicht zu vergessen: Knödel, Kaiserschmarrn und Apfelstrudel.

Der Stubaier Höhenweg wird nicht umsonst als einer der schönsten Höhenwege der Alpen beworben – und ich kann das aus voller Überzeugung bestätigen: Gletscherblicke, alpine Pfade und kulinarische Hüttenmomente bleiben dir lange in Erinnerung.

Bist du auf der Suche nach weiteren Mehrtagestouren in Tirol?

Dann wirf unbedingt einen Blick auf meine Beiträge über den Lechtaler Höhenweg, die Pitztal-Tour oder die Bettelwurf-Überschreitung.

Großteil der Fotos: Marta Kulesza | inafarawayland.com

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Hey, ich bin Daniel - Outdoor-Fan, Sportfreak und der Kopf hinter Rucksackträger. Meine Mission: Dich zu unvergesslichen Abenteuern zu inspirieren, bei denen der Sport und die Natur im Einklang sind.

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