Fix und fertig, aber überglücklich

Um fünf Uhr sind wir heute Morgen nach 14 Stunden reiner Flugzeit fix und fertig in der 20-Millionen-Metropole Sao Paulo angekommen. Beim Umstieg in Rom war bereits eine erste WM-Euphorie spürbar, schließlich kristallisierte sich der Flughafen in Italiens Hauptstadt als Umschlagsplatz schlechthin für alle europäischen Fußball-Freaks heraus.

Mit circa zwei Stunden Schlaf im Gepäck waren die Voraussetzungen für einen grandiosen Start in Südamerika eher suboptimal. Hinzu kam die Tatsache, dass uns laut brasilianischer Informationen 15 Stunden nicht für einen Besuch in Sao Paulos Innenstadt ausreichen würden. Das Verkehrschaos hat hier nunmal Überhand, was selbst eine solch große Zeitspanne als zu kurz erscheinen lässt.

Somit blieb uns nichts anderes übrig als einen kompletten Tag am Flughafen zu verbringen. Nicht wirklich spannend, allerdings vereinfachten uns nette Gespräche mit WM-Fahrern aus Chile, Kolumbien und anderen Nationen die Wartezeit. Von der Aufgeschlossenheit der Südamerikaner haben wir uns schnell verzaubern lassen. Das i-Tüpfelchen bildeten die Brasilianer selbst, die nicht nur gastfreundlich, sondern auch wahnsinnig hilfsbereit sind.

Auch wenn wir die Stimmung in Sao Paulo vor und während des Eröffnungsspiels gerne in der Innenstadt aufgesaugt hätten, dürfen wir uns nicht beklagen. Denn im Flughafen wurde eigens für die Fußball Weltmeisterschaft eine große Lounge mit Public-Viewing für alle Durchreisenden eingerichtet, wo wir mit zahlreichen anderen Nationen die Selecao anfeuerten. Anmerkung: Neymar wird stets wie ein Gott bejubelt, beim Bildwechsel auf die Präsidentin Dilma Rousseff hagelt es laute Buhrufe.

Dass ich mir vorher am gleichen Ort auf der PlayStation eine Klatsche gegen einen Belgier eingeholt hatte und Andrè von einem halb so alten Spanier in die Schranken gewiesen wurde, soll hier nicht weiter ausgeführt werden. Es reicht, dass unser Fluchen nach jedem Gegentor von einem kleinen Fernsehteam eingefangen wurde. Solange die Niederlagen nur virtuell einprasseln, ist ja alles in Ordnung.

Alles in allem sind wir überglücklich, dass die WM endlich gestartet ist und die ersten Eindrücke durchweg positiv sind, auch wenn wir außer Flughäfen noch nicht wirklich viel zu Gesicht bekommen haben. Die bevorstehende Nacht müssen wir uns allerdings nochmal um die Ohren schlagen, bevor wir morgen früh in Salvador de Bahia landen und dort die nächsten fünf Tage verweilen werden. Dann sind wir oder zumindest ich erstmal wieder für ein paar Tage offline – so wie es sich auf einer Rucksacktour gehört.

Übrigens scheinen uns die Kameras hier zu lieben. Während ich mich während des Eröffnungsspiels nochmal den Fragen des gleichen Fernsehteams wie am frühen Morgen stellen durfte (“Deutschland wird Weltmeister!“), kamen mehrere Personen auf uns zu, um Bilder mit “real Germans“ zu schießen.

So, tschüss…

5 Gedanken zu „Fix und fertig, aber überglücklich“

  1. Macht mal so weiter Jungs,wie schaut’s denn mit den Mädel’s aus?????????
    Hochzeit für Dich in Brasilen vorgemerkt.Vieeeeeeeeeeeeeeel Spass!
    Ps:Bilder sind erwünscht(Mädel’s).
    Onkelsche+Tante Evi.

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