Gastbeitrag von Corinna Hiss
Welcome to paradise: Am südlichsten Zipfel des US-Bundesstaates Florida liegt Key West. Lässiger American Lifestyle trifft hier auf Palmen, gutes Essen und viel Sonne. Was du dir nicht entgehen lassen solltest, das verrate ich im folgenden Beitrag. Bevor du die Koffer packst, solltest du aber ein paar Dinge wissen.
Key West ist der letzte Ort der Inselgruppe Florida Keys, die vom Festland in den Golf von Mexiko ragt. Die wichtigsten Highlights kannst du an einem Tag erkunden – allerdings ist das absolut nicht empfehlenswert, denn die Distanzen sind nicht zu unterschätzen: Von Miami nach Key West fährst du drei bis vier Stunden – meiner Meinung nach etwas viel für einen Tagesausflug.
Key West ist vermutlich eines der teuersten Orte der USA. Unterkünfte im historischen Zentrum kosten minimum 200 Dollar pro Nacht (für zwei Personen). Doch keine Panik: Du kannst an anderer Stelle sparen.
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Wenn gerade ein Kreuzfahrt-Dampfer in Key West anliegt, wird es in den engen Gassen schon mal voll. Die Schiffstouristen verlassen den Ort allerdings am frühen Abend wieder.
Doch was macht Key West so besonders? Einfach alles!
Das Leben fühlt sich hier unter der Sonne leicht und unbeschwert an. Die Insel ist grün und voller Palmen. Die Sonnenuntergänge sind magisch. Das Essen lässt keine Wünsche offen. Aber nun zu den Details.
1. Die Altstadt
Pastellfarbene Häuser im Conch-Stil soweit das Auge reicht. Im westlichen Teil der Insel, sprich jenseits der belebten Duval Street, beginnt das historische Zentrum Key Wests.
Die Holzhäuser, meist mit süßen Verandas ausgestattet, sehen aus wie überlebensgroße Puppenhäuser und bieten tolle Fotomotive. Besonders einzigartig ist die Gegend durch die vielen großen Palmen, die am Straßenrand wachsen und die Altstadt so zu einer grünen Oase machen.
Den einen besonderen Fotospot kann ich hier gar nicht nennen. Am besten lässt du dich treiben und schaust, wohin es dich in den Gassen verschlägt.
2. Der historische Hafen
Eine kleine Windmühle, ein hölzerner, verwinkelter Promenadensteg und endlos viele Segelmasten, die in den blauen Himmel ragen: Die „historic harbourfront“ von Key West ist ein wunderbarer Ort zum Bummeln und Seele baumeln lassen. Sie befindet sich im Norden der Insel am Ende der Duval Street. Viele kleine Bars und Restaurants laden hier zum Verweilen ein, doch Obacht, die Uhrzeit ist hier entscheidend (dazu später mehr).
Die Distanzen von einem Ende der Duval Street zum anderen sind fußläufig – eigentlich. Denn 1,5 Meilen fühlen sich bei schwülwarmen 33 Grad verdammt lang an.
An vielen Stellen im Zentrum kostet das Parken hohe Gebühren von 2,50 Dollar pro halbe Stunde. Etwas weiter außerhalb, aber dennoch gut zu Fuß zu erreichen, findet sich aber in der Eaton Street oder der James Street freies Parken – und zwar überall dort, wo Parkplätze einfach mit weißen Linien eingezeichnet sind.
Dazwischen gibt es extra ausgewiese Plätze für „resident parking“. Dort dürfen nur die Anwohner ihr Auto abstellen. Bevor man sein Auto parkt, sollte man also genau schauen, ob es auch erlaubt ist oder nicht.
Achtung: Blaue Linien bedeuten Behindertenparkplätze und an gelben Linien darf nur kurz gehalten werden.
3. Der südlichste Punkt der USA
Auf Key West bist du Kuba und dem Meer näher als den Vereinigten Staaten und alles fühlt sich nach Paradies und endloser Freiheit an. Nur 90 Meilen sind es bis nach Havanna. Den „southernmost point of the US mainland“ will sich natürlich niemand entgehen lassen. Der bemalte Fels steht am südlichen Ende der Duval Street und ist nicht zu übersehen.
Je nach Tageszeit musst du für ein Foto mit kleinen Wartezeiten rechnen. Aber Vorsicht: Die Politessen von Key West passen hier besonders gut auf. Wir haben uns um 8 Uhr morgens für ein Foto für zwei Minuten mit dem Auto kurz auf einen bezahlten Parkplatz gestellt (ohne ein Ticket zu lösen) und hatten schneller ein Knöllchen in Höhe von 45 Dollar an der Windschutzscheibe als wir wieder zum Auto zurück rennen konnten.
4. Milemarker zero: das Ende des US Highway 1
A propos Meilensteine: Mindestens genauso symbolträchtig wie der „southernmost point“ ist der „milemarker zero“, der das Ende beziehungsweise den Anfang des US highway 1 markiert. Du findest ihn in der Whitehead Street Ecke Fleming Street.
Die US 1 erstreckt sich nicht nur durch ganz Florida, sondern beeindruckende 2.328 Meilen entlang der Ostküste bis nach Maine zur kanadischen Grenze. Damit verkörpert sie den american roadtrip wie kaum eine andere Route.
5. Der Leuchtturm von Key West
Das schmucke weiße Türmchen steht in der Whitehead Street und kann über 88 Treppenstufen bestiegen werden. Von oben hast du einen tollen Blick über die gesamte Insel und siehst erst von dort, wie grün wirklich alles ist.
