Die indonesische Insel Bali: Mein Rückblick auf zwei einzigartige Monate

Wahnsinn! Meine zwei Monate auf Bali sind tatsächlich schon zu Ende. Bevor es für mich nach einem kurzen Zwischenstopp in Bangkok wieder zurück in die Heimat geht, möchte ich auf eine grandiose Zeit auf der Insel der Götter zurückblicken. Bedient habe ich mich dabei unter anderem an „alten“ Blogartikeln.

Als ich Ende April zu meiner dritten Rucksacktour nach Südostasien aufbrach, wusste ich nur teilweise, was mich diesmal erwarten würde. Bangkok und Chiang Mai, wo ich meinen ersten Monat verbrachte, waren mir bestens bekannt. Von Bali hatte ich jedoch nicht die geringste Ahnung.

Zudem war die Reisegeschwindigkeit eine vollkommen andere, denn anstatt als Backpacker war ich erstmals als Digitaler Nomade unterwegs. Das Arbeiten und eine gewisse Infrastruktur dafür stand somit im Vordergrund, was sich auch auf die Auswahl der Destinationen auswirkte.

Die indonesische Insel hat Eindruck hinterlassen

Meine Vorbereitung auf Bali ließ sehr zu wünschen übrig, obwohl bereits lange feststand, dass ich auf der Insel der Götter einen Großteil meiner südostasiatischen Zeit verbringen würde. Doch kurz nach meiner Ankunft stellte ich fest, dass auf der Insel der Götter die Uhren vollkommen anders ticken.

Auf Grund einiger Kuriositäten und ungewohnten Gegebenheiten hatte ich bereits nach wenigen Tagen genügend Material zusammen, um den Beitrag 47 Fakten über Bali – Wusstest du schon, dass..? zu veröffentlichen. Ein Blogartikel, den ich dir wärmstens empfehle, sofern du in absehbarer Zeit zu einem Trip nach Bali aufbrechen solltest.

Das Reisen – oder vielmehr das Entdecken – kam trotzdem keineswegs zu kurz.

Kuta: Von Paradies keine Spur

Die ersten drei Tage meines Bali-Trips verbrachte ich in Kuta. Mein Ziel war es eigentlich mich nach dem Flug mit Zwischenstopp über Kuala Lumpur zu akklimatisieren und mich an Bali zu gewöhnen. Dass ich mir dabei Kuta ausgesucht habe, war ein großer Fehler, denn einen wirklichen Unterschied zum Ballermann auf Mallorca konnte ich nicht erkennen.

Die ersten Tage in Kuta waren daher extrem anstrengend, was nicht zuletzt am chronisch angeheiterten Partyvolk und den nervigen Taxifahrern und Verkäufern lag. Lediglich beim Surfen am überfüllten, aber sehr schönen Strand konnte ich voll und ganz abschalten und erste positive Eindrücke der Insel sammeln.

➟ Artikel lesen: Kuta auf Bali: Kilometerlanger Strand, Surf-Hotspot, Chaos und Ballermann-Feeling

Surfen, relaxen und balinesische Flair in Canggu

Ziemlich relaxt ging es dagegen in Canggu zur Sache. Canggu ist ein ehemaliges Fischerdörfchen, in dem sich balinesischer Charme mit dem Surfer-Lifestyle mischt und das prädestiniert dafür war, um sowohl die Beine hochzulegen und ein paar Projekte abzuarbeiten, als auch Höchstleistungen beim Paddeln auf dem offenen Meer zu vollbringen.

Canggu zieht sich entlang eines mehr als acht Kilometer langen Küstenabschnitts mit verschiedenen Stränden. Ein wahres Paradies für Urlauber aus aller Welt, was längst kein Geheimnis mehr ist, weswegen nach und nach neue Touri-Bunker hochgezogen werden.

Der Ort hat mir nicht nur des Surfens wegen, sondern auch auf Grund einer ziemlich coolen Café-Szene so gut gefallen, dass ich vor meinem Abflug nach Bangkok nochmals ein paar Tage dort verbringen musste.

➟ Artikel lesen: Balinesischer Charme trifft Surfer-Lifestyle in Canggu

Die Meerestempel Tanah Lot und Batu Bolong

Mit meinem Roller Sybille machte ich mich für einen Tagestrip auf den Weg nach Tanah Lot, wo mich mit dem Pura Tanah Lot das beliebteste Postkartenmotiv der Insel erwartete. Ein Tempel, der bei Flut mitten im Wasser steht und nur bei Ebbe zugänglich ist, was durchaus nett anzuschauen ist.

