Sölden gilt als eines der Top-Skigebiete in Ăsterreich. Nicht nur wegen der unzĂ€hligen Pistenkilometer und der Schneesicherheit, sondern auch wegen einer pulsierenden Partymeile. In diesem Jahr war ich zum fĂŒnften Mal vor Ort, denn auch mich hat das Ski-Eldorado lĂ€ngst in seinen Bann gezogen. Warum Sölden auch fĂŒr dich eine Reise wert ist, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Mit drei guten Freunden war ich im zarten Alter von 18 Jahren erstmals in Sölden zum Skifahren beziehungsweise damals noch zum Snowboarden. Im Fokus standen das Feiern, der pulvrige Tiefschnee und die nie enden wollenden Pisten.
Der damalige Trip hatte mich so sehr fasziniert, dass mich Sölden im Anschluss nicht mehr so recht loslassen wollte. Immer wieder kehre ich seitdem wie ein Bumerang ins Ătztal zurĂŒck – und dafĂŒr gibt es viele gute GrĂŒnde.
Skifahren in Sölden – alle Vorteile auf einen Blick
Es gibt eine ganze Reihe positiver Aspekte, die mir spontan zu Sölden einfallen. Um dir einen guten Ăberblick zu geben, habe ich die Vorteile in elf Abschnitte unterteilt. Sie sollen dir deutlich machen, warum die beliebte Ski-Destination mehr als eine gewöhnliche Option fĂŒr einen Winterurlaub ist.
1. GroĂflĂ€chiges Skigebiet mit Pisten ohne Ende
Sölden ist nicht nur ein Skigebiet, sondern – genau genommen – gleich vier. Neben den Abfahrten am Giggijoch und dem Gaislachkogel, gibt es die beiden Gletscherskigebiete am Rettenbach- sowie am am Tiefenbachferner. Insgesamt warten 143,4 Pistenkilometer auf dich, die sich auf die folgenden Schwierigkeitsgrade aufteilen:
- 69,5 Kilometer blaue Pisten
- 44,7 Kilometer rote Pisten
- 27,3 Kilometer schwarze Pisten
- 1,9 Kilometer Skiroute
Dank der riesigen Auswahl an Pisten in Sölden gibt es am Lift kaum Wartezeiten, sodass du ordentlich Kilometer sammeln kannst. Die lÀngste Abfahrt ist die Schwarze Schneid mit einer LÀnge von 15 Kilometern. Sie beginnt am Rettenbachgletscher und endet 1.970 Höhenmeter spÀter an der Talstation des Gaislachkogels.
Aber Vorsicht: Brennende Oberschenkel sind bei der Talabfahrt garantiert.
Auf den vorwiegend breiten Pisten im gesamten Skigebiet kannst du es ruhig angehen lassen, da es genĂŒgend Platz fĂŒr alle Wintersportler gibt. FĂŒr AnfĂ€nger eignen sich vor allem die flachen HĂ€nge am Giggijoch. Sie sind weit und gut einsehbar, sodass keine versteckten HĂŒgel oder gröĂeren Ăberraschungen auf dich warten.
Bist du eher der Typ Adrenalinjunkie, darfst du dich in Sölden natĂŒrlich auch auf den makellosen Funslopes, im Snowpark mit seinen riesigen Kickern sowie auf der Speed-Strecke austoben. Einfach die Sessellifte Hainbachkar oder SilberbrĂŒnnl nehmen und nach dem Aussteigen ein paar feine Lines ziehen.
Bei genĂŒgend Neuschnee gibt es zudem allerlei Tiefschneeareale, die direkt neben der Piste sind. Ich werde mich hĂŒten, dich zum Powdern zu animieren, da das Verlassen der Pisten stets mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Du solltest daher auf alle FĂ€lle ĂŒber bestimmte FĂ€higkeiten auf dem Snowboard oder auf Ski verfĂŒgen.
Goldene Regel beim Powdern: Checke vorab die Lawinenwarnstufe und ĂŒberschĂ€tze dich nicht.