Außerdem leuchtet das Meer vom Leuchtturm aus in allen erdenklichen Blautönen. Früher wurde von hier oben die Stadt bewacht und den Schiffen einen Anhaltspunkt gegeben. Der Preis in Höhe von 17 Dollar pro Person ist happig, allerdings sollte man sich die Aussicht wenigstens einmal gönnen.
Inkludiert ist auch noch ein nettes Museum, in dem du erfährst, dass der Leuchtturm von Key West ursprünglich mal an einem anderen Ort stand. Wo das war und wieso er versetzt wurde, das wird an dieser Stelle nicht verraten.
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6. Strandtag im Fort Zachary Taylor Park
Nachdem du bei tropisch-heißen Temperaturen den Leuchtturm bestiegen hast und durch die Altstadt gebummelt bist, sehnst du dich sicher nach einer Abkühlung. Mit dem Auto kannst du bequem in den Fort Zachory Taylor Park fahren (Kosten: 7 Dollar für zwei Personen und ein Auto) und dort am Strand parken.
Zwischen Palmen und Pinien lässt es sich wunderbar ein paar Stunden im Halbschatten entspannen. Es gibt dort auch Grillstationen und Picknicktische, falls jemand ein Barbecue starten will.
7. „twighlight happy hour“ am Hafen
Die beste Uhrzeit, um die Hafengegend zu erkunden, ist ab 16 Uhr. Wieso? Dann startet in vielen Bars und Restaurants an der harbourfront die sogenannte „twighlight happy hour“, die je nach Restaurant bis 18.30 oder 19 Uhr andauert.
Wie der Name schon sagt, werden rund um die Zeit des Sonnenuntergangs Drinks und Häppchen zum halben Preis serviert – im teuren Key West ein absolutes Muss. Wir haben meist nur morgens gut gefrühstückt – entweder im klassischen American Diner bei Denny’s, gemütlich in der Key Plaza Creperie oder instagramtauglich im Banana Café – und dann den ganzen Tag über nichts mehr gegessen bis zur happy hour.
Besonders empfehlen kann ich das „Boat House Bar & Grill“ mit lässiger Musik, fairen Bierpreisen und einer großen Auswahl an Appetizern von Buffalo Shrimps bis Lammrippchen. Ein Klassiker ist auch „Alonzo’s Oyster Bar“, wo es den ortstypischen Key Lime Colada zum Happy-Hour-Preis gibt oder eine Auswahl an gegrillten Austern – frisch gefangen, versteht sich natürlich.
8. Key Lime Pie
Bei einem Besuch von Key West, eigentlich von ganz Florida, solltest du dir eine Spezialität nicht entgehen lassen: Key Lime Pie, ein köstlicher Kuchen aus dem Saft jener süßen Limetten, die auf den Keys abgebaut werden und die mild und aromatisch sind.
Jeder Key Lime Pie schmeckt anders und jeder hat sein eigenes Familienrezept. Mal kommt er mit Baiserhaube daher, mal gefroren – eine herrliche Erfrischung ist er aber immer. Eine traditionsreiche Bäckerei findest du bei „Key Lime Pie & Co.“ in der 511 Green Street Ecke Ann Street.
9. Sonnenuntergang am Mallory Square
Kitschig, trubelig, wunderschön: So in etwa kann man den Mallory Square zur Sonnenuntergangszeit beschreiben. Der Platz ist der place to be, wenn die Sonne langsam im Meer versinkt und zu einem roten Feuerball wird.
Am Mallory Square kannst du das Schauspiel mit vielen anderen Besuchern am besten bestaunen. Wenn die Sonne schließlich nach einer spektakulären Rötung hinter dem Horizont verschwindet, brandet Applaus auf. Hat sie aber auch wirklich gut gemacht, die Sonne.
10. Der „Overseas Highway“
Tolle Strände, schmucke Häuser, grüne Palmen, ein historischer Hafen und jede Menge kulinarische Genüsse: Key West zieht jeden in seinen Bann. Doch allein die Fahrt dorthin ist schon ein Highlight, denn die US 1 verbindet als „Overseas highway“ die mehr als 200 Inseln, die zusammen die Florida Keys bilden.
Nicht selten fährst du hier also über Brücken und hast links und rechts von dir nichts als Wasser. Besonders spektakulär ist die „seven mile bridge“ zwischen Marathon und Big Pine Key. Einen Abstecher wert ist auch der Bahia Honda State Park.
Vom Calusa Beach hast du einen tollen Blick auf die alte Eisenbahnbrücke und kannst im himmelblauen Wasser entspannen. In Key West selbst lohnt es sich, die A1A entlang zu fahren.
Gerade rund um den Smathers Beach findest du eine lange Palmenallee und daneben direkt das Meer. Der perfekte Roadtrip Moment auf dem Weg ins Paradies.
Über die Autorin Corinna Hiss
Hallo, ich bin Corinna, schön, dass du meinen Gastbeitrag gelesen hast! Ich habe Publizistik studiert und war einige Jahre als Reiseredakteurin unterwegs. Aktuell arbeite ich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Beim Rucksackträger teile ich regelmäßig Erfahrungen meiner Reisen. Mehr Impressionen findest du auch bei Instagram unter rinni_auf_reisen.
Liebe Corinna,
toller Bericht und super interessant geschrieben. Key West steht auf meiner Liste und nach Deinem Bericht noch weiter oben. Danke!