Tagtäglich laufe ich an meinem an die Wand gelehnten Longboard vorbei. Ein ziemlich cooles Teil, das regelmäßig droht zu verstauben. Am vergangenen Wochenende war es dann aber endlich (mal wieder) soweit und ich machte mich auf, um die berüchtigte und mir bis dato unbekannte Longboard-Tour von Himmelreich nach Freiburg zu testen.
Der Schwarzwald ist schön, wunderschön sogar, und für mich als gebürtigen Rhöner und somit Mittelgebirgler der ideale Ort, um Heimatgefühle aufkommen zu lassen. Zudem ist die Region rund um Freiburg eine sehr sportliche, was mir ebenfalls zu Gute kommt. Wandern, Mountainbiken – einfach alles dabei. Seit einiger Zeit sogar das Longboarden.
So hatte ich schon vor einiger Zeit von einer 10 bis 15 Kilometer langen Longboardstrecke gehört, die sich vom kleinen Örtchen Himmelreich mit einem leichten bis mittleren Gefälle bis in die Innenstadt Freiburgs zieht. Grund genug, um mir zusammen mit einem guten Bekannten einen eigenen Eindruck zu verschaffen und die Strecke zu testen.
Die Strecke von Himmelreich nach Freiburg
Als Startschuss für die Longboardtour kann ich dir den Bahnhof Littenweiler empfehlen. Zwar ist die Strecke dann etwas kürzer, weil du nicht direkt durch Freiburg saust und einige wenige Kilometer verlierst. Dafür vermeidest du allerdings auch Kollisionen mit Radfahrern, die sich bei gutem Wetter in großen Scharen entlang der Dreisam tummeln.
Die Zugfahrt nach Himmelreich ist in weniger als zehn Minuten passé. Von dort aus ist es aber durchaus etwas kompliziert den richtigen Einstieg in die Strecke zu finden. Anstatt den Radweg nach Freiburg zu nehmen, solltest du mit dem Longboard unter deinen Füßen auf der linken Seite der Bahngleise entlang der Schienen über eine kleine Radwegbrücke sausen.
Ist dies geschafft, erwartet dich ein gut geteerter Fahrradweg entlang der Höllentalstraße mit teils mittlerem Gefälle, das dich nach Burg-Birkenhof bringt. Den Ort durchquerst du an oder bei wenig bis gar keinem Verkehr auf der Hauptstraße bis du schließlich einen Bahnübergang kreuzt und immer weiter bis nach Zarten rollst.
In Zarten wird es dann etwas tückisch, denn bevor du in den Ort reinfährst, musst du am Kreisel geradeaus auf dem Krüttweg weiter fahren. Uns ist es bei der ersten von zwei Abfahren passiert, dass wir dummerweise durch Zarten gefahren sind und am Ende rechts abbogen, woraufhin wir auf einem breiten Fahrradweg landeten, der sehr viel pushen voraussetzte. Etwas anstrengend, für blutige Anfänger, aber die ideale Strecke zum Üben.
Wenn du auf der eigentlichen Tour (entlang des Krüttwegs) irgendwann am Kappler Golfplatz vorbei kommst, dann hast du alles richtig gemacht. Von da an nimmt zwar der Radverkehr etwas zu, allerdings erwartet dich hier eine abwechslungsreiche Strecke, die dich vor dem Golfplatz an weiten Feldern und danach durch Unterführungen mit jeder Menge Graffiti entlang der Dreisam führt.
Willst du eine zweite Tour von Littenweiler aus starten, dann solltest du spätestens am Schwarzwaldstadion, dem Spielort des SC Freiburg, stoppen oder durch die gesamte Stadt bis zum Hauptbahnhof fahren. Alles in allem eine ziemlich coole Tour.
Tipps für die Longboardtour nach Freiburg
Insgesamt zweimal sind wir die gut zwölf Kilometer ins Tal gesaust. Dabei haben wir auch die ein oder andere Lehre ziehen müssen, aber auch Erfahrungen gemacht, die wir beim nächsten Mal anders (oder wieder) machen würden. Damit du auch davon zehrst, hier eine paar Tipps für deine erste Longboardsession im Schwarzwald:
1. Zugticket zweimal verwenden
Beim Kauf eines Einzeltickets, das für Erwachsene von Littenweiler bis Himmelreich 3,80 Euro kostet, nachschauen, ob auf dem Ticket “Zum sofortigen Fahrtantritt. Gültig 2 Stunden.” steht. Wenn ja kannst du nach der ersten Abfahrt mit der gleichen Fahrkarte ein weiteres Mal fahren (Angaben ohne Gewähr).
2. Auf Anfängerstrecke ausweichen
Wie schon erwähnt hatten wir uns bei der ersten Abfahrt verfahren und sind auf einem sehr flachen Radweg rausgekommen. Wenn du also noch am Üben bist, dann fahre durch Zarten und biege am Ende des Ortes auf den Weg nach Ebnet ab. Schön breit und ideal, um die Balance auf dem Longboard zu verbessern.
3. Überfüllte Radwege vermeiden
Der Fahrradweg entlang der Dreisam bis in die Freiburger Innenstadt ist zwar sehr schön, allerdings auch ziemlich überfüllt. Wenn du ruhige Fahrten willst, dann starte deine Tour einfach ab dem Bahnhof Littenweiler.
4. Ausrüstung nicht vergessen
Ein Punkt, der beim Longboarden sehr wichtig ist, ist die Ausrüstung. Da Stürze auf Asphalt ziemlich schmerzhaft sein können, solltest du zumindest Knieschoner sowie einen Helm tragen und ein Erste-Hilfe-Set für brennende Schürfwunden dabei haben. Falls du beim Longboarden zu sehr ins Schlingern gerätst, solltest du auch das passende Werkzeug für deine Achsen mit dir führen.
5. Zielbier mitnehmen
Die Longboardstrecke von Himmelreich endet in Freiburg. Nehme dir daher ein kühles Radler oder Bier mit und genieße es an oder in der Dreisam, um die vorherige Tour Revue passieren zu lassen. Flaschen im Rucksack gut einwickeln, sonst kann es bei einem Sturz sehr schmerzhaft werden.
Mit den obigen Tipps sollte deiner Longboardtour nichts mehr im Wege stehen, oder? Daher mein letzter Tipp an dich: Nachmachen!
Die nächste Longboardtour kommt bestimmt
Dass es gut ein halbes Jahr nach dem Kauf meines Duster-Longboards endlich mit der Abfahrt von Himmelreich nach Freiburg geklappt hat, stimmt mich äußerst zufrieden. Nicht nur das, ich habe Blut geleckt und noch mehr Spaß am Longboarden im Schwarzwald gefunden als bei meinen ersten Gehversuchen in diversen Weinbergen.
Ich habe mir fest vorgenommen, die beschriebene Tour noch einige Male zu fahren. Außerdem gibt es noch eine Vielzahl weiterer Longboardstrecken, die unbedingt getestet werden wollen. Wenn du gute Strecken kennst, dann verrate sie mir gerne in den Kommentaren. Wer weiß, vielleicht können wir irgendwann mal gemeinsam eine Runde drehen.
Ich bin zwar kein Longboarder, aber bei Deinem Beitrag kommen trotzdem Erinnerungen auf. War schon öfters von Freiburg aus Richtung Höllental unterwegs. Und da kommt man ja auch u.a. in Himmelreich vorbei.
Ach ja… und die gut gekühlten Tannenzäpfle kenne ich auch. 😉