Es ist vollbracht: Mein erster Triathlon ist Geschichte und ich bin heilfroh, dass er vorbei ist. Nicht etwa, weil ich furchtbare Qualen durchleiden musste und das Ganze eine „Once in a lifetime“-Geschichte sein sollte, sondern vielmehr, weil ich die Gewissheit habe, dass ich endgültig mit dem Triathlon-Virus infiziert bin. Was die Gründe dafür sind, welche Erfahrungen ich beim Frankfurt City Triathlon gesammelt habe und auf welche Ausrüstung du nicht verzichten solltest, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Schon lange bin ich begeisterter Triathlon-Fan und sitze jedes Jahr gespannt vor dem Fernseher, wenn auf Hawaii die weltbesten Triathleten über die Iron Man-Distanz um den Weltmeistertitel kämpfen. 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und zum Abschluss nochmal einen Marathon über 42,195 Kilometer Laufen ist einfach das krasseste, was du im Ausdauerbereich machen kannst – die absolute Königsdisziplin.
Doch immer nur aus der Ferne zuzuschauen oder mir Vorträge von Triathleten anzuhören, war mir dann irgendwie zu doof. Vor allem auch deshalb, weil ich seit vielen Jahren regelmäßig die Laufschuhe schnüre, seit mehr als einem Jahr ordentlich Kilometer auf dem Rennrad abspule und mich gelegentlich sogar mal ins Schwimmbad verirre.
Es fehlte also nur noch ein Event, um endlich einmal alle drei Sportarten zu verbinden. Und so kam es wie gerufen, als sich ein guter Freund spontan für die Jedermann-Distanz beim Frankfurt City Triathlon anmeldete und ich mich ihm anschloss – zum Glück.
Darum ist es einfach nur geil, einen Triathlon zu absolvieren
Natürlich bin ich nach nur einer Teilnahme über die kürzeste Distanz weiterhin ein blutiger Triathlon-Anfänger. Die Gründe, warum sich der Triathlon an immer größer werdender Beliebtheit erfreut, sind mir jedoch bewusster denn je.
Anstatt stur viele Kilometer über den Asphalt zu laufen, bietet dir ein Triathlon genügend Abwechslung. Du übst schließlich nicht nur eine Sportart aus, sondern gleich drei. Um ehrlich zu sein sind es sogar vier Disziplinen, denn die Wechselzonen würde ich durchaus als eine eigene Disziplin auflisten.
Ein erfolgreicher Triathlon gelingt nicht etwa nur durch Muskelkraft und Ausdauer, sondern wird vor allem im Kopf entschieden. So musst du dir deine Kraft sinnvoll einteilen. Gelingt dir dies nicht, kommt die mentale Stärke ins Spiel, die dafür sorgt, dass du an deine Grenzen gehst und dennoch im Ziel ankommst.
Ein Triathlon ist auch immer ein logistischer Meisterakt, sowohl für den Sportler beim Packen für die Wechselzonen als auch für den Veranstalter, der wahre Wunder vollbringen muss, damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet wird. Beispielsweise müssen Seen und Straßen für die Athleten gesperrt werden. Letzteres ist wiederum ein großes Privileg. So genoss ich in Frankfurt einerseits die zwölf Kilometer Radstrecke auf normalerweise überfüllten Straßen sowie den Lauf durch die gesperrte Innenstadt.
Spätestens beim Laufen stehen dann auch die ersten Zuschauer an der Seite, die dich anfeuern und nochmal das Letzte aus dir herausholen. Das pure Wettkampf-Feeling, das für zusätzliche Motivation sorgt und beim Überqueren der Ziellinie deutlich macht, wie genial so ein erster Triathlon sein kann.
9 Triathlon-Tipps für deinen ersten Wettkampf
Ich muss zugeben, dass ich vor meinem ersten Triathlon durchaus angespannt war. Zwar handelte es sich “nur” um die Jedermann-Distanz mit 400 Metern Schwimmen, 12 Kilometern Radfahren und 5 Kilometern Laufen, aber es gab gewiss die ein oder andere Frage, die meine Nervosität etwas steigerte, wie zum Beispiel:
- Um welche Bojen muss ich schwimmen?
- Wie ist der Ablauf in den Wechselzonen?
- Habe ich meine Beutel für die einzelnen Wechsel richtig gepackt?
- Ist das Kraulen beim Schwimmen vorgeschrieben?
- Brauche in zwingend einen Trisuit?
