Rio de Janeiro: Die Traumstadt am Zuckerhut

Die vergangene Woche haben wir in Rio de Janeiro verbracht, eine Stadt, die einen wahrlich auffrisst. Während wir die ersten drei Tage im Stadtteil Botafogo genächtigt haben, zog es uns für drei weitere Nächte nach Copacabana. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Aufenthalten waren nicht nur die beiden Hotels sauber, sondern auch die gesamte Stadt.

Besonders die ersten Tage in Botafogo waren sehr beeindruckend. Nicht etwa, weil wir beim morgendlichen Duschen mit leichten Stromschlägen zu kämpfen hatten, sondern vielmehr wegen der Lage. So hatten wir beim abendlichen Fußballspielen am Strand mit zwei Argentiniern und einem Brasilianer stets den Zuckerhut und die beleuchtete und imponierende Christusstatue im Blick. Einen besseren Ort, um gegen den Ball zu treten, gibt wohl kaum.

Auch die Copacabana bietet sich bestens zum Beachsoccer an. Überall stehen Tore und sobald der erste Ball durch den Sand rollt, formieren sich die ersten Teams, bestehend aus Einheimischen und Touristen. So waren auch wir schnell in eine Art Turnier eingebunden und stellten unsere Künste für knapp zwei Stunden zur Schau, auch wenn wir die ersten Spiele alles andere als erfolgreich waren.

Praia de Botafogo
Der verdeckte Zuckerhut und die Praia de Botafogo

Sehenswürdigkeiten gibt es in Rio eine ganze Menge, von denen wir in den vergangenen Tagen zumindest die bedeutendsten abgeklappert haben. Angefangen haben wir mit der Fliesentreppe von Selarón. Sie ist das Lebenwerk des chilenischen Künstlers Jose Selarón und zeichnet sich dadurch aus, dass die insgesamt 215 Stufen mit mehr als 2.000 Fliesen aus aller Welt bestückt sind, davon sehr viele aus Deutschland. Abends wird die nicht allzu leicht zu findende Treppe zum Drogenumschlagsplatz, was sich mittags bereits andeutet.

Escadaria Selarón
Die berühmte Escadaria Selarón an der Grenze zu den Stadtteilen Lapa und Santa Teresa

Ein Muss für jeden Touri ist ein Besuch auf dem Zuckerhut, auf dem auch schon James Bond in Moonraker sein Unwesen trieb. Am Pão de Açúcar angekommen hat man einen traumhaften Blick auf die gesamte Stadt inklusive sämtlicher Strände. Herausstechend ist dabei die Christus-Statue, die bei unserem Besuch auf dem Zuckerhut von einem Wolkenband umhüllt war und im folgenden Bild in der rechten Ecke auftaucht, während in der Bildmitte die berühmte Copacabana zu sehen ist.

Panorama Zuckerhut
Das Panorama aus Sicht des Zuckerhuts

Natürlich stand auch ein Besuch des gut 700 Meter hohen Corcovado, auf dem sich die Christus-Statue befindet, auf dem Programm. Doch als wir die langen Schlangen sahen und eine geschätzte Wartezeit von bis zu drei Stunden nicht in Kauf nehmen wollten, machten wir kehrt und suchten einen Geheimtipp meines Reiseführers auf, nämlich den Berg Dona Marta.

Vom 340 Meter hohen Aussichtspunkt unterhalb der Statue hat man nahezu den gleichen Blick wie vom Corcovado. Zudem ist die Sicht auf den steinernen Christus sehr gut und es tummeln sich nur wenige Touristen um einen herum, was die wunderbare Aussicht und das gesamte Panorama besonders angenehm machte.

Lego Rio de Janeiro
Fotoshooting mit den Legofiguren weit über Rio de Janeiro

Im Laufe der Woche mussten wir uns von André verabschieden, der aus beruflichen Gründen eine Woche früher abreiste. So waren wir vor seiner letzten Nacht in Rio nochmal ordentlich essen und konnten somit unsere Tippkasse auf den Kopf hauen, die sich auf Grund jeder Menge falscher Tipps schnell gefüllt hatte. Nicht nur den Oktopus, die Krabben und Kalamaries im empfehlenswerten Restaurant Brasileirinho in Copacabana waren bombastisch, sondern auch das schmackhafte 500-Gramm-Filet.

Brasileirinho Copacapana
Abschiedsessen im Restaurant Brasileirinho an der Copacabana

Schade nur, dass André das absolute Highlight unserer Woche in Rio nicht mehr mitnehmen konnte – das Viertelfinale Deutschland gegen Frankreich im geschichtsträchtigen Maracanã. Ein Stadion, das einen beim bloßen Betreten schier umhaut. Warum weiß ich selber nicht, doch irgendwie scheint einen dieses Stadion einfach zu verzaubern und ich bin als Fußballfreak sehr glücklich darüber, es einmal von innen gesehen zu haben.

Zwar saßen Sebastian und ich auch diesmal nicht in der deutschen Ecke, dafür aber in unmittelbarer Nähe einiger südafrikanischer Kinder, die im Rahmen von Football for Hope nach Brasilien reisen durften. Mir war schnell klar, dass auch einige Vertreter von WhizzKids United, für die ich 2010 für ein halbes Jahr in Durban arbeitete, dort sitzen würden. Und so kam es, dass ich meinen ehemaligen Chef Marcus und Mitbewohner Stefan traf, was mich tierisch freute.

Maracana Rio de Janeiro
Viertelfinale gegen Frankreich im Stadion Maracanã

Den 1:0-Sieg feierten wir dann ausgiebig am FIFA Fan Fest der Traumstadt am Zuckerhut, wo tausende Brasilianer ihre Selecao anfeuerten, bevor wir uns heute morgen um 6 Uhr auf den Weg nach Ilha Grande aufgemacht haben, wo wir die kommenden Tage im Biergarten Hostel etwas abschalten werden.

Viele Grüße von der Insel.

2 Gedanken zu „Rio de Janeiro: Die Traumstadt am Zuckerhut“

    • @die Meenzer: Freut mich, dass ihr unseren Trip mitverfolgt. Leider geht es am Freitag schon wieder nach Hause, also werden wir den WM-Titel (noch) nicht im Gepaeck haben, aber dann hoffentlich in Deutschland feiern.

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