Für insgesamt vier Wochen habe ich mich in Ubud eingenistet. Aktuell ist Halbzeit in der magischen Stadt im Inselinneren von Bali. Obwohl ich nach den ersten Tagen nicht dachte, dass ich es hier lange aushalten würde, habe ich mich mittlerweile sehr gut mit der spirituell stark angehauchten Stadt angefreundet. Daher möchte ich dir verraten, warum dich das Zentrum von Ubud einerseits faszinieren anderseits aber auch ziemlich nerven kann.
Vielleicht war es die Anfahrt von Canggu nach Ubud, die mich etwas verschreckte. So freute ich mich auf tolle Reisfelder, Wälder mit riesigen Bäumen und Blicke über eine beeindruckende Landschaft. Doch weit gefehlt, denn zwischen Canggu und Ubud gibt es rein gar nichts zu sehen außer Marktständen, Wohnhäusern, Supermärkten und Warungs.
Negativer erster Eindruck vom Zentrum von Ubud
Diese Erschlossenheit von Ubud machte mich etwas stutzig. Nicht ganz überraschend, dass ein dementsprechend großes Verkehrsaufkommen in der Innenstadt herrschte. Überfüllte Straßen, hupende Autos und Gehwege, die vollgestopft mit Touristen waren. Wo war das angepriesene Städtchen, in dem Reisende aus aller Welt Ruhe suchen?
Das Highlight waren die zahlreichen Marktstände, an denen doch tatsächlich Holzpenisse in allen Größen angeboten wurden. Abends versammelten sich Bettler an den Straßenrändern und baten um Almosen, obwohl das Betteln auf Bali verpönt ist.
Was war nur aus der spirituellen und esoterisch angehauchten Kleinstadt auf Bali geworden? Meine vorherigen Internetrecherchen versprachen mir ein anderes Bild, als mir die Realität zeigte. Ich war enttäuscht, zumindest in den ersten Stunden nach meiner Ankunft.
… und Schuld daran hat Julia Roberts
Dass Ubud ein magischer Ort ist, hat sich längst rumgesprochen. Kein Wunder, dass es mittlerweile sogar Scharen von Tagesbesuchern in die in Reisfelder eingebettete Kleinstadt zieht. Dort klappern sie die gängigsten Sehenswürdigkeiten ab, trinken ein entgiftendes Kaltgetränk und ziehen wieder von dannen.
Ein Grund für den Hype um Ubud ist sicherlich der im Jahr 2010 in die Kinos gekommene Blockbuster Eat, Pray, Love! mit Julia Roberts in der Hauptrolle. Im Film ist der Hollywoodstar auf der Suche nach dem perfekten Ort und – wie so oft – nach der großen Liebe.
Julia Roberts verliebt sich zuerst in die Stadt Ubud, wo sie eine traumhafte Villa bezieht, dann in die Umgebung mit ihren wunderschönen Reisfeldern und zu guter Letzt in ihren Traummann. Weitere Details will ich dir ersparen, zumal ich bis auf den Trailer, der tolle Impressionen von Bali wiedergibt, keine weiteren Szenen gesehen habe.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSpätestens seit dem Film ist Ubud eine beliebte Anlaufstelle für Single-Frauen im mittleren Lebensalter. Ob diese finden, was sie suchen, weiß ich nicht. Allerdings beruht Eat, Pray, Love tatsächlich auf einer wahren Begebenheit, nämlich der Geschichte von Elizabeth Gilbert.
Darum hat mich das Zentrum von Ubud doch noch verzaubert
Ich möchte die „Frauenstadt“ Ubud, wie ich sie – ohne dies negativ zu meinen – zu Beginn wahrgenommen habe, gar nicht schlecht reden. Ich hatte anfangs lediglich etwas anderes erwartet, mich nach wenigen Tagen aber selbst pudelwohl gefühlt.
Ubud ist einfach großartig!
Nicht nur, dass ich mit Ojek´s Homestay und Bagus Homestay zwei ziemlich coole und günstige Unterkünfte gefunden hatte, die in eine alte Tempelanlage eingebettet waren. Ich konnte bisher an kaum einem anderen Ort so gut abschalten wie in Ubud.
Ubud versprüht ein ganz besonderes Flair, was durchaus einen geschichtlichen Hintergrund hat, denn Maler, Tänzer, Musiker, Holzschnitzer und Steinmetze machen es sich hier schon seit Jahrzehnten gemütlich. Im September beziehungsweise Oktober treffen sich zudem jedes Jahr Schriftsteller aus aller Welt zum Ubud Writers Festival.
Dieser Ort im Zentrum Balis fernab des Indischen Ozeans ist einfach magisch und unheimlich inspirierend. Fast schon pure Ironie, dass ich von hier aus in wenigen Tagen mein erstes Buch (Anm.: Auf die Plätze, fertig, los! Erfolgreich ins digitale Sportmarketing) veröffentlichen werde. Das Schreiben fällt einem hier einfach leicht.
Ubud ist der perfekte Ort, um sich fallen zu lassen.
Entspannung gehört zum Alltag ebenso dazu wie die gesunde Lebensweise. Massagen, Yoga, organisches Essen und Shopping an den bunten Märkten regieren den Alltag. Manch einem gefällt es hier so sehr, dass er gar nicht mehr weg möchte.
