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Reisen mit Handgepäck: Darum ist weniger mehr

Einen Backpacker kennzeichnet in der Regel ein riesiger Rucksack. Doch muss es immer ein schwerer und großer Rucksack sein, mit dem du durch die Lande ziehst? Eigentlich nicht, denn manchmal reicht auch die kleinere Variante, die sich auf das Handgepäck reduziert. Welche Vor- und Nachteile das Reisen mit Handgepäck bietet, verrate ich dir im heutigen Beitrag.

In den Blogs, denen ich folge habe ich schon öfter gelesen, wie toll es doch sei, lediglich mit Handgepäck zu reisen. So wirklich konnte ich mich damit nie anfreunden, schließlich ist es für mich auch ein besonderes Gefühl von Freiheit, meinen großen und vollgepackten Rucksack auf dem Rücken zu haben und diesen durch die Lande zu schleppen.

Neugierig, wie es ist lediglich mit Handgepäck zu reisen, war ich auf Grund der gelesenen Blogposts dennoch, weshalb ich bei meiner letzten Tour beschloss, lediglich mit Handgepäck zu reisen. Um dem ganzen noch einen draufzusetzen entschied ich mich gegen einen Rucksack beziehungsweise eine kleine Sporttasche und reiste mit einem Jutebeutel, der nichts weiter enthielt als einen großen Kompressionsbeutel, mein Notizbuch und meine Zahnbürste.

Vorteile beim Reisen mit Handgepäck

Etwas seltsam war das Gefühl schon, als ich vor ein paar Wochen mit meinem Stoffbeutel am Stuttgarter Flughafen stand. Immerhin dachten die meisten Passanten, dass ich bereits eingecheckt hatte und die große Tasche bereits abgegeben hatte. Doch dem war nicht so, denn der Jutebeutel war alles, was ich mitnehmen sollte, weshalb mich das durchgehende Gefühl beschlich, etwas vergessen zu haben.

Dieses etwas mulmige Gefühl verlor allerdings dadurch an Relevanz, dass die Vorteile mit wenig Gepäck zu reisen überwogen und ich mich mit dem Jutebeutel irgendwie ganz besonders befreit fühlte. Hinzu kamen die zahlreichen Vorteile, die das Reisen mit Handgepäck mit sich bringt. Ohne groß ausschweifen zu wollen, habe ich dir fünf Punkte aufgelistet, die mir bei meinem Handgepäck-Testflug positiv in Erinnerung geblieben sind:

1. Weniger Zeitaufwand beim Packen

Dadurch, dass ich mich beim Reisen mit Handgepäck auf ein bestimmtes Limit an Reiseutensilien beschränken musste, habe ich auch nicht allzu viel Zeit beim Packen verloren. Natürlich musste ich mir im Vorhinein Gedanken machen, was mich auf meiner Reise begleiten sollte – die Tasche selbst war aber in wenigen Minuten gepackt.

2. Fuß- und Transportwege mit wenig Gewicht

Mit dem Stoffbeutel in der Hand, der ungefähr fünf Kilogramm wog, wurde die Anreise fast schon zum Kinderspiel, schließlich gab es kein mühsames Auf- und Absetzen des schweren Rucksacks, was das Tragen zu den jeweiligen Zielorten stark vereinfachte.

3. Genügend Platz zum Verstauen

Insbesondere bei der Anreise zum Flughafen mit dem Zug kam ein weiterer Vorteil zum Vorschein, schließlich hatte ich keinerlei Probleme mein reduziertes Gepäck zu verstauen, sei es in der spärlichen Ablage der Deutschen Bahn oder im Fußbereich. Und gerade bei Reisen möchte man Gepäck doch nur ungern aus den Augen verlieren, oder?

4. Zeitersparnis beim Einchecken am Flughafen

Sofern du auf den Online-Check-in der jeweiligen Fluggesellschaften zurückgreifst, kannst du die langen Warteschlangen am Check-in gänzlich vermeiden. Musst du dennoch vor Ort einchecken, dann verringert sich zumindest die Wartezeit bei der Gepäckaufgabe, da du nichts aufzugeben hast.

5. Wenig Gepäck vermittelt ein Gefühl von Freiheit

Wie ich anfangs noch geschrieben haben, macht sich beim Aufsetzen meines Rucksacks stets ein großes Freiheitsgefühl breit. Dass man dies aber auch mit einem Jutebeutel in der Hand haben kann, weiß ich seit meinem ersten Handgepäck-Trip, denn mit nahezu nichts durch die Gegend zu ziehen wirkt mindestens genauso befreiend.

6. Kein Warten bei der Gepäckausgabe

Ein richtig cooles Gefühl ist es, wenn man nach der Landung den Flughafen betritt und schnurstracks Richtung Ausgang läuft, anstatt den Massen zur Gepäckausgabe zu folgen. Dieser Moment hat mir nicht nur ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert, sondern auch eine Menge Zeit gespart.

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Pluspunkte, warum du bei deiner nächsten Tour auf Handgepäck umsteigen solltest. Ob du dich dann für einen minimalistischen Stoffbeutel, eine Sporttasche, einen Trolley oder einen kleinen Rucksack entscheidest, bleibt dir überlassen. Wichtig ist, dass du bei Flügen die Bestimmungen für das Handgepäck beachtest. Liegen die Größe und das Gewicht über den Vorgaben, dann kann es ziemlich teuer für dich werden.

Wenig Gepäck bringt auch Nachteile mit sich

Mit Handgepäck zu reisen bedeutet gleichzeit auch, auf viele Dinge verzichten zu müssen. So verschwendest du zwar keine unnötige Zeit beim Packen, musst dir aber im Vorhinein genau Gedanken darüber machen, was du eigentlich mitnehmen willst und auf welche Gegenstände du tatsächlich angewiesen bist. Denn mit einem Laptop, Kleidung und einem zweiten Paar Schuhe im Gepäck ist dein erlaubtes Volumen schnell erreicht.

Ein weiterer Nachteil ist es, dass du auf Mitbringsel für Freunde und Familie verzichten musst, sollten diese eine bestimmte Größe oder ein Gewicht haben. Wo du im Trekking-Rucksack immer noch einen freien Platz findest, wird es beim Handgepäck schwer. Stelle dich also auf ein äußerst minimalistisches Reisen ein, was sich definitiv auch auf dein Shoppingverhalten auswirken wird.

Kosmetikfetischisten haben es beim Reisen mit Handgepäck ebenfalls nicht allzu leicht, denn durch die begrenzte Anzahl an Flüssigkeiten müssen Gels, Cremes, Lotionen, Deos und Kontaktlinsenmittel weichen oder zumindest in kleine Behälter umgefüllt werden. Aber keine Sorge, in der Regel kannst du all diese Produkte nahezu überall auf der Welt nachkaufen.

Nicht meine letzte Tour mit Handgepäck

Reines Backpacking mit einer Stofftüte in der Hand kann ich mir nicht wirklich vorstellen, zumal ich dann in der Regel auch einen Schlafsack, zusätzliches Schuhwerk und das Notebook zum Bloggen mit mir führe, die eine Menge Platz wegnehmen. Für die kommenden Touren, die sich auf ein bis zwei Wochen beschränken, greife ich aber gerne auf die komprimierte Form des Reisens zurück.

Zwar ist es extrem lustig mit einem Jutebeutel um die Welt zu ziehen, allerdings lädt er auf Grund seiner “Offenheit” auch zum Diebstahl ein oder kann reißen, sodass es gar keines Handelns böswilliger Menschen bedarf und sich das Equipment von ganz alleine auf den Straßen verteilt. Daher werde ich mir in Zukunft noch ein paar Gedanken über einen passenden Rucksack machen, der sich auf die Handgepäck-Maße beschränkt. Sobald ich einen geeigneten Stoffbeutel-Ersatz gefunden habe, lasse ich es dich wissen. Tipps nehme ich natürlich gerne entgegen.

Über den Autor
Hey, ich bin Daniel - Outdoor-Fan, Sportfreak und der Kopf hinter Rucksackträger. Meine Mission: Dich zu unvergesslichen Abenteuern zu inspirieren, bei denen der Sport und die Natur im Einklang sind.

2 Gedanken zu „Reisen mit Handgepäck: Darum ist weniger mehr“

  1. Hi, cool! Wir hatten uns auch Anfang des Jahres mit dem Thema beschäftigt. Nur mit einem Stoffbeutel zu reisen ist natürlich schon “Können”. So weit werden wir niemals kommen. Wir haben aber als wir an dem Thema dran waren mal Rücksäcke getestet und eine neue abgespeckt Packliste erstellt mit Anleitung zum weniger-Einpacken. Schau gerne mal bei bilderbummler.de vorbei. LG von uns dreien!

    • Hi Ihr drei!
      Danke Euch vielmals für den Kommentar und vor allem den Link. Eure abgespeckte Packliste gefällt mir sehr gut, auch wenn der Stoffbeutel wahrscheinlich nicht ganz ausreicht, um alle Utensilien darin zu verstauen. Auch was Ihr sonst so schreibt, liest sich wunderbar. Damit ein herzliches Willkomen in meinem Feedreader. 😉
      Viele Grüße und bis zum nächsten Mal, Daniel.

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