Lady-Skiwoche in Großarl: Hüttenurlaub mal anders

Bevor es in nicht mehr allzu langer Zeit für mich als Digitaler Nomade in die Sonne geht, machte ich mich vergangene Woche mit guten Freunden auf den Weg in die Alpen. Neben vielen Pistenkilometern standen auch besinnliche Hüttenabende und die ein oder andere Feier auf dem Programm. Hier mein Rückblick auf den diesjährigen Winterurlaub in Großarl.

Ok, ich gebe zu, der Rucksackträger kam in letzter Zeit etwas zu kurz. Denn wie du wahrscheinlich mitbekommen hast, werde ich ab 1. April als Digitaler Nomade ortsunabhängig arbeiten. Bis dahin gilt es noch so einige Dinge zu erledigen, wie zum Beispiel das Klären der Krankenversicherung, die Auflösung meiner Wohnung, die letzten Arbeitstage in der Agentur, für die ich fast 4,5 Jahre gearbeitet habe und so einiges mehr.

Doch trotz all der To-do´s habe ich es mir nicht nehmen lassen, mit den Jungs aus der Heimat zum alljährlichen Ski- und Snowboardtrip aufzubrechen. Ziel diesmal war, wie auch schon vier Jahre zuvor, Großarl, wo wir für eine Woche eine gemütliche Hütte für sechs Personen inklusive Sauna im Außenbereich bezogen.

Pistengaudi und Lady-Skiwoche in Großarl

Großarl ist ein idyllisches Dörfchen, das 70 Kilometer südlich von Salzburg liegt und in gut zwei Stunden von München aus erreichbar ist. Generell gibt es im Großarltal alles was das Wintersport- und Bergsportherz begehrt. Weitaus weniger vollgestopft wie die Partyorte Sölden und Ischgl ist der Ort im Pongau für alle Ruhe suchenden ein ideales Plätzchen.

Doch einmal pro Jahr geht es in Großarl auch partytechnisch ziemlich zur Sache, denn dann findet die Lady-Skiwoche statt, die meine Freunde und ich nunmehr zum zweiten Mal nach 2012 besuchten. Das war kein Zufall, denn zum Skifahren gehören ausgelassene Feiern, eintönige Musik und verrückte Menschen einfach dazu, zumindest einmal pro Jahr.

Die Lady-Skiwoche selbst hat einiges zu bieten. Neben einem Festzelt, das ein volles Programm – mit teilweise – bekannten Künstlern wie Mark Forster verspricht, heizten in der vergangenen Woche DJ Andy Luxx und Pop(p)sternchen Mia Julia in der RambazamBar ein. Nicht jedermanns Sache, aber durchaus mal eine gelungene Abwechslung zum Alltag, vor allem, wenn es zum Absacker noch in die Rauchkuchl geht.

Früher war es noch so, dass bei der Lady-Skiwoche sämtliche Frauen, die einen Hotelaufenthalt gebucht hatten, einen Skipass sowie Zugang zu den Events gratis zur Unterkuft bekamen. Nach dem Gleichbehandlungsgesetz mussten die Veranstalter diese Regelung jedoch kippen – was meiner Meinung nach völliger Schwachsinn ist – sodass mittlerweile andere Bestimmungen vorherrschen, bei denen nun auch Männer von der seit vielen Jahren etablierten Skiwoche profitieren.

Auf Hüttenbesucher, wie meine Freunde und mich, trifft diese Regelung leider nicht zu, weshalb wir durch eine Hüttenbuchung zwar günstiger weggekommen sind, alles in allem aber weitaus mehr Geld für Skipass und die Sideevents ausgeben mussten. Es wäre mir lieber, wenn das Gleichbehandlungsgesetz hier zählen würde und nicht nur im geschlechterspezifischen Vergleich.

Wintersport hat oberste Priorität

Nicht, dass es nun den Anschein hat, dass ich einer von denen bin, die rein wegen Aprés Ski und all der Gaudi fernab der Pisten in den Winterurlaub fahren. Der Fokus liegt – und das sollte bei jedem Wintersportler der Fall sein – stets auf dem Skifahren und Snowboarden. Beides kann man in Großarl wunderbar, auch wenn das Skigebiet längst nicht mit Größen wie der Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental oder Ischgl-Samnaun mithalten kann.

Da ich seit meinem Winterausklang bei Kaiserwetter am Gletscher in Sölden im vergangenen Jahr wieder bigamisch, also abwechselnd mit Snowboard und Ski, unterwegs bin, reichen mir die miteinander verbundenen Pisten von Großarl und Dorfgastein absolut aus. An schneereichen Tagen mutiert Großarl zu einem wahren Freeride-Eldorado für Boarder, während Dorfgastein Autobahnen für schnelle Skifahrer zu bieten hat.

In der vergangenen Woche gab es lediglich einen Tag, an dem es schneite. Den Rest der Zeit durften wir uns über blauen Himmel und Temperaturen bis zu 12 Grad freuen. Sonne satt, die ihre Nachwirkungen an der noch immer vorhandenen Röte in meinem Gesicht zeigt und schälenden Nase zeigt.

Sollten dir die Pisten irgendwann doch mal langweilig werden, dann kannst du mit deinem Skipass die größeren Gebiete um Wagrain, Flachau & Co. auskundschaften. Leider musst du dabei einige Minuten mit dem Auto fahren, was ich trotz der Abwechslung etwas lästig finde, obwohl ich die Skiebiete bereits von früheren Skiurlauben kenne und sie absolut empfehlenswert sind.

Was mich in der vergangenen Woche etwas erschrak, waren die Skipass-Preise, die mit 48 Euro doch sehr teuer geworden sind. Auch Halbtageskarten, 2-Tages-Karten und Wochenkarten sind hier nicht wirklich preiswerter. Wer also in den Skiverbund Ski amadé kommt, der muss sich wohl mit diesen Preisen abfinden. Skifahren oder Snowboarden ist nun mal kein allzu günstiges Hobby.

Alle guten Dinge sind drei, oder?

Nach dem zweiten Skiurlaub in Großarl muss ich zugeben, dass sich an der Verliebtheit in die gemütliche Hütte namens Gretchenruhe, die wir bereits zum zweiten Mal bezogen hatten, nichts geändert hat. Das mag auch daran liegen, dass Hüttenurlaube mit Selbstverpflegung, den eigenen vier Wänden und gemütlichem Ambiente einen ganz besonderen Charme versprühen. Selbst hochklassige Hotels können solchen Urlauben einfach nicht das Wasser reichen.

Hinzu kommt, das Großarl eine Destination ist, die alles bietet. Von Schneesicherheit über abwechslungsreiche Pisten bis hin zu tollen Ausgehmöglichkeiten wie der RambazamBar und der RauchKuchl ist für jeden Skifahrer und Snowboarder etwas dabei.

Ein Winterurlaub in Großarl macht einfach Spaß, was sich alleine dadurch bemerkbar macht, dass der Wintersportort neben Achenkirch, Nauders, Flachauwinkl und Sölden der einzige ist, den ich bereits mehr als einmal besucht habe und somit in den elitären Kreis meiner Lieblingsskigebiete aufgestiegen ist. Herzlichen Glückwunsch dazu und bis zum nächsten Mal!

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