All diese Fragen wurden beim Training, während des Vorgesprächs oder spätestens beim Wettkampf automatisch beantwortet. Damit du dir vorab nicht unnötig den Kopf zerbrechen musst, wie es bei mir der Fall war, möchte ich dir meine Triathlon-Tipps direkt weitergeben:
- Bei deinem ersten Triathlon sollte der Spaß immer im Vordergrund sein. Setze dich nicht unnötig durch bestimmte Zeiten unter Druck. Genieße deinen ersten Wettkampf in vollen Zügen. Dazu gehören natürlich auch Fehler und nicht eingespielte Prozesse.
- Du benötigst kein super Equipment, um bei der Jedermann-Distanz teilzunehmen. Ich hatte zwar einen Trisuit und ein Rennrad, jedoch reichen zum Reinschnuppern in die Triathlon-Szene eine Badehose beziehungsweise ein Badeanzug und ein normales Mountain- oder Trekkingbike vollkommen aus.
- Kraulen ist kein Muss. Schwimme so, wie es dir am Leichtesten fällt. Ich würde behaupten, dass im Langener Waldsee ein Großteil der Volkstriathlon-Teilnehmer das Brustschwimmen dem Kraulen vorgezogen hat.
- Schaue dir, wenn möglich, vorab die Schwimm-, Rad- und Laufstrecke sowie die Wechsel- und Umkleidezonen an. Dadurch läufst du beim Wettkampf nicht wie Falschgeld durch die Gegend, sondern hast einen groben Ablaufplan vor Augen.
- Kopple die einzelnen Disziplinen im Training vorab. Dadurch bekommst du vorab ein gutes Gespür, wie sich zum Beispiel deine Beine verhalten, wenn sich die Belastung vom Radfahren zum Laufen ändert.
- Verwende während des Wettkampfs eine Pulsuhr und beobachte deine Herzfrequenz. Sie ist ein guter Anhaltspunkt, wann du noch auf die Tube drücken kannst oder wann du auf die Bremse treten solltest.
- Nehme das Rahmenprogramm größerer Triathlon-Veranstaltungen mit, wie zum Beispiel die Pasta-Party, die Triathlon-Messe oder einzelne Vorträge. Dadurch machst du dich so richtig heiß auf den Wettkampf, erhältst sinnvolle Triathlon-Tipps und du kommst mit anderen Teilnehmern ins Gespräch.
- Verzichte nicht auf das Event-Briefing, sofern es eines gibt. Hier werden dir tückische Stellen aufgezeigt, die Regeln erläutert und die einzelnen Wechselzonen im Detail beschrieben. Informationen, die während des Wettkampfs von großer Bedeutung sein können.
- Erstelle dir eine Triathlon-Checkliste, welche Ausrüstung du für die einzelnen Wechselzonen brauchst. Werfe dazu einen Blick auf den kommenden Abschnitt, wo ich dir erläutere, was du beim Triathlon nicht vergessen solltest.
Die Triathlon-Checkliste
Schwimmen, Radfahren und Laufen sind die essentiellen Bestandteile eines Triathlons. Doch es gilt nicht nur die einzelnen Disziplinen abzuspulen, sondern auch im Voraus die richtige Ausrüstung für die jeweiligen Wechselbeutel vorzubereiten. Ein logistischer Aufwand, der beim ersten Triathlon gar nicht so einfach ist.
Daher habe ich mir vor dem Wettkampf eine Liste geschrieben, welche Ausrüstung ich zu welchem Zeitpunkt benötige. Diese möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten, damit dein erster Triathlon nicht endet, weil du irgendetwas vergessen hast.
Hier also meine Triathlon-Checkliste:
Beutel nach dem Wettkampf
- Duschzeug
- Handtuch
- Badeschlappen
- Wechselkleidung
Ausrüstung, die du zum Start trägst
- Schwimmbrille
- Badekappe
- Pulsuhr
- Pulsgurt
- Trisuit (nicht unbedingt notwendig)
- Edding für Startnummer
- Luftpumpe
- Fahrradschlauch
- Sonnencreme
- Chipband
- Laufchip
Wechselzone 1 (nach dem Schwimmen)
- Fahrradhelm
- Fahrrad
- Fahrradschuhe
- Trinkflasche
- Socken
- Sonnenbrille
- Gel gegen Scheuern
- Halstuch
- Energiegel
- Startnummernband
Wechselzone 2 (nach dem Radfahren)
- Laufschuhe
- Energieriegel
- Basecap
Hat alles geklappt, erhältst du im Ziel in der Regel deinen ersten Wechselbeutel, in dem sich deine Kleidung, die du vor dem Start getragen hast, sowie deine Duschsachen befinden. Wie du siehst ist der logistische Aufwand nicht nur bei dir sehr groß, sondern vor allem beim Veranstalter, der bei unterschiedlichen Start- und Zielorten einige Beutel hin- und herfahren muss.
Beim Frankfurt City Triathlon waren dies beispielsweise 7.500 Wechselbeutel. Es ist also nicht nur die Leistung der Triathleten hervorzuheben, sondern auch die der fleißigen Helfer.
Ich habe Triathlon-Blut geleckt
Mein erster Triathlon hat mir enormen Spaß bereitet. Letztendlich wollte ich durch eine Teilnahme am Jedermann-Triathlon in Frankfurt lediglich feststellen, ob Triathlon eine neue Sportart für mich werden könnte. Ich würde sagen: „Test bestanden!“ Der Spaß, den ich vor allem auf dem Rad und dem Laufen in der Frankfurter Innenstadt verspürte, war riesig.
Daher habe ich bereits mit den Planungen für das kommende Jahr begonnen. Mindestens bei zwei Triathlons werde ich teilnehmen. Dann aber nicht mehr bei der Jedermann-Distanz, die ich dir zum Einstieg absolut empfehlen kann, sondern je einmal über die Sprint- und einmal über die Olympische Distanz. Dabei soll erneut der Spaß ganz klar im Vordergrund stehen.
Bis dahin werde ich fleißig trainieren, denn vor allem im Schwimmen ist noch eine Menge Luft nach oben. Ähnliches trifft auf die Lust beim Training im Schwimmbecken zu, aber das ist wohl eine Herausforderung, mit der ich beim Triathlon nicht alleine dastehe.
Wie sieht es bei dir aus? Planst du deinen ersten Triathlon oder bist du bereits ein alter Hase? Verrate es mir gerne in den Kommentaren. Ich freue mich auf den Austausch mit dir.
Sehr schöner Bericht! Ich komme vom Traillaufen, einen Straßenmarathon wollte ich auch nicht mehr laufen. Habe mir vor gut sechs Wochen ein Rennrad gekauft und stehe morgen bei einem Fitnesstriathlon am Start.
Hallo Alexandra,
dank dir, das freut mich sehr. Mein Triathlon-Werdegang ist ähnlich wie deiner: Irgendwann war ich reines Asphaltlaufen satt, weshalb ich vermehrt zum Trailrunning übergangen bin und durch den Kauf meines Rennrads vergangenes Jahr einfach nicht mehr um den Triathlon herumkam.
Ich wünsche dir für morgen auf alle Fälle viel Erfolg und eine Menge Spaß!
Viele Grüße, Daniel.
Es ist echt unglaublich, daß es allen gleich geht, vor dem Erstling. Ich erkenne mich so dermaßen wieder in Deinem Bericht. Dann viel Glück für den Nächsten!
Hi Daniel,
klasse, dass dir mein Blogpost gefällt und noch besser, dass du dich darin wieder erkennst. Ich freue mich auf alle Fälle schon auf den nächsten Triathlon. Ich glaube, der Sport wird mir noch eine ganze Weile Spaß machen.
Übrigens: Cooler Blog!
Beste Grüße aus Mexiko, Daniel.
Toller Erfahrungsbericht Daniel!
Triathlon hatte ich ja mal überhaupt nicht auf dem Radar, obwohl ich die drei Sportarten einzeln praktiziere und gerne mache.
Auch die Distanzen beim Jedermann Triathlon klingen absolut in Ordnung.
Wäre echt mal ne Überlegung wert 🙂
Hey Florian,
da ich selber vor meinem ersten Triathlon unfassbar planlos war, dachte ich mir, ein Erfahrungsbericht könnte anderen Anfängern ganz gut weiterhelfen. Daher freut´s mich, wenn dir der Artikel gefällt.
Da du sowieso schon alle drei Sportarten ausübst, wird es höchste Zeit, das Ganze zu verbinden. Ich kann nur soviel sagen: Es macht unfassbar viel Spaß! Überlege es dir und sage mir Bescheid, wenn´s bei dir losgeht.
Grüße aus Mexiko, Daniel.