Vier Highlights im Zentrum von Ubud
Ubud ist ein wahres Paradies für Kultur- und Kunstliebhaber. In der Stadt gibt es sowohl kleine Galerien und Ausstellungen, als auch mit dem Blanco Renaissance Museum und dem ARMA (Agung Rai Museum of Art) zwei stark frequentierte Museen. Vier ganz bestimmte Attraktionen gibt es jedoch, die du im Zentrum von Ubud keinesfalls verpassen solltest:
1. Wildes Treiben auf dem Markt in Ubud
Was mir anfangs auf Grund der Menschenmassen nicht gefallen hat, ist mittlerweile eines meiner täglichen Highlights: Das Schlendern über den Markt. Du kannst ihn eigentlich nicht verfehlen, denn egal, wo du in Ubud unterwegs bist, wirst du immer wieder auf den Markt stoßen.
Bis zehn Uhr morgens gehört der Markt einzig und allein den Einheimischen, die dort die Lebensmittel für ihre Warungs und den Eigenbedarf einkaufen. Neben Fleisch wird in aller früh auch frisches Obst und Gemüse angeboten. Ab zehn Uhr stellen schließlich die Handwerker und Künstler ihre Meisterwerke zur Schau, inklusive der angesprochenen Holzgenitalien.
2. Die traditionellen Tanzaufführungen
Wer in Ubud ist – so heißt es – der muss sich unbedingt eine der täglich stattfindenden Tanzaufführungen anschauen. Diese finden jeden Abend an verschiedenen Orten zwischen 19 und 20 Uhr statt.
Die Aufführungen dauern ungefähr zwei Stunden und haben eine große Bedeutung für die Einheimischen, da sie einen Teil ihrer Geschichte widerspiegeln. Tickets bekommst du tagsüber an diversen Ständen oder bei den kontaktfreudigen Straßenverkäufern, die sich beim Vorbeilaufen definitiv bemerkbar machen.
3. Der heilige Affenwald „Monkey Forest“
Zu den prominentesten Einwohnern der Stadt gehören die Makaken. Eine Affenart, die es sich im Monkey Forest gemütlich gemacht hat. Ein direkt in der Stadt liegender Urwald, der mit 115 Arten von Bäumen auch ohne Affen sehr ansehnlich ist.
Doch das Highlight sind natürlich die Affen, die quer durch den Monkey Forest verteilt sind und glücklicherweise noch nicht von Touristen verzogen wurden. Daher sind sie sehr zugänglich und nur selten aggressiv, sodass auch Kinder eine Menge Spaß mit den Affen haben.
Der Eintritt beträgt 40.000 IDR (~ 2,70 Euro) für Erwachsene und 30.000 IDR (~ 2 Euro) für Kinder. Wenn du zu geizig bist, kannst du um den Monkey Forest herumlaufen, wo dir sehr viele Affen begegnen. Urwaldfeeling kommt dann allerdings nicht auf und alleine der ist den Eintrittspreis wert.
4. Der Öko-Bauernhof Sari Organik
Nicht mehr ganz im Zentrum, aber von dort aus schnell zu Fuß erreichbar, liegt der Sari Organik. Das ist ein Öko-Bauernhof, auf dem verschiedene Reissorten, Gemüse, Obst und Kräuter angebaut werden.
Zum Bauernhof gehört das Warung Bodag Malia, bei dem du die frischen Produkte gleich vernaschen kannst. Etwas günstiger als das Warung Bodag Malia sind die Warungs auf dem Weg zum Öko-Bauernhof, die einen ähnlich schönen Blick auf die anliegenden Felder haben.
Generell ist nicht der Bauernhof das Highlight, sondern die wunderschönen Reisfelder, durch die du auf dem kleinen Pfad dorthin streifst. Ein paar Künstler verkaufen zudem ihre Kunstwerke am Wegesrand, was die 1,7 Kilometer vom Markt bis zum Öko-Bauernhof sehr kurzweilig machen.
Übrigens ist beim Öko-Bauernhof noch nicht Schluss. Von dort aus führen weitere Trampelpfade vorbei durch eine tolle Landschaft.
Ubud hat seine Magie auch bei mir entfacht
Wie bereits erwähnt ist bei mir Halbzeit, was meinen Ubud-Aufenthalt betrifft und anders als zu Beginn, fühle ich mich mittlerweile extrem wohl hier. Meine Lieblingswarungs habe ich längst ausgekundschaftet und jeden Tag entdecke ich neue kleine Gässchen, in denen das Markttreiben nicht ganz so wild ist.
In diesem Blogbeitrag habe ich mich bewusst auf das Zentrum von Ubud fokussiert, das eine ganze Menge zu bieten hat. Doch was Ubud außerdem ausmacht, ist die einzigartige Landschaft um Ubud. Aber dazu erzähle ich dir in einem der folgenden Blogbeiträge mehr.
Kurz und knapp mein Fazit zu Ubud: Ebenso gewöhnungsbedürftig wie magisch und ein absolutes Muss für deinen Trip auf Bali.
2 Gedanken zu „Auf Entdeckungsreise im Zentrum von Ubud, der magischen Stadt auf Bali“