2. Grenzenlos feiern beim Aprés Ski in Sölden
Entertainment wird in Sölden groĂgeschrieben. Der langgezogene Ort in Tirol ist kein verschlafenes Nest – hier ist immer etwas los. Feierbiester können es von frĂŒh bis spĂ€t krachen lassen, was an der enormen Dichte der AprĂ©s Ski-Bars und den anderweitigen LokalitĂ€ten liegt.
Meine Highlights zum Feiern
MARCOÂŽS
Das CafĂ© beziehungsweise die Bar ist prĂ€destiniert fĂŒr ein KaltgetrĂ€nk oder einen warmen Lumumba direkt nach dem Skifahren. Einfach die Talabfahrt Giggijoch benutzen und bis vor die TĂŒr fahren. GenĂŒgend Platz zum AprĂ©s Ski gibt es sowohl im Innenbereich als auch auf der Sonnenterrasse.
Das MARCOÂŽs ist fĂŒr dich als Sportfreak auch der Anlaufpunkt, wenn du wĂ€hrend deines Skiurlaubs ungern auf Sport-Events im Fernsehen verzichten möchtest. AprĂ©s Ski und Bundesliga schauen lĂ€sst sich hier wunderbar miteinander verbinden. Ob aber der Fokus wirklich auf dem flimmernden Bildschirm bleibt, wage ich zu bezweifeln.
Live-Bar
GemĂŒtlicher als in den meisten Bars im Tiroler Party-Hotspot geht es in der Live-Bar zu. Die SitzplĂ€tze an den Holztischen und an der Bar im einstigen Internet-CafĂ© sind begrenzt, aber fĂŒr eine kleine BĂŒhne ist dennoch genĂŒgend Platz.
Mehrmals pro Woche treten in der Live-Bar internationale KĂŒnstler und Bands auf. Unter anderem zeigten hier schon Rick Barton (Gitarrist der Dropkick Murphys) und Alex James (Bassist von Blur) ihr Können. Die von auĂen unscheinbare Bar ist der ideale Ort, um mit Freunden einen lockeren Abend im Zentrum von Sölden zu verbringen.
Hast du Lust auf gute, authentische Musik? Dann bist du hier genau richtig.
Almrausch
Im berĂŒchtigten Bermuda-Dreieck von Sölden sind die lautesten und vollsten AprĂ©s Ski Bars angesiedelt. Zu spĂ€ter Stunde mutieren diese zu vollgestopften – oder in der Nebenzeit zu gĂ€hnend leeren – Clubs.
Zu Gast war ich in den meisten von ihnen, aber am besten gefallen hat mir im Epi-Zentrum des Feiertourismus die Bar Almrausch. Vielleicht gerade deshalb, weil die Bar/Lounge/Diskothek nicht allzu groĂ ist und sie durch ihre Einrichtung einen gewissen Tiroler Charme behalten hat.
Musikalisch kann es im Almrausch passieren, dass der DJ vermehrt niederlĂ€ndische Musik auflegt. Bei NiederlĂ€ndern erfreut sich der Almrausch nĂ€mlich an besonders groĂer Beliebtheit. Ăbrigens ein weiterer Grund fĂŒr einen Besuch, denn die Wintersportgruppen in Orange sorgen beim AprĂ©s Ski oftmals fĂŒr die beste Stimmung.
Beim Feiern in Sölden gibt es keine Grenzen
Liegt der Fokus bei deinem Skiurlaub in Sölden tatsĂ€chlich auf dem Feiern, gibt es viele weitere Möglichkeiten fĂŒr einen Einkehrschwung. Zu den bekanntesten LokalitĂ€ten zĂ€hlen unter anderem das Fire & Ice, Katapult, Philipp, Zum Kuckuck, die Black & Orange Rockbar oder das urige Weinfassl.
Am besten begibst du dich auf einen Streifzug entlang der DorfstraĂe und entscheidest spontan, was dir zusagt. Oftmals wird dir die Entscheidung abgenommen, da die beliebtesten Bars und Clubs zum AprĂ©s Ski in Sölden schnell ĂŒberfĂŒllt sind und du drauĂen warten musst.
Die besten PartyunterkĂŒnfte
Suchst du nach einer Unterkunft, die sich mitten auf der Partymeile befindet? Legst du auĂerdem Wert auf einen luxuriösen Wellnessbereich, in dem du dich nach einer durchzechten Nacht wieder auf Vordermann bringen kannst? Dann habe ich im Folgenden drei Hotels fĂŒr dich, bei denen du – buchstĂ€blich – voll auf deine Kosten kommen wirst:
3. 007 ELEMENTS fĂŒr James Bond-Fans
Auch kulturell hat Sölden einiges zu bieten, vor allem, wenn du AnhĂ€nger des britischen Geheimagenten 007 bist. Im beliebten Wintersportort wurden schlieĂlich einige Szenen von Spectre gedreht. So muss sich Daniel Craig unter anderem auf eine wilde Verfolgungsjagd auf der GletscherstraĂe einlassen, wobei auch die beeindruckende Gletscherlandschaft nicht zu kurz kommt.
Einige der im Film zu sehenden Autos gibt es an der Talstation des Gaislachkogels oder auch auf dem Gipfel zu bestaunen. Auf 3.000 Meter Höhe kannst du zudem das 007 ELEMENTS, genauer gesagt die James Bond Erlebniswelt, entdecken. Einen Blick von auĂen ist das fĂŒr den Kinohit errichtete Glas-Kubus auf alle FĂ€lle wert.
4. Rodeln als rasantes Alternativprogramm
Bevorzugst du den Berg hinunter zu rasen anstatt dir Filmszenen mit Daniel Craig vor dem flackernden Bildschirm anzuschauen, wirst du auf der 7,3 Kilometer langen Rodelstrecke groĂen SpaĂ haben. Startpunkt ist die Mittelstation der Gaislachkoglbahn.
Ich war zwar nie auf der Rodelstrecke unterwegs, habe bei diversen Liftfahrten aber mit den Augen und Ohren wahrgenommen, dass ein Ritt ins Tal eine Mordsgaudi sein muss. An ausgewÀhlten Abenden gibt es sogar die Möglichkeit zum Nachtrodeln.
Den passenden Schlitten zum Rodeln erhÀltst du in einem der SportgeschÀfte in Sölden. Empfehlenswert ist auch eine Stirnlampe, damit du trotz Streckenbeleuchtung besser von anderen Rennrodlern gesehen wirst.
5. Den Skiprofis bei der Arbeit zuschauen
Aufgrund der einwandfreien Wintersportbedingungen ist Sölden sowohl im Winter als auch im Sommer der ideale Trainingsort fĂŒr Ski-Profis. Daher kommt es nicht selten vor, dass du den Stars des Rennzirkus oder dem Nachwuchs beim Training zuschauen kannst.
Ist das der Fall, lohnt es sich ein paar Minuten Halt zu machen. Lass dich von der Beweglichkeit, Dynamik, Kraft und Geschwindigkeit der Profis begeistern. Aber Vorsicht: Die FÀhigkeiten der Profis sollen dich nicht dazu inspirieren, das Gesehene wenig spÀter selbst auf der Piste umzusetzen. Das kann nÀmlich ordentlich in die Hose gehen.
6. Zwei Gletscher in einem Skigebiet
Mit dem Tiefenbachgletscher und dem Rettenbachgletscher darfst du dich in Sölden auf zwei tolle Gletscherskigebiete freuen. Am Rettenbachferner kannst du nicht nur die wuchtigen Eismassen bestaunen, sondern auf der Schwarzen Schneid wie die Ski-Profis ins Tal sausen. Die schwarze Piste ist Teil des Skiweltcups, der jĂ€hrlich im Ătztal stattfindet.
Am Tiefenbachkogel, den du ĂŒber einen Skitunnel erreichst, geht es gemĂ€chlicher zu. Breite Autobahnen und weniger steile GefĂ€lle sorgen fĂŒr puren Carving-Genuss.
Ein besonderes Highlight ist die Big 3-Aussichtsplattform am Tiefenbachkogel, von der du die 3.768 Meter hohe Wildspitze sowie das Pitztal aus nĂ€chster NĂ€he betrachten kannst. Ein ehrfĂŒrchtiges Panorama, das sich dir hier oben eröffnet. Schwindelfrei solltest du beim Betreten des Stegs sein, denn von hier blickst du einige hundert Meter in die Tiefe.
Die PistenverhĂ€ltnisse an beiden Gletschern sind meist tadellos. An besonders kalten Tagen kann es vorkommen, dass dir der Wind bitterkalt um die Ohren blĂ€st und die Pisten vereist sind. Alles in allem ist das Gletscherskigebiet jedoch ein groĂer Gewinn fĂŒr das Skigebiet Sölden.
7. Mehr als 360 Pistenkilometer mit dem Ătztal Superskipass
Nicht nur Sölden ist prĂ€destiniert fĂŒr unvergessliche Skiabenteuer, sondern auch die nĂ€here Umgebung des Ătztals. Mit dem Ătztal Superskipass, den du dem Kauf eines 3-Tages-Skipasses erhĂ€ltst, darfst du alle Pisten im Ătztal nutzen. Das bedeutet, dass dir 363 Pistenkilometer in sechs Skigebieten zugĂ€nglich sind.
Zur Auswahl stehen dir die Skigebiete Gurgl, Hochoetz-KĂŒhtai, Niederthai, Gries und Vent. Warum also nicht mal einen Abstecher nach Obergurgl wagen oder auf den familienfreundlichen Pisten von Hochoetz carven?
8. Langlaufen mit traumhaftem Bergpanorama
Neben reinen Abfahrten gibt es auch eine Reihe guter Loipen rund um Sölden. Hier punkten Obergurgl und Gurgl mit wunderschönen Strecken zum Langlaufen. Dort bin ich zwar lediglich vorbeigefahren und habe bereut meine Langlaufski nicht ausgepackt zu haben, dafĂŒr genoss ich meine Runden in Zwieselstein (5,5 Kilometer) sowie in Vent.
Auf deine Trainingskilometer musst du als passionierter LanglÀufer daher nicht verzichten. Als Beginner kannst du auf dem Trainingsparcour kurz vor Vent an deinen FÀhigkeiten arbeiten. Der ein Kilometer lange Rundkurs liegt idyllisch eingebettet direkt am Ortseingang von Vent.
Langlaufen ist eine gelungene Abwechslung zum Trubel auf und abseits der Pisten in Sölden. Da am verflixten dritten Tag auf der Piste die meisten UnfĂ€lle passieren, lohnt es sich die Abfahrtsski zu tauschen und auf die lĂ€ngeren Langlaufski zu wechseln. Das Equipment kannst du dir in den Ătztaler SportgeschĂ€ften ausleihen.
WEITERE LOIPEN IN TIROL
â„ Langlaufen in LĂŒsens: Schneesichere Loipen in malerischer Winterlandschaft
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9. Hochsölden – Ruhe genieĂen direkt an der Piste
Auf 2.083 Metern Höhe liegt Hochsölden. Ein eigenstĂ€ndiger Ortsteil von Sölden, der so gar nicht mit der sieben Kilometer entfernten Wintersporthochburg vergleichbar ist. Du erreichst das Hoteldorf entweder mit dem Auto, das nach der Ankunft in der groĂen Tiefgarage auf dem Plateau stehen bleibt oder ĂŒber die Giggijochbahn.
Achtung: Du solltest unbedingt Schneeketten mit dir fĂŒhren. Im Winter ist nicht gewĂ€hrleistet, dass die PanoramastraĂe nach Hochsölden stets gerĂ€umt ist.
Verkehr gibt es in Hochsölden ebenso wenig wie eine wilde Partymeile. Stattdessen erwarten dich eine traumhafte Aussicht auf die Ătztaler Bergwelt sowie der groĂe Luxus, morgens als erster die Piste ins Tal sausen zu dĂŒrfen. Ein Privileg, dass ich 2002 mit drei Freunden genieĂen durfte. Eine Woche waren wir im Haus Maria, einem Selbstversorgerhaus direkt auf der Piste. Einfach herrlich!
5 weitere gute GrĂŒnde fĂŒr einen Aufenthalt in Hochsölden
Der ĂŒberschaubare Ruhepol in luftiger Höhe, also Hochsölden, punktete bei mir schon vor 18 Jahren durch viele Annehmlichkeiten, mit denen Sölden noch immer nicht mithalten kann. Einige davon habe ich hier fĂŒr dich aufgelistet:
- Die frisch prĂ€parierten Pisten am frĂŒhen Morgen genieĂen, ohne sie mit jemandem teilen zu mĂŒssen.
- KĂŒrzere Wege bis zum Gletscher als vom Tal aus.
- Kaffee-, Mittags- oder Klopause in der eigenen Unterkunft – das spart Geld, Zeit und Nerven.
- Skitag entspannt mit einem fantastischen Bergblick ausklingen lassen.
- Entspannte und familiÀre Stimmung im gesamten Bergdorf.
Ideal fĂŒr Ruhesuchende und Familien
Bist du einer der Skifahrer, die sich die 143 Pistenkilometer in Sölden nicht entgehen lassen wollen, die allerdings auch keine Lust zum Feiern haben und vom Verkehr auf der DorfstraĂe genervt sind? Dann ist Hochsölden der ideale Ort, um sowohl ausgezeichnete Wintersportbedingungen als auch die pure Ruhe zu genieĂen.
FĂŒr Familien ist Hochsölden ebenfalls eine sinnvolle Alternative zum Hauptdorf. Die Kids können bis in den Abend Iglus bauen, Schlitten fahren oder einfach nur rumtoben. Und falls selbst einmal der Skitag zu anstrengend werden sollte, ist die Pause im “eigenen Zuhause” nie allzu weit entfernt.
10. In Sölden findest du alles, was du brauchst
In vielen Skigebieten gibt es eine beschauliche Anzahl an SupermÀrkten, SportgeschÀften, Restaurants und Freizeiteinrichtungen. In Sölden wirst du alles vorfinden, was du brauchst.
Einkaufsmöglichkeiten verteilen sich entlang der DorfstraĂe ebenso wie GasthĂ€user, um deinen Hunger zu stillen. AuĂerdem verfĂŒgt Sölden ĂŒber die Freizeit Arena, einem öffentlich zugĂ€nglichen Schwimmbad mit Sauna, das im Zentrum der Gemeinde liegt.
FĂŒr den Notfall gibt es sogar eine Sportklinik, auf die du hoffentlich nie zurĂŒckgreifen musst. Wie mir in einem GesprĂ€ch beim AprĂ©s Ski zu Ohren gekommen ist, soll die Erstversorgung durch das kompetente Personal sehr gut sein. In diesem Sinne: Ski heil!
11. Anfahrt und Infrastruktur
Von der A7 aus Deutschland kommend ist Sölden gut erreichbar. Einfach ĂŒber den Fernpass drĂŒber, nach Imst links weg und hinein ins Ătztal. Zudem benötigst du auf dieser Strecke keine Vignette, sofern du nicht aus Versehen doch auf eine SchnellstraĂe oder Autobahn ausweichst.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gelangst du ebenfalls stressfrei nach Sölden. Von Hamburg aus fĂ€hrt beispielsweise ein ICE bis nach Ătztal-Bahnhof. Von dort geht es mit einem der regelmĂ€Ăig fahrenden Busse weiter bis nach Sölden. Einmal umsteigen bei 900 Kilometern Anfahrt – gar nicht so schlecht, oder?
Im Ort selbst besticht Sölden durch ein gutes Netz an Skibussen. Reist du mit dem eigenen PKW an, zum Beispiel als Tagesbesucher, gibt es genĂŒgend StellplĂ€tze in den beiden ParkhĂ€usern an der jeweiligen Talstation. Das Beste daran: Die ParkhĂ€user sind kostenlos.
Die Infrastruktur, um nach Sölden zu gelangen oder sich im Ătztal fortzubewegen, könnte kaum besser sein. Zudem kannst du auĂerhalb der Saison mit dem Auto bis an den Gletscher fahren. Hier solltest du jedoch stets ein paar Schneeketten im Kofferraum verstauen, um fĂŒr den Ernstfall gewappnet zu sein.
Die Nachteile von Sölden
Sölden in diesem Beitrag in den Himmel ausschlieĂlich zu loben, wĂ€re nicht richtig. Das Skigebiet im Ătztal bringt nĂ€mlich auch einige negative Aspekte mit sich.
1. Kein uriger HĂŒttenurlaub
Ich mag es beim Skiurlaub zum Beispiel mit Freunden eine HĂŒtte zu mieten, selbst zu kochen und ein eigenes Reich zu haben. In Sölden gibt es keine solcher urigen UnterkĂŒnfte.
Apartments sind genĂŒgend vorhanden, doch preislich kaum mit anderen Skigebieten zu vergleichen. Daher musst du deinen Geldbeutel weiter öffnen als gewöhnlich, insbesondere, wenn dir ein Schlafplatz in LiftnĂ€he oder im Bermuda-Dreieck wichtig ist.
Zwei Apartments, die ĂŒber ein gutes Preis-Leistungs-VerhĂ€ltnis verfĂŒgen, von netten Gastgebern gefĂŒhrt werden und in denen ich mich selbst pudelwohl gefĂŒhlt habe, sind diese beiden:
Zimmer
Das sagen die GĂ€ste:
â super nette Gastgeberin
â eine total schöne Pension, sehr sauber
â Preis-Leistung fĂŒr Sölden sehr gut
Apartments
Das sagen die GĂ€ste:
â das FrĂŒhstĂŒcksbuffet ist klasse
â 5 Minuten zu FuĂ ins Zentrum
â sauberes und gut ausgestattetes Apartment
2. James Bond kann auch nerven
Dass Sölden Schauplatz von James Bond geworden ist, finde ich stark. Das Thema aber so sehr auszuschlachten und – gefĂŒhlt – sĂ€mtliche Reklametafeln und Bildschirme im gesamten Ătztal damit zu schmĂŒcken, missfĂ€llt mir.
Gleiches trifft auf den luxuriös wirkenden Glaskasten am Gaislachkogel zu. Er sieht zwar schön aus, passt aber eher an den Potsdamer Platz in Berlin als ins Tiroler Landschaftsbild.
Na gut, die MĂ€nnertoiletten mit den groĂflĂ€chigen Fenstern unterhalb des 007 Elements sind ein Erlebnis fĂŒr sich. Meine Empfehlung: Eine Toilettenpause lohnt sich hier auf alle FĂ€lle.
3. Skigebiete und das Thema Nachhaltigkeit
Was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, stellen sich bei mir alle Nackenhaare. Die einzelnen Teil-Skigebiete mit ihren nie enden wollenden Pisten, der Zubringer zum Gletschergebiet oder der eben erwÀhnte Glaskasten auf dem Gipfel des Gaislachkogels zeigen deutlich, warum Skitourismus nicht nachhaltig sein kann.
Am enormen Eingriff in die Natur bin ich als Skifahrer nicht ganz unschuldig. Ich habe schlieĂlich groĂen Gefallen an den abwechslungsreichen und breiten Pisten, wo einst noch BĂ€ume standen und Tiere ihre Ruhe genossen.
4. Ein bisschen “too much”
Manchmal habe ich den Eindruck, dass es in Sölden von allem zu viel gibt. Vielleicht hÀtten die Verantwortlichen des Dorfes irgendwann die Bremse ziehen sollen, um ein wenig Beschaulichkeit zu behalten. Zu spÀt!
Entlang der DorfstraĂe mit ihren teils verruchten Bars ist von dieser GemĂŒtlichkeit keine Spur. Diese findest du lediglich auf den Anhöhen Söldens oder in Hochsölden. Dort lĂ€sst es sich gut aushalten, aber zugegeben bist du hier auch etwas zu weit weg vom Schuss.
Sölden ist und bleibt (trotz allem) groĂartig
Mit den negativen Beispielen wollte ich dich nicht runterziehen oder dir gar die Lust auf deinen Sölden-Urlaub verderben. Mir ist es wichtig nicht nur Jubelschreibe in dir hervorzurufen, sondern auch fĂŒr ein bisschen mehr Bewusstsein fĂŒr den Skitourismus im Allgemeinen zu sorgen.
Sölden ist eines meiner Lieblingsskigebiete. Ich werde gerne auch ein sechstes, siebtes und achtes Mal zurĂŒckkommen und mich ganz besonders freuen, wenn alles beim Alten bleibt. Noch mehr Entertainment und Pisten braucht es aber ganz sicher nicht.
Willst du grenzenlosen Skigenuss erleben? Hast du keine Lust auf Warteschlangen an den Liften oder möchtest du abends auch mal das ein oder andere KaltgetrÀnk in geselliger Runde zu dir nehmen? Dann bist du in Sölden genau richtig. Und keine Sorge, es wird dir ebenso gelingen einen entspannten Skiurlaub zu verbringen, auch wenn Sölden nicht gerade als erholsamer Luftkurort bekannt ist.
Sölden ist vielseitig und jeder Typ Skifahrer wird hier sein GlĂŒck finden. Ich bin der beste Beweis dafĂŒr. Bisher war ich mit ganz unterschiedlichen Motiven und Mitreisenden zu Gast. Auf und abseits der Pisten hatte ich stets ein fettes Grinsen im Gesicht, auch als ich Sölden das letzte Mal verlassen habe und ich leise vor mich dahin murmelte: “Bis zum nĂ€chsten Mal!”
Ăbrigens: Im Blog tauchen regelmĂ€Ăig Werbelinks auf, durch die ich meinen Blog finanziere. Buchst du beispielsweise eine beliebige Unterkunft ĂŒber einen der obigen Buttons, so bekomme ich eine Provision. FĂŒr dich Ă€ndert sich am Ablauf sowie an den Kosten fĂŒr die Ăbernachtung rein gar nichts.
Schöner Beitrag! Ich war noch nie in Sölden. Inwieweit unterscheidet es sich denn von den anderen beiden Mega-Skigebieten St. Anton und Ischgl? Ich finde es tatsĂ€chlich schade, dass Skigebiete immer gröĂer werden und man praktisch keine Abfahrt zweimal macht. FrĂŒher mochte ich es, wenn man die Piste gut kennt und immer weiĂ, wo man am liebsten seine Bögen schwingt. Heute traut man sich kaum, immer die selbe Abfahrt zu nehmen aus Angst, etwas zu verpassen. Und preislich schlagen die groĂen Skigebiete natĂŒrlich auch ganz schön zu Buche.
Hi Corinna,
freut mich, dass dir der Beitrag gefĂ€llt. Genau in den beiden von dir aufgezĂ€hlten Skigebieten stand ich selbst noch nicht auf Ski. Durch Ischgl bin ich vergangene Woche noch durchgefahren und muss gestehen, dass hier recht viel zusammengepresst ist und es den Anschein hat, dass es ein noch gröĂeres Party/AprĂ©s Ski-Mekka als Sölden ist. St. Anton ist dagegen etwas ruhiger. Hier war ich kĂŒrzlich zum Langlaufen.
Beide Skigebiete sollen jedoch – nach Hörensagen – absolut stark sein. Und ja, der Begriff FOMO passt hier sicherlich ganz gut rein, denn wer will schon die gleiche Piste mehrmals am Tag fahren? Ich finde aber auch, dass es kleinere recht sympathische Skigebiete gibt. So zum Beispiel Nauders, Achenkirch oder GroĂarl.
Viele GrĂŒĂe, Daniel