Noch faszinierender fand ich jedoch den ungefähr 400 Meter entfernten Pura Batu Bolong. Dieser wurde auf einem Felsen mit einem riesigen Loch errichtet, durch das mächtige Wellen Peitschen – an Anblick für die Götter.

Einziger Wehrmutstropen meiner Sightseeing-Tour zu den beiden beeindruckenden Meerestempeln waren die großen Besucherströme. Mit einem guten Timing lassen sich diese jedoch zumindest teilweise vermeiden.

➟ Artikel lesen: Die Meerestempel Tanah Lot und Batu Bolong auf Bali

Ein Monat in der Räucherstäbchenstadt Ubud

Ubud ist eine sehr spirituell und esoterisch angehauchte Stadt, weshalb ich sie kurz nach meiner Ankunft nur noch die Räucherstäbchenstadt nannte.

War ich anfangs wegen des großen Verkehrs- und Touristenaufkommens enttäuscht, so hat mich Ubud von Tag zu Tag mehr fasziniert. Vor allem die Reisfelder etwas außerhalb und die unterschiedlichen Warungs mit dem leckeren indonesischen Essen haben es mir ganz besonders angetan.

Doch Ubud hat noch einiges mehr zu bieten und steht vor allem bei Yoga-Liebhabern, gesunden Feinschmeckern und Künstlern hoch im Kurs. Der tägliche Markt lädt zudem zum Shoppen ein, auch wenn dieser mittlerweile stark kommerzialisiert ist, was nicht zuletzt an der gefälschten Markenware und deplatzierten Holzpenissen zu erkennen ist.

➟ Artikel lesen: Auf Entdeckungsreise im Zentrum von Ubud

Der Berg ruft: Kintamani, Batur und der Gunung Batur

Die Berglandschaft des Batur-Massivs hat mich so sehr fasziniert, dass ich mich gleich zweimal auf den Weg nach Kintamani machte, um das beeindruckende Panorama mit dem Vulkan Gunung Batur und dem Batur-See zu bewundern. Dabei bot sich mir die Möglichkeit, die vom Schicksal geprägte Geschichte von Batur näher kennenzulernen.

Leider schaffte ich es nicht, einen der Berge des Massivs zu erklimmen. Doch meine teils planlosen Rollerfahrten durch das Hinterland haben mich dafür entschädigt und mir die vielleicht schönsten Seiten Balis aufgezeigt. Kintamani ist ein absolutes Muss für alle Bergfreaks – eigentlich für alle Bali-Reisenden.

➟ Artikel lesen: Kintamani und Batur, die idyllischen Bergdörfer am Gunung Batur

Die weltberühmten Reisterrassen von Tegallalang

Für die Reisterrassen nahm ich mir einen ganzen Vormittag Zeit, um die stockwerkhohen Reisfelder in aller Ruhe abzulaufen und die großartigen visuellen Eindrücke aufzusaugen. Diese sind übrigens nicht weniger beeindruckend, als sie auf den zu kaufenden Postkarten angepriesen werden.

Am späten Vormittag, wenn die Tagestouristen anreisen, wird es in der Regel ziemlich voll auf den engen Pfaden, was eine Begehung der Terrassen erschwert. Doch als der Ansturm kam, saß ich mit einem leckeren Ingwer-Tee in einem der Cafés, genoss den schönen Ausblick und erfreute mich an den Touristenscharen, die versuchten, sich auf engen Wegen nicht gegenseitig ins Becken zu schubsen.

➟ Artikel lesen: Tagestrip zu den weltberühmten Reisterrassen von Tegallalang

Wie geht es weiter mit Bali?

Die Insel Bali ist nicht umsonst eine beliebte Destination für Touristen aus aller Welt. Günstige Preise, traumhafte Strände, ein beeindruckendes Hinterland und freundliche Menschen sind nur einige wenige Gründe, warum der Andrang auf die indonesische Insel so groß ist.

An manchen Orten, wie zum Beispiel Canggu, wurde mir bewusst, wie schnell das Touristenwachstum von statten geht und wieviel dafür getan wird, noch mehr Menschen auf die indonesische Insel zu locken. So wurde sowohl innerhalb kurzer Zeit ein großer Outlet-Store einer bekannten Surfmarke hochgezogen, als auch vor einigen Monaten ein riesiger Beach Club eröffnet.

Die Zeichen stehen klar auf Massentourismus. Daher bin ich sehr froh, dass ich in diesem Jahr erstmals nach Bali reisen durfte. Ich kann getrost behaupten, dass ich trotz der touristischen Entwicklungen gerne wieder zurück auf die Insel der Götter komme. Aber ich mache mir auch bewusst, dass dann einiges anders sein wird, als es in den vergangenen beiden Monaten der Fall war.

Bis zum nächsten Mal, du schöne indonesische Insel.

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