Vor einiger Zeit hat Sabine in ihrem Blog geckofootsteps.de zu einer Blogparade aufgerufen, um den schönsten Reisemoment zu teilen. Dabei kam mir eine Situation in Mosambik in den Sinn, an die ich auch heute noch sehr gerne zurückdenke und in diesem Beitrag mit dir teilen möchte.
Es war im Oktober 2010, als ich mich zum Abschluss meines sechsmonatigen Praxissemesters in Südafrika mit meinem Kumpel Thomas auf den Weg nach Mosambik machte. Bevor es über die Grenze in eines der ärmsten Länder dieser Welt ging, standen noch die Besuche in Swasiland und dem Krüger Nationalpark auf dem Programm. Beide Stationen waren atemberaubend, wie auch schon die 170 Tage zuvor im südlichen Afrika.
Der abschließende Trip nach Tofo
Doch Mosambik sollte das Sahnehäubchen werden, auch wenn wir dafür nur eine Woche zur Verfügung hatten. Umso stressiger war daher der Zeitplan und so brachen wir nach einem kurzen Aufenthalt in Maputo umgehend zum Tofo Beach auf, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen und den salzigen Geschmack des Indischen Ozeans auf der Haut zu spüren. Dies hatten wir nach einer 8-stündigen Fahrt in einem vollbesetzten Kleinbus mit Menschen, Tieren, Autoreifen und zahlreichen Nahrungsmitteln auch dringend nötig.
Angekommen in Fatima´s Nest, dem wohl bekanntesten und vielleicht auch schönsten Hostel rund um Inhambane, lag das Meer direkt vor der Tür des keinen Bungalows. Von da an hieß es die Seele baumeln zu lassen, das Reisetagebuch mit den letzten Zeilen zu füllen und sechs Monate Südafrika Revue passieren zu lassen. Ein paar Strandspaziergänge, Schnorcheln mit Walhaien und die ein oder andere Flasche Bier in der Dorfmitte trugen ihr übriges dazu bei.
Und dann kam er, mein schönster Reisemoment
Dass das Hostel während unseres Aufenthaltes einen verrückten Auswanderer zu Besuch hatte, der sich in Tofo niederlassen wollte, um eine Surfschule aufzumachen, war mein großes Glück und gleichzeitig das Fundament für meinen schönsten Reisemoment. Während meiner Zeit in Südafrika hatte ich mich mit dem Surfvirus infiziert und war froh die letzten Tage in Afrika mit Paddeln und dem Versuch die ein oder andere Welle zu erwischen zu verbringen.
So kam es, dass Thomas, ich und ein ehrgeiziger Israeli an unserem letzten Nachmittag am Strand des Indischen Ozeans im Set zu finden waren, um noch eine letzte Welle zu erwischen. Doch vergeblich, denn wirkliche Wellen gab es nicht mehr und so beschlossen meine beiden Surfbuddies das Weite zu suchen und zurück zum Hostel durch den schweren Sand zu stapfen. Ich entschloss mich allerdings dazu, noch ein letztes Mal nach draußen zu paddeln, mich auf das Surfbrett zu setzen und den Blick aufs Meer sowie den dazugehörigen Sonnenuntergang zu genießen.
Und genau das war er, dieser eine Moment, der mir für immer im Gedächtnis bleiben sollte. Völlige Ruhe, eine traumhafte Landschaft und das Rauschen des Meeres. Während die Sonne langsam unterging, blickte ich auf das vergangene halbe Jahr zurück.
So dachte ich an die vielen Kids, mit denen ich Fußball in den Townships spielte, den Blick vom Tafelberg auf Kapstadt, den Roadtrip über die Garden Route mit meinem guten Freund Matthias, der mich für einige Tage am Kap besuchte und die vielen Braais mit Gaby und Fabian. Zeitgleich freute ich mich auch darauf, in wenigen Tagen wieder meine Familie im Arm halten zu dürfen.
Diese intensiven Minuten, in denen ich ganz alleine auf dem Meer schaukelte, genau das war der für mich beste Reisemoment.
Der nächste beste Reisemoment kommt bestimmt
Natürlich schwelgt jeder gerne in Erinnerung, weshalb ich in diesem Beitrag nur allzu gerne an die Zeit in Mosambik zurückgedacht habe. Da ich aber doch jemand bin, der in der Gegenwart zu Hause ist und sich auf neue Abenteuer freut, bin ich gespannt, was dieser verrückte Planet noch so für mich bereit hält. Ob mein aktuell bester Reisemoment getoppt wird, weiß ich nicht, aber ich bin guter Dinge, dass es noch vieler solcher Phasen gibt, in denen man sich denkt, das gerade alles perfekt ist.
Um dein Fernweh zu steigern, kann ich dir nur dazu raten, die einzelnen Beiträge der Blogparade “Mein schönster Reisemoment” durchzulesen. Dadurch wird wieder einmal deutlich, wie wunderschön es doch eigentlich ist, den Rucksack aufzusetzen und durch die Welt zu marschieren. Oder hast du einen ganz besonderen Reisemoment, der dich nicht mehr loslässt? Verrate ihn mir doch einfach in den Kommentaren.
wunderschöne worte – ein toller moment!
Hallo Paleica,
danke für die Blumen. Und ja, der Moment war absolut stark.
Viele Grüße, Daniel.
Hallo Daniel,
vielen Dank für Deinen Beitrag zu meiner Blogparade. Reisen macht glücklich. Dein Beitrag ist nur ein weiterer Beweis dafür 😉 Wenn man nach einer erlebnisreichen Zeit einfach mal in sich geht, all die neuen Eindrücke Revue passieren lässt und von einer völligen Zufriedenheit ergriffen wird. Ein tolles Gefühl. Ähnlich ging es mir damals auch in meinen schönsten Reisemoment (einer davon ;-)) in Kambodscha. Für Dich war es halt auf dem Surfbrett irgendwo in Mosambik. Ein schöner Beitrag. Danke & viele Grüße.
Sabine
Hallo Sabine,
den Beitrag habe ich doch gerne geschrieben. Dafür hat mich das Thema der Blogparade einfach zu sehr gefesselt. Es sind wirklich tolle Beiträge dabei rumkommen, die enorme Lust aufs Reise machen. Gerne wieder. 😉
Viele Grüße, Daniel.
Mein schönster Reisemoment…?
Spontan fallen mir viele wunderschöne Reisemomente ein. Ich darf mich glücklich schätzen, schon einige tolle Plätze auf dieser Welt gesehen und tolle Momente erlebt zu haben. Aber daraus den schönsten Reisemoment auszuwählen ist gar nicht so einfach.
Wenn ich mich entscheiden muss, dann würde ich sagen, der bewegendste war vor fast genau 2 Jahren, als ich nach dem Jakobsweg am sogenannten „Ende der Welt“ dem Kap Finisterre angekommen bin. Nach all den Strapazen, der lehrreichen Zeit und den außergewöhnlichen Begegnungen vor dem Kilometerstein 0,00 zu stehen, war einfach wahnsinnig toll. Als ich hier an der Steilküste stand, die Zeit Revue passieren ließ und auf den Atlantik schaute, fielen auf einmal Sonnenstrahlen durch die Wolken aufs Meer. Mir bot sich eine atemberaubende Kulisse. Dazu noch die Gewissheit, dass man jetzt mit all den Erkenntnissen und Erfahrungen der letzten Wochen in ein „neues Leben“ startet, macht den Moment unbeschreiblich…
An dieser Stelle möchte ich dir Daniel einmal dafür danken, dass du so viele deiner schönen Reisemomente hier auf deinem Blog mit uns teilst und uns mit auf die Reise um die Welt nimmst…
Liebe Grüße
Julia
Hi Julia,
erst einmal Hut ab dafür, dass du den Jakobsweg gelaufen bist. Das ist einer der Punkte, der auch bei mir noch auf der Bucket List steht. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass das Erreichen des Zieles nach all den Strapazen und Erfahrungen etwas ganz besonderes für dich gewesen ist. Und dass bei der Ankunft auch noch die Sonne aufs Meer schien, klingt fast schon himmlisch. Bestimmt ein toller Moment, der unvergessen bleibt.
Freut mich auch, dass du regelmäßig bei meinem Blog vorbeischaust und meine Reisen mitverfolgst. Im Moment stehen zwar lediglich kleinere Touren auf dem Programm, aber die nächste größere Rucksacktour kommt bestimmt schon bald. Dann nehme ich dich gerne wieder mit. 😉
Viele Grüße und frohe Ostern, Daniel.