Die Tiroler Zugspitzarena ist ein Eldorado für Gravelbiker. Die Fahrradtour um den Daniel gilt als besonderes Schmankerl, denn sie besticht nicht nur durch gut ausgebaute Fahrradwege und eine spektakuläre Bergkulisse, sondern führt auch an drei bezaubernden Bergseen vorbei.
Vor einigen Jahren habe ich den 2.340 Meter hohen Daniel erstmals bestiegen. Zwei weitere Male stieg ich den höchsten Berg der Ammergauer Alpen zumindest teilweise hinauf, um mich bei einer Pause an der Tuftl Alm am vielleicht besten Blick auf die Zugspitze zu erfreuen.
Anstatt zu Fuß den Gipfel des Daniels zu erklimmen, schnallte ich diesmal mein Gravelbike und das Mountainbike meiner Freundin auf das Dach meines Auto, um einmal um den Daniel zu radeln.
Fun Fact: Den Daniel hatte ich mir damals ausgesucht, da jeder Daniel einmal auf dem gleichnamigen Berg stehen sollte. Dass mit dem 1.454 Meter hohen Schöberle sogar mein Nachname Teil der hier vorgestellten Graveltour werden würde, wurde mir erst beim Schreiben dieses Beitrags bewusst.
Von Biberwier um den Daniel: Alle Details zur Graveltour
Willst du bei der Fahrradtour um den Daniel auffallen, greifst du auf ein Fahrrad mit 100 Prozent menschlichem Antrieb zurück. Der Großteil der Radler absolviert die Runde nunmal mit dem E-Bike.
Nötig ist ein Motor nicht unbedingt, denn auf den 57 Kilometern musst du lediglich 686 Höhenmeter bewältigen. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Einkehren, um neue Energie zu tanken.
Graveltour um den Daniel in Zahlen
➥ Start: Marienbergbahn (Google Maps)
➥ Entfernung: 57 Kilometer
➥ Dauer: 3:18 Stunden
➥ Anstieg: 686 Höhenmeter
➥ minimale Höhe: 848 Meter
➥ maximale Höhe: 1.143 Meter
➥ beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Eine gewisse Ausdauer solltest du dennoch haben, schließlich wirst du auf der Gravel- beziehungsweise Mountainbike-Tour um den Daniel mehr als drei Stunden unterwegs sein. Höhenmeter sammelst du vor allem beim Anstieg vor dem Plansee sowie auf der Strecke von Heiterwang nach Lähn.
Obwohl der Daniel der Protagonist der Tiroler Fahrradtour ist, bekommst du den Gipfel lediglich zu Beginn der Radrunde sowie am Ende zu sehen. Dafür darfst du dich an vielen anderen Bergen der Tiroler Alpen sattsehen.
Biberwier als Ausgangspunkt für die Daniel-Umfahrung
Bei unserer Tour entschieden wir uns für Biberwier als Start und Ziel. Einerseits, weil wir sowieso von Obsteig angereist waren und Biberwier der erste Ort nach dem Fernpass ist. Andererseits, weil die ersten Kilometer von der Marienbergbahn bis nach Ehrwald ein traumhaftes Panorama versprechen und richtig Lust auf die Radrunde machen.
Möchtest du ein paar Tage in der Tiroler Zugspitzarena verbringen, gibt es am Fuße des Marienbergs mit den Alpenchalets Biberwier Zugspitze sowie dem Sporthotel MyTirol ansprechende Unterkünfte. Alternativ dazu lohnt sich immer auch ein Blick auf die Ferienhäuser von CHECK24.
Aber keine Sorge: Auch ohne Übernachtung kannst du dein Auto an der Marienbergbahn für einen Tag kostenlos abstellen. Weitere Parkplätze, die sich als Einstieg für die Daniel-Umrundung eignen, sind die folgenden:
- Eisenbahnbrücke Ehrwald
- Wanderrastplatz Griesen
- Parkplätze am Plansee
- Almkopfbahn Bichlbach
- Grubigsteinbahn Lermoos
Der Streckenverlauf der Radtour um den Daniel
Von der Marienbergbahn folgst du dem Fahrradweg Richtung Ehrwald. Bis zum Plateau genießt du ein grandioses Panorama mit dem Daniel auf der linken Seite, der mächtigen Zugspitze direkt vor dir und der imposanten Ehrwalder Sonnenspitze zu deiner Rechten.
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Mehr InformationenWir haben bei unserer Runde um den Daniel noch einen kurzen Abstecher durch das Zentrum von Ehrwald integriert. Auf der Hauptstraße radelst du vom Zentrum bis zur Eisenbahnbrücke. Dort biegst du rechts ab und folgst dem Radweg “Planseerunde”, der an der B187 sowie der Loisach entlangführt.
Auf und ab durchs Neidernachtal zum Plansee
Anstatt in den deutschen Ort Griesen einzufahren, überquerst du die Bundesstraße und folgst dem Radweg in westlicher Richtung durch das Neidernachtal. Er verläuft parallel zur Neidernach, einem Bergfluss, der einige Kilometer später zum Schellbach wird.
Nach der Überquerung des Schellbachs, der bis dahin stets auf der linken Seite verlief, wird die Strecke anspruchsvoller. Auf knapp zwei Kilometern musst du 100 Höhenmeter erklimmen. Dieser Abschnitt ist der einzige heftige Anstieg auf der gesamten Graveltour.
Hinab geht es durch den Wald, auf einer asphaltierten Straße und an Kuhweiden vorbei, bis zum Plansee. Dessen intensives Blau sticht bereits aus der Ferne zwischen den grünen Laubbäumen hervor.
Oberhalb der Hauptstraße um den Plansee herum
Nachdem du den Campingplatz am Plansee passiert hast und an der Kreuzung zur Hauptstraße stehst, solltest du nicht etwa den Rennradfahrern auf der asphaltierten Straße folgen, sondern Ausschau nach dem Plansee Panoramaweg halten.
Der Panoramaweg liegt einige Meter oberhalb der Hauptstraße und verspricht wunderschöne Ausblicke. Rasenden Autos und Motorrädern kommst du hier nicht in die Quere.
An einem weiteren Campingplatz am Strand des Plansees überquerst du eine Brücke, die den Großen Plansee vom Kleinen Plansee trennt. Auf der anderen Seite verläuft ein Trail, der durch sein Auf und Ab und die Wegbeschaffenheit ideal zum Graveln ist.
Auch wenn die Strecke zum Rasen einlädt, solltest du auf Wanderer und entgegenkommende Fahrradfahrer achten, denn diese haben das gleiche Recht wie du, den schönen Weg zu nutzen. An einigen Stellen, die nicht gut einsehbar sind, ist daher höchste Vorsicht geboten.
Hinweis: Zum Zeitpunkt unserer Gravelbike-Tour am Plansee war die Brücke hinter dem Hotel Seespitze aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Sollte dies auch bei dir der Fall sein, fährst du einfach an der Hauptstraße weiter und umrundest den Kleinen Plansee.
Asphalt statt Schotter auf dem letzten Drittel
Am Ende des Plansees überquerst du eine weitere Brücke. Der Radweg bringt dich zum Heiterwanger See. Ab hier ist der Untergrund fast ausschließlich asphaltiert. Übrigens bestehen ungefähr zwei Drittel der Radwege um den Daniel aus Schotter und ein Drittel aus Asphalt.
Die letzte Etappe führt dich in der Nähe der Fernpassstraße von Heiterwang über Bichlbach, Wengle, Lähn und Gries nach Lermoos. Nach langer Abstinenz zeigt sich auf diesem Abschnitt endlich wieder der Daniel.
Von Lermoos radelst du über das grüne Plateau zurück nach Biberwier. Beim Endspurt kannst du die epischen Tiroler Riesen, in Form von Zugspitze und Ehrwalder Sonnenspitze, ein letztes Mal auf dich wirken lassen.
3 lohnenswerte Zwischenstopps bei der Daniel-Umrundung
Die Runde um den Daniel verspricht abwechslungsreiche Erlebnisse. Denn auf den 57 Kilometern gibt es zahlreiche Stationen, wo sich eine Pause lohnt. Bei drei davon solltest du dir diese auch gönnen.
Häselgehr Wasserfall
Einige 100 Meter nach dem Einstieg in die Planseerunde befindet sich auf der linken Seite mit dem Häselgehr Wasserfall das erste Highlight. Der Wasserfall ist für Radfahrer, Wanderer und Autofahrer gut erreichbar, da er direkt an der Ehrwalder Straße liegt.
Er entspringt dem Häselgehrbach und mündet in die Loisach. Am Becken des Wasserfalls gibt es Sitzgelegenheiten und Möglichkeiten, schöne Erinnerungsfotos zu schießen.
Am Häselgehr Wasserfall führt zudem ein kleiner Klettersteig hinauf. Mit 30 bis 50 Höhenmetern ist die Länge überschaubar. Begehen solltest du ihn dennoch nur mit der richtigen Ausrüstung, die du auf deiner Graveltour wahrscheinlich nicht dabei hast.
Plansee
Obwohl sich bei der Fahrradtour in Tirol alles um den Daniel dreht, ist der Plansee der eigentliche Star der Gravelrunde. Der zweitgrößte See Tirols taucht nach ungefähr der Hälfte der Strecke auf und besticht durch seine blauen Farbtöne.
Tauchen ist ein gutes Stichwort, denn das Wasser ist klar und bietet eine Sicht von bis zu 15 Metern. Wundere dich nicht, wenn du zwischendurch schwarze Punkte siehst. Es handelt sich um die Taucher in ihren Neoprenanzügen.
An der Brücke, die den Großen Plansee mit dem Kleinen Plansee teilt, gibt es sogar einen Sandstrand. Bist du nicht unter Zeitdruck, solltest du eine Pause einlegen, um das pure Urlaubsfeeling zu erleben.
Heiterwanger See
Genau genommen besteht der Plansee aus drei Seen, denn er ist im Südwesten über einen Wasserkanal mit dem Heiterwanger See verbunden. Nachdem du diesen über eine Brücke überquert hast, fährst du die Südseite des Sees einmal komplett ab.
Der Heiterwanger See ist nicht ganz so idyllisch gelegen wie sein berühmter Nachbar. Dafür ist er touristisch weniger ausgeschlachtet. Die passende Bucht für eine Abkühlung findest du hier problemlos und auch das Wasser könnte kaum klarer sein.
Meine Ausrüstung bei Gravelbike-Touren
➥ Fahrradcomputer: Garmin Edge Explore 2
➥ Satteltasche: Ortlieb Bike Packing
➥ Smartphone-Sicherung von REELOQ
➥ Sonnenbrille: Rudy Project Astral X
➥ Mini-Werkzeug: Rose Cycle Your Way T-9
➥ Einlegesohle: CURREX BikePro
➥ Erste Hilfe: Ortovox First Aid Roll Doc
Was du sonst noch über die Radtour um den Daniel wissen solltest
Ein Vorteil der Graveltour um den Daniel ist, dass du in der freien Natur unterwegs bist und es dennoch genügend Anlaufstellen gibt, um eine Pause einzulegen. In regelmäßigen Abständen tauchen Möglichkeiten zum Einkehren auf.
Ein Beispiel ist das Kiosk Seeblick am Plansee. Nicht nur die Pizza war dort sehr lecker, sondern auch der frische Flammkuchen.
Um den Plansee gibt es weitere Restaurants und Hotels, wo du dich bei schönem Ambiente stärken kannst. Ansonsten schaffen die Supermärkte in Ehrwald, Bichlbach und Lermoos Abhilfe, wenn dein Akku leer ist und du dringend Nachschub brauchst.
Am Ende der Tour lohnt sich ein Besuch in der Bauernstube Lermoos. Vom saftigen Schweinsbraten bis zu stopfenden Spätzle und Kaiserschmarrn wird aufgetischt, was das Radlerherz begehrt. Im Winter war ich hier mit Freunden nach einem langen Skitag zu Gast.
Malerische Landschaft Tirols
Bei der Daniel-Umrundung soll es nicht ausschließlich um den Genuss von kulinarischen Highlights gehen, sondern vielmehr um das Genießen der malerischen Landschaft. Die Ehrwalder Sonnenspitze und die Zugspitze nehmen epische Ausmaße an.
Der Daniel oder der bei der Fahrt zum Plansee hervorstechende Säuling müssen sich ebenfalls nicht verstecken. Alle landschaftlichen Höhepunkte aufzuzählen würde jedoch den Rahmen dieses Blogbeitrag sprengen.
Der Häselgehr Wasserfall, die Fahrt durchs idyllische Neidernachtal und die einwandfrei ausgebauten Radwege machen die Tour um den Daniel zu einem besonderen Erlebnis. Dabei spielt es keine Rolle, ob du sportlich mit dem Gravelbike oder Mountainbike unterwegs bist oder ob du das E-Bike bevorzugst.
Weitere Aktivitäten am Daniel
Warum lässt du dich nicht einfach ein paar Tage in der Tiroler Zugspitzarena nieder. Langweilig wird es dir nicht werden, denn weitere Highlights um den Daniel warten auf dich, zum Beispiel:
- eine Fahrradtour oder Wanderung auf die Tuftl Alm,
- eine Graveltour durch das Gaistal mit dem Seebensee und der Coburger Hütte,
- eine Wanderung auf den Daniel-Gipfel,
- Downhill-Action in der Tiroler Trail Arena
Oder absolviere die Runde um den Daniel einfach in Etappen und mache es dir zwischendurch auf einem der zahlreichen Campingplätze gemütlich. Ganz egal, ob du die Fahrradtour entspannt oder sportlich angehst, wünsche ich dir viel Spaß